Pleura (Brustfell)

Videoempfehlung: Lungen in situ [21:51]

Ventrale Ansicht der Lungen in situ.

Die Pleura (Brustfell) ist eine doppellagige seröse Membran, die jede Lunge bedeckt und den Brustkorb auskleidet. Die äußere Schicht (Pleura parietalis) ist an der Brustwand befestigt und wird auch als Rippenfell bezeichnet. Die innere Schicht (Pleura visceralis) bedeckt die Lungen, die neurovaskulären Strukturen des Mediastinums und die Bronchien.

Der Raum zwischen der Pleura parietalis und Pleura visceralis wird als Pleurahöhle bezeichnet und enthält eine kleine Menge seröser Flüssigkeit (Pleuraflüssigkeit). Es ist wichtig zu wissen, dass es keine Verbindung zwischen der rechten und der linken Pleurahöhle gibt.

Die Pleura parietalis kann in drei Abschnitte unterteilt werden: 

• Die Pleura mediastinalis deckt das Mediastinum und seine Strukturen ab.
• Die Pleura costalis bedeckt die Innenfläche des Brustkorbs einschließlich der Rippen.
• Die Pleura diaphragmatica bedeckt das Zwerchfell.

In einigen Bereichen ist die Pleurahöhle nicht vollständig mit Lungenparenchym ausgefüllt. Dies führt zu Bereichen, in denen sich zwei Schichten der parietalen Pleura direkt gegenüberliegen, nur getrennt durch Pleuraflüssigkeit. Die dabei entstehenden potenziellen Räume werden als Recessus bezeichnet. An diesen Stellen sammelt sich in der Regel Flüssigkeit an und kann bei einem Pleuraerguss von erheblicher klinischer Bedeutung sein. Es gibt insgesamt vier Recessus:

• Recessus costodiaphragmaticus
• Recessus costomediastinalis
• Recessus phrenicomediastinalis
• Recessus vertebromediastinalis

Die seröse Flüssigkeit befeuchtet kontinuierlich die Pleuraoberfläche und erleichtert das Gleiten der Pleura während des Atemzyklus. Die seröse Flüssigkeit erzeugt auch eine Oberflächenspannung, die die viszerale und parietale Pleura aneinander zieht. Diese Funktion ermöglicht die Ausdehnung der Brusthöhle während der Inspiration.