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Rektum (Mastdarm)

Videoempfehlung: Rektum und Analkanal [27:51]
Strukturen des Rektums und des Analkanals auf einem Koronarschnitt durch das weibliche Becken.

Das Rektum (Mastdarm) stellt den letzten Abschnitt des Dickdarms dar und verbindet das Colon sigmoideum mit dem Analkanal.

Es beginnt etwa auf Höhe S2-S3 und endet am Damm (Perineum).

Wichtige Fakten über das Rektum
Definition Letzter Abschnitt des Dickdarms, welcher das Colon sigmoideum mit dem Analkanal verbindet.
Flexuren Flexura sacralis (dorsale Biegung), Flexura perinealis (ventrale Biegung)
Lage der einzelnen Abschnitte oberes Drittel: intraperitoneal
mittleres Drittel: retroperitoneal
unteres Drittel: extraperitoneal
Blutversorgung Arterien: A. rectalis superior, A. rectalis media, A. rectalis inferior
Venen: V. rectalis superior, V. rectalis media, V. rectalis inferior
Innervation Parasympathisch: Nn. splanchnici pelvici und Plexus hypogastricus inferior
Sympathisch: Plexus mesentericus inferior
Funktion Resorption von Elektrolyten, Eindickung des Stuhls durch Wasserentzug, Zersetzung unverdaulicher Nahrungsbestandteile durch anaerobe Bakterien.

Teil des Kontinenzorgans, welches den Stuhl speichert und die willentlich und zeitlich steuerbare Defäkation ermöglicht.
Inhalt
  1. Makroskopische Anatomie
    1. Aufbau
    2. Versorgung
  2. Mikroskopische Anatomie
  3. Funktion
  4. Literaturquellen
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Makroskopische Anatomie

Aufbau

Das Rektum ist 12-16 cm lang und lässt sich in drei Abschnitte unterteilen:

  • oberes Drittel: intraperitoneal
  • mittleres Drittel: retroperitoneal
  • unteres Drittel: extraperitoneal

Das Rektum besitzt zwei Flexuren:

Die Flexura sacralis (dorsale Biegung) entsteht durch die konkave Form des Kreuzbeins, die Flexura perinealis (ventrale Biegung) dagegen aufgrund der Umschließung des Rektums durch den M. levator ani (Puborektalisschlinge). Hier findet der Übergang zum Analkanal (Junctio anorectalis) statt.

Morphologisch ähnelt das Rektum dem restlichen Dickdarm. Es besitzt jedoch keine Tänien, Haustren, Appendices epiploicae und Plicae semilunares.

Eine Besonderheit sind die drei konstanten Querfalten: Plicae transversae recti superior, media (Kohlrausch-Falte) und inferior. Die Kohlrausch-Falte ist die kräftigste der drei und liegt ca. 7 cm vom Anus entfernt. Tumoren unterhalb dieser Falte können bei der digital-rektalen Untersuchung ggf. ertastet werden. Die Ampulla recti (Abschnitt zwischen Kohlrausch-Falte und Junctio anorectalis) ist äußerst dehnbar und dient als Reservoir während der Defäkation.

Versorgung

Das Rektum wird durch die A. rectalis superior (Ast der A. mesenterica inferior), media (Ast der A. iliaca interna) und inferior (Ast der A. pudenda interna aus der A. iliaca interna) versorgt.

Das venöse Blut fließt über die gleichnamigen Venen entweder in die V. mesenterica inferior (→ Portalkreislauf) oder V. iliaca externa (→ Körperkreislauf).

Analog zu den Venen verlaufen die Lymphbahnen des Rektums. Deshalb metastasieren proximal gelegene Rektumkarzinome bevorzugt in die Leber, distal gelegene eher in die Lunge.

Die sympathische Innervation erfolgt durch den Plexus mesentericus inferior, die parasympathische durch Nn. splanchnici pelvici und Plexus hypogastricus inferior.

Mikroskopische Anatomie

Histologisch ist das Rektum ähnlich wie der restliche Dickdarm aufgebaut:

  • Tunia mucosa
  • Tela submucosa
  • Tunica muscularis
  • Tunica serosa/adventitia.

Die Mukosa besitzt das typische Darmepithel mit hochprismatischen Enterozyten und zahlreichen Becherzellen.

Am Übergang zwischen Rektum und Analkanal (Zona transitionalis) verflacht das hochprismatische Epithel zunehmend und geht in mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel über. Der Epithelschicht folgt eine Bindegewebsschicht (Lamina propria) mit Blut- und Lymphgefäßen und eine Muskelschicht (Lamina muscularis mucosae). Die Submukosa besteht aus lockerem Bindegewebe, welches Blutgefäße, Lymphfollikel und den Meissner-Plexus enthält. Sie hat ein dichtes Venengeflecht (Plexus venosus rectalis) und ist an den Plicae transversae recti stark verdickt. Die Muskularis enthält die typische Zweischichtung mit einer inneren Ringmuskulatur und äußeren Längsmuskulatur, zwischen denen der Auerbach-Plexus liegt. Die Ringmuskulatur setzt sich im Sphinktersystem als M. spincter ani internus fort, die Längsmuskulatur als M. corrugator ani, welche in der Haut inseriert.

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Funktion

Das Rektum ist die letzte Station der Fäzes, bevor sie durch den Analkanal ausgeschieden wird. Wie im Colon werden hier Elektrolyte resorbiert (Natrium, Kalium und Chlorid) und unverdauliche Nahrungsbestandteile durch die anaeroben Bakterien zersetzt.

Der Kot wird durch Wasserresorption weiter verdickt und mit Muzinen vermischt. Des Weiteren ist das Rektum Teil des Kontinenzorgans und spielt eine wichtige Rolle im Defäkationsmechanismus. Die Ampulla recti ist normalerweise leer. Gelangt nun Stuhl in die Rektumampulle, wird dies durch Dehnungsrezeptoren registriert und die Information an das zentrale Nervensystem weitergeleitet, welches dem Menschen das Gefühl des Stuhldrangs gibt.

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Er kann nun den Stuhlvorgang durch Entspannung der M. levator ani und M. sphincter ani externus willkürlich einleiten oder verzögern. Allerdings führt der steigende Druck in der Ampulle zu einer zunehmenden Erschlaffung der unwillkürlich, glattmuskulären M. corrugator ani und M. sphincter ani internus (rektoanaler inhibitorischer Reflex), sodass ein längeres Halten des Stuhls mit einem steigenden „Kraftaufwand“ verbunden ist.

Während der Defäkation kommt es neben der Kontraktion des Rektums zu einer willkürlichen Anspannung des Zwerchfells und der Bauchmuskeln (Bauchpresse).

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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