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Entwicklung des Schädels

Videoempfehlung: Sagittale Ansicht des Schädels [31:53]
Knöcherne Strukturen des Schädels im Sagittalschnitt.

Der Schädel ist die komplexeste Anordnung von Knochen im ganzen Körper. Mit seinen inneren, äußeren und direkt zugeordneten Strukturen schützt er das zentrale Nervensystem, die Mundhöhlen und Nasenhöhlen, die Ohren und Augen. Ohne diesen "Schutzhelm" wären wir Menschen sehr verletzlich.

Kurzfakten
Anatomie Setzt sich aus Viscerocranium (Gesichtsschädel) und Neurocranium (Gehirnschädel) zusammen, die ihrerseits wiederum aus vielen einzelnen Knochen bestehen
Funktion Bietet Schutz für ZNS und Sinnesorgane (Augen, Gehör, Gleichgewichtsorgan)
Nahrungsaufnahme und Zerkleinerung der Nahrung
Inhalt
  1. Embryologie
  2. Anatomie und Entwicklung
    1. Viscerocranium
    2. Neurocranium
  3. Klinik
  4. Literaturquellen
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Embryologie

Das im Halsbereich befindliche Seitenplattenmesoderm, das paraxiale Mesoderm und die Neuralleistenzellen tragen alle zur Entwicklung des Schädels als Ganzem bei. Die Schädelknochen bilden sich auf zwei verschiedene Arten: durch desmale und chondrale Ossifikation bilden sich Compacta und Spongiosa. Bei seiner Reifung wird der Schädel in zwei Hauptbereiche geteilt: das Viscerocranium und das Neurocranium.

Anatomie und Entwicklung

Viscerocranium

Das Viscerocranium, auch Gesichtsschädel genannt, umfasst alle Knochen des Gesichts. Charakteristisch ist, dass er vollständig aus Zellen der Neuralleiste entsteht. Ebenso entwickeln sich sämtliche der folgenden Strukturen aus den ersten und zweiten Kiemenbögen.

Erster Schlundbogen

Der Processus maxillaris des ersten Schlundbogens ist an der Bildung der Maxilla, des Schläfenbeins, des Jochbeins und –bogens, des Gaumenbeins, des Tränenbeins, des Nasenbeins, des Vomer und der unteren Nasenmuschel beteiligt. Alle diese Knochen durchlaufen eine desmale Ossifikation mit Ausnahme der unteren Nasenmuschel, welche chondral verknöchert. Der Processus mandibularis, der sich ebenfalls aus dem ersten Schlundbogen entwickelt, bildet die Mandibula mittels desmaler und chondraler Ossifikation, das Ligamentum sphenomandibulare (ein Band zwischen Keilbein und der Innenfläche der Mandibula) sowie den Hammer und Amboss, die beide chondral verknöchern. 

Zweiter Schlundbogen

Aus dem zweiten Schlundbogen geht der Processus styloideus, der Steigbügel und das Zungenbein, die alle chondral verknöchern, hervor. Auch das Ligamentum stylohyoideum, das sich vom Processus styloideus des Schläfenbeins zum Cornu minus des Zungenbeins erstreckt, stammt aus dem zweiten Schlundbogen.

Schmerzt dein Neurocranium angesichts dieses Themas? Unsere Arbeitsblätter zu den Schädelknochen geben dir eine tolle Einführung mit Übungsaufgaben.

Fontanellen

Im Viscerocranium zeigen sich zwei Fontanellen, kleine Öffnungen des Schädels, wo die Knochen bei Geburt noch nicht zusammen gewachsen sind. Die rautenförmige, große Fontanelle (Fonticulus anterior oder Bregma) liegt zwischen dem Stirnbein und dem Scheitelbein und schließt im Alter von 4 bis 24 Monaten. Die vordere Seitenfontanelle (Fonticulus anterolateralis oder Pterion) wird vom Scheitel- und Stirnbein, der Pars squamosa des Schläfenbeins sowie dem großen Flügel des Keilbeins begrenzt. Sie schließt in der Regel zwischen dem 2. und 3. Monat.

Neurocranium

Das Neurocranium umfasst alle Knochen, die das Gehirn umhüllen, und wird deshalb auch als Gehirnschädel bezeichnet.

Hierbei wird unterschieden zwischen dem membranösen und dem knorpeligen Anteil.

Membranöses Neurocranium

Das membranöse Neurocranium entsteht aus Neuralleistenzellen und dem paraxialen Mesoderm, die die größten Partien der Schädelkalotte und der Seiten des Neurocraniums bilden. Die Neuralleistenzellen bilden beim Erwachsenen das Stirnbein und die Schläfenbeinschuppe. Das paraxiale Mesoderm dagegen formt den intraparietalen Anteil des Os occipitale und des Os parietale selbst. Sämtliche Strukturen verknöchern desmal.

Knorpeliges Neurocranium

Das knorpelige Neurocranium wird ebenfalls aus dem paraxialen Mesoderm und den Neuralleistenzellen gebildet. Hierbei steuert die Neuralleiste die Entwicklung des prächordalen Neurocraniums vor der Sella turcica, während das paraxiale Mesoderm für das Wachstum des chordalen Neurocraniums hinter der Sella turcica verantwortlich zeichnet. Das prächordale und chordale Neurocranium reifen zum Siebbein und Keilbein, sowie zur Pars petrosa und Pars mastoidea des Felsenbeins und zum Hinterhauptbein. Sie alle verknöchern chondral.

Fontanellen

Das Neurocranium weist ebenfalls zwei Fontanellen auf: Die dreieckige, kleine Fontanelle (Fonticulus posterior oder Lambda) befindet sich in der Kreuzungsstelle der Scheitel- und Hinterhauptsbeine und schließt bereits im 1.-2. Lebensmonat, d.h. viel früher als die vordere Fontanelle. Des Weiteren befindet sich zwischen Scheitel-, Hinterhaupts- und Schläfenbein die hintere Seitenfontanelle, auch Fonticulus posterolateralis oder Asterion genannt. Diese schließt zwischen dem 6. und 18. Lebensmonat.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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