Video: Os sphenoidale (Keilbein)
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Hallo, hier ist Steffi. Herzlich Willkommen bei Kenhub.
Im heutigen Tutorial geht es um das Os sphenoidale, das Keilbein.
Das Keilbein bildet einen Teil des Hirnschädels und ist von allen Knochen ...
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Im heutigen Tutorial geht es um das Os sphenoidale, das Keilbein.
Das Keilbein bildet einen Teil des Hirnschädels und ist von allen Knochen des Körpers der komplexeste.
Um die Lage des Keilbeins richtig zu verstehen, muss man sich den Schädel von verschiedenen Seiten aus anschauen. Beginnen wir mit der Betrachtung der Schädelbasis von innen. In dieser Ansicht kann man die Nachbarschaft zum Os occipitale gut erkennen. Dieses schließt sich nach dorsal an einen Bereich des Os sphenoidale an, auf den wir später noch zurückkommen werden, die Sella turcica.
Die schmale Verbindungslinie zwischen den beiden Knochen wird Sutura sphenooccipitale genannt. Sie verschwindet im Alter von etwa 25 Jahren, da die Ossa sphenoidale und occipitale dann vollständig miteinander verwachsen sind.
Die Nachbarschaft zu den Ossa temporale, parietale und frontale lassen sich am besten auf dieser seitlichen Schädelansicht nachvollziehen. Diese welligen Linien zwischen den Knochen, die Schädelnähte oder auf Latein Suturen, werden immer nach den beiden Knochen zwischen denen sich befinden benannt. Ventral finden wir die Sutura sphenofrontale. Eher kranial befindet sich die Sutura sphenoparietale und dorsal die Sutura sphenosquamosa. Das Keilbein steht hier mit der Pars squamosa des Os temporale in Verbindung, daher die Namensgebung.
Man kann das Os sphenoidale in vier Anteile einteilen: das Corpus, die Alae minores, zu Deutsch die „kleinen Flügel“ und die Alae majores, auf Deutsch die „großen Flügel“ sowie den Proc. pterygoideus. Das Corpus ossis sphenoidalis, der Keilbeinkörper, liegt von allen Bereichen am weitesten zentral. Ventral bildet er die Nasenhöhle und lateral die mediale Wand des Canalis opticus.
Der dorsale Anteil des Corpus ist derjenige, der, wie bereits am Anfang des Tutorials erwähnt, mit dem Os occipitale in Kontakt steht. Dieser Teil ist sattelförmig und hat daher auch seinen Namen: Sella turcica. Innerhalb der Sella turcia wiederum benennt man drei verschiedene Bereiche. Das ist zum einen das Tuberculum sellae, der vorne gelegenen Höcker, der bei einem Reitersattel derjenige wäre, an dem man sich mit den Händen festhält. Zum anderen die halbrunde Kuhle, der Sitz des Sattels, die als Fossa hypophysialis bezeichnet wird, weil hier die Hypophyse sitzt. Und zuletzt das Dorsum sellae, eine Knochenerhebung, die den Rückenteil des Sattels bildet.
Zum Keilbeinkörper zählen außerdem die Sinus sphenoidales. Das sind luftgefüllte Hohlräume, die beidseits hinter der Nasenhöhle liegen. Sie sind durch rundliche Öffnungen mit der Nasenhöhle verbunden, den Aperturae sinus sphenoidales. Die beiden Sinus selbst sind durch ein Septum voneinander getrennt. Auf beiden Seiten des Keilbeinkörpers entspringen die Alae minores, die kleinen Keilbeinflügel. Sie bilden den Canalis opticus, hier in grün, der den Sehnerv und die A. ophthalmica enthält. Unterhalb der Alae minores gehen die Alae majores aus dem hinteren Teil des Keilbeinkörpers hervor. Das sind die großen Keilbeinflügel. Ihre Innenflächen bilden den Boden der mittleren Schädelgrube. Die Außenfläche bildet unter anderem einen Großteil der Augenhöhlenwand.
Im Bereich der Wurzel der großen Keilbeinflügel finden sich zwei Nervenöffnungen im Knochen. Das ist zum einen das Foramen rotundum, es führt den N. maxillaris. Zum anderen das Foramen ovale, das den N. mandibularis und die A. meningea accessoria führt.
Lateral hinter dem Foramen ovale liegt das Foramen spinosum, in dem die A. meningea media und der N. spinosus verlaufen. Zwischen dem großen und dem kleinen Kleinbeinflügel verläuft die sogenannte Fissura orbitalis superior. Durch sie ziehen zahlreiche Strukturen wie die V. ophthalmica superior, der N. ophthalmicus mit seinen Ästen, sowie die Nn. abducens, oculomotorius und trochlearis.
Ebenfalls im Bereich der Wurzeln der Keilbeinflügel, allerdings auf der Schädelaußenseite, entspringt der Flügelfortsatz, der Proc. pterygoideus. Von dort steigt er in der seitlichen Wand der Choanen abwärts. Zur Erinnerung: das sind die paarigen dorsalen Öffnungen der Nasenhöhlen, die den Übergang zum Nasenrachenraum bilden. Zwischen den beiden Wurzeln verläuft der Canalis pterygoideus. Er beherbergt den N. petrosus major, den N. petrosus profundus und die Vasa canalis pterygoidei.
Zwischen dem Proc. vaginalis des Keilbeins und dem Proc. sphenoidalis des Gaumenbeins verläuft der Canalis palatovaginalis, durch den der N. pharyngeus zieht. An beiden Flügelfortsätzen des Keilbeins ist ein hakenförmiger Ausläufer zu finden, der Hamulus pterygoideus genannt wird.
Die Entwicklung des Keilbeins, genauer gesagt der Keilbeinflügel, ist einzigartig im menschlichen Körper. Sie sind die einzigen Knochen, die sowohl die chondrale als auch die desmale Ossifikation durchlaufen.