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Ulna (Elle)

Videoempfehlung: Radius und Ulna [19:48]
Knöcherne Strukturen und Bänder des Radius und der Ulna.

Die Ulna (Elle) ist einer der beiden Unterarmknochen. Sie liegt an der medialen Seite des Unterarms und verläuft parallel zum etwas stärkeren Radius (Speiche).

Proximal und distal sind beide gelenkig miteinander verbunden (Art. radioulnaris proximalis und distalis), zwischen ihren Diaphysen spannt sich die Membrana interossea antebrachii. Des Weiteren artikuliert die Ulna am Ellenbogen über die Art. humeroulnaris mit dem Humerus (Oberarmknochen).

Kurzfakten
Proximales Ende Zwei Knochenfortsätze: Olecranon (Ansatzpunkt des M. triceps brachii) und Processus coronoideus ulnae
Distal davon: Tuberositas ulnae (Ansatzpunkt des M. brachialis)
Schaft Dreiseitig (Facies anterior, Facies medialis, Facies posterior)
3 Kanten (Margo anterior, Margo interosseus, Margo posterior)
Distales Ende Caput ulnae
Processus styloideus ulnae
Gelenke Proximal: Art. cubiti (Art. humeroulnaris und Art. radioulnaris proximalis)
Distal: Art. radioulnaris distalis
Inhalt
  1. Aufbau
    1. Proximales Ende
    2. Corpus ulnae
    3. Caput ulnae
  2. Gelenkbeteiligung & Bänder
  3. Entwicklung
  4. Oberflächenanatomie
  5. Klinik
  6. Literaturquellen
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Aufbau

Die Ulna ist ein Röhrenknochen mit einem rautenförmigen Körper und je einem proximalen und distalen Endstück (Extremitas proximalis und distalis).

Proximales Ende

Im Vergleich zum Radiuskopf ist das proximale Ende der Ulna relativ massiv. Es läuft in einen kräftigen Knochenvorsprung mit einer halbmondförmigen Vertiefung (Incisura trochlearis) aus. Die Incisura trochlearis umfasst die Führungsnut der Trochlea humeri wie eine Zange. Dorsal endet diese Zange in einem kräftigen Knochenfortsatz, dem Olecranon (Ellenhaken), welches als Ansatz für den M. triceps brachii dient. Ventral endet die Zange im kleineren Processus coronoideus ulnae. Distal dessen befindet sich die Aufrauhung der Ulna (Tuberositas ulnae), an welcher der M. brachialis ansetzt. Nach lateral setzt sich die Gelenkfläche in die Incisura radialis fort, in der die Circumferentia articularis des Radiuskopfs rotiert.

Corpus ulnae

Der Ulnaschaft (Corpus ulnae) ist dreiseitig und besitzt drei Kanten. Die dem Radius zugewandte Kante (Margo interosseus) entsteht durch den Zug der Zwischenknochenmembran (Membrana interossea antebrachii). Diese ist im oberen Anteil scharfrandig, im unteren Abschnitt eher glatt. Sie trennt die Facies posterior von der Facies anterior.

Den proximalen Teil des interossären Randes bildet eine markante Kante, die Crista musculi supinatoris ulnae genannt wird. Dieser Kamm schließt sich an den hinteren Rand der Fossa supinata an, einer Vertiefung unmittelbar distal der Incisura radialis ulnae. Die Crista musculi supinatoris ulnae und die Fossa supinata dienen als Ursprung für den tiefen (ulnaren) Kopf des M. supinator.

Die Hinterkante (Margo posterior) reicht vom Olecranon bis zum Proc. styloideus ulnae am Ulnakopf (Caput ulnae). Sie bildet die Grenze zwischen der Facies posterior und Facies medialis. Die Facies anterior ist proximal deutlich breiter als distal, in der Regel befindet sich hier eine Öffnung für die zu- und abführenden Gefäße der Ulna (Foramen nutricium). Die Facies posterior ist im oberen Teil breit und konkav, im mittleren Anteil konvex und etwas enger und im distalen Anteil glatt und abgerundet.

Caput ulnae

Das Caput ulnae stellt die distale Epiphyse dar. Dorsal endet es im Proc. styloideus ulnae, dem Griffelfortstaz der Ulna. Distal besitzt es eine überknorpelte Gelenkfläche für das proximale Handgelenk (Art. radioulnaris distalis). Diese Circumferentia articularis capitis ulnae steht mit der Incisura ulnaris radii in gelenkiger Verbindung. Der große Abstand zwischen Caput ulnae und den proximalen Handwurzelknochen gleicht ein Gelenkknorpel (Discus ulnocarpalis) aus, welcher am Proc. styloideus befestigt ist.

Gelenkbeteiligung & Bänder

Ulna und Radius sind über verschiedene Bänder miteinander verbunden. Das Lig. anulare radii, welches am ventralen und distalen Rand der Incisura radialis der Ulna entspringt, umfasst den Radiuskopf im Bereich der Circumferentia articularis. Es bildet einen Ring, in dem sich der Radius dreht. Dadurch sichert es zum einen den Radiuskopf gegen Luxationen nach distal und bindet zum anderen den proximalen Radius an die Ulna.

Die Membrana interossea antebrachii verbindet Radius und Ulna im Bereich ihrer Diaphysen. Sie ist so kräftig, dass es bei einer Drucküberlastung des Unterarms nicht zum Reißen ihrer Fasern, sondern es eher zu einer Fraktur der Knochen kommt.

Die Ulna ist am Aufbau dreier Gelenke beteiligt: der Art. humeroulnaris sowie der proximalen und distalen Art. radioulnaris. Die Art. humeroulnaris und die Art. radioulnaris proximalis sind Teile des Ellenbogengelenks (Art. cubiti). Die gemeinsame Gelenkkapsel der drei Teilgelenke ist mit Ausnahme des Proc. coronoideus nahe der Knochen-Knorpel-Grenze der Incisura trochlearis an der Ulna befestigt.

Das Lig. collaterale ulnare ist das wichtigste Band für die Stabilisierung des Ellenbogengelenks und zieht fächerförmig vom Epicondylus medialis humeri zur medialen Seite der Incisura trochlearis. Seine Aufgabe ist die Verhinderung einer Valgisierung des Unterarms.

Das Lig. collaterale radiale entspringt vom Epicondylus lateralis humeri und strahlt mit einem ventralen und dorsalen Schenkel in das Lig. anulare radii ein. Über dieses erreicht es die Ulna lateral der Incisura trochlearis. Dadurch, dass es nicht am Radius verankert ist, behindert es nicht dessen Rotation um die Ulna. Seine Aufgabe ist das Verhindern der Varisierung des Unterarms.
Obwohl räumlich getrennt bilden Art. radioulnaris proximalis und distalis eine funktionelle Einheit. Bei beiden handelt es sich um Radgelenke, die zusammen die Bewegungen des Radius um die Ulna erlauben. Die Drehung der Hand um ihre Längsachse wird durch die Rotation des Radius um die Ulna gewährleistet, die sowohl in der Art. radioulnaris proximalis und distalis abläuft. Diese Drehbewegungen des Radius werden als Pronation (Einwärtsdrehung) und Supination (Auswärtsdrehung) bezeichnet.

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Entwicklung

Die Ulna weist typischerweise drei Knochenkerne auf: jeweils einen im Schaft, am distalen Ende und am Olecranon. Die Ossifikation beginnt dabei in der Regel nach der 8. Fetalwoche in der Mitte der Diaphyse. Der distale Epiphysenkern erscheint zwischen dem 5. und 8. Lebensjahr, was mindestens ein Jahr später ist als beim Radius. Das proximale Ende verknöchert größtenteils von der Diaphyse aus. Erst im 10. bis 12. Lebensjahr bildet sich ein Knochenkern im Olecranon, weshalb es bei Kleinkindern sehr schwer zu tasten ist. Vom 14. bis 18. Lebensjahr verschmilzt es schließlich mit dem Schaft. Akzessorische Knochenkerne können im Proc. styloideus und in der Spitze des Olecranons vorkommen.

Oberflächenanatomie

Die Margo posterior ist auf der gesamten Länge vom Olecranon bis zum Proc. styloideus zu tasten. In Streckstellung verschwindet das Olecranon in der Fossa olecrani des Humerus und erschwert eine Palpation. Bei der Armbeugung kommt das Olecranon aus der Tiefe der Fossa olecrani und ist somit leicht tastbar. Die Palpation wird dann bei weder durch die Bursa noch durch die Trizepssehne behindert.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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