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Medizinische Fachinformation und Literatur finden

Die Komplexität und Vielfalt der modernen Informations- und Datenbankangebote verlangen vom Lernenden und angehenden Mediziner Kreativität, Reflexion und Bewusstsein im Umgang mit dem Informationsdschungel. Das Finden und Auswählen zuverlässiger Information aus einer Vielzahl ähnlicher Angebote kann dabei schnell unüberschaubar werden.

Spezifische Informationsmedien und Recherchestrategien sind daher nötig, um die besonderen Informationsbedürfnisse in der Medizin zu befriedigen und das sich optimal auf Physikum und Examen vorbereiten zu können.

Inhalt
  1. Tipp 1: Nie nur einer Informationsquelle vertrauen
  2. Tipp 2: Sich vor dem Suchen orientieren
  3. Tipp 3: „Bullshit in, bullshit out.“
  4. Tipp 4: Gebühren sparen
  5. Tipp 5: An die spätere Weiterverarbeitung denken
  6. Tipp 6: Sich auf dem Laufenden halten
  7. Tipp 7: Allgemeine Schlüsselkompetenzen nutzen
  8. Tipp 8: Nachdenken über Information und das eigene Informationsverhalten
  9. Zusammenfassung
  10. Literaturquellen
+ Zeige alles

Tipp 1: Nie nur einer Informationsquelle vertrauen

Informationsdschungel

Neben Google und Wikipedia auch Datenbanken und (oft elektronische) Ressourcen von Bibliotheken zum Finden von Fachinformation nutzen, z.B. Fach-Datenbanken für die Recherche nach Zeitschriftenaufsätzen und Kongressbeiträgen.

Im sogenannten "unsichtbare Netz" ("deep web"), das über die normalen Suchmaschinen oft nicht zugängliche Quellen enthält, sind wichtige Datenbanken oft nur lokal in den Intranets der jeweiligen Universitäten verfügbar.

Das deutsche Datenbank-Infosystem (DBIS) enthält als Datenbank von Datenbanken auch eine Liste zu medizinischer Fachgebieten. Hier sind auch manche frei zugängliche Datenbanken enthalten.

Frei verfügbare Patent-Datenbanken wie DEPATISnet (http://depatisnet.dpma.de) und Espacenet (http://worldwide.espacenet.com) bieten Zugang zu Information, die woanders oft nie veröffentlicht wurde. Stoff-Datenbanken mit Fakten zu Eigenschaften und Sicherheitsdaten sind z.B. ChemSpider (http://www.chemspider.com), GESTIS (http://www.dguv.de/bgia/de/gestis/stoffdb) und Toxnet (http://toxnet.nlm.nih.gov).

Tipp 2: Sich vor dem Suchen orientieren

Enzyklopädien und andere Nachschlagewerke, Fachportale und virtuelle Fachbibliotheken sowie Fachgruppen-Regale in den Lesesälen von Bibliotheken bieten erste Orientierung zum Einarbeiten in ein Thema.

Übrigens, auch in größeren wissenschaftlichen Bibliotheken wie den Universitätsbibliotheken bieten fachliche Informationsspezialisten fachspezifische Beratung zum Finden von Fachinformation. Wer online Beratung sucht, nutzt ein Tutorial zum Umgang mit medizinischer Information bei LOTSE, das auch Lernangebote zum richtigen Zitieren von Fachinformation und zum Vermeiden von Plagiaten im Angebot hat: http://lotse.uni-muenster.de/medizin/index-de.php.

Das wichtigste medizinische Fachportal bietet in Deutschland die deutsche Zentralbibliothek für Medizin in Köln (http://www.zbmed.de), die auch die Wissenschaftsbereiche Ernährung, Umwelt und Agrar betreut. Als ersten Einstieg findet sich hier auch das Suchportal für medizinische Fachliteratur Medpilot: http://www.medpilot.de.

Wichtigste Fachdatenbank in der Medizin ist die Datenbank Medline (PubMed = Public Medline) der US-amerikanischen National Library of Medicine (NLM), die kostenfrei zugänglich ist und alle medizinischen Fachgebiete aber auch Randbereiche wie Biologie, Biochemie, Psychologie oder Sportmedizin umfasst: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?dr=c

Tipp 3: „Bullshit in, bullshit out.“

Beim Recherchieren über die verwendeten Suchbegriffe und deren Variationen und Synonyme nachdenken.

Schlecht gewählte Suchbegriffe bringen schlechte Ergebnisse! Zu allgemeine Suchbegriffe bringen zu vielen Treffern, von denen nur ein geringer Teil nützlich sein wird, mit zu spezifischen Begriffen wird wichtige Information eventuell übersehen.

Tipp 4: Gebühren sparen

Wird man beim Recherchieren nach Login oder Kreditkarte gefragt, an die Bibliothek denken, um zum Volltext z.B. eines bestimmten Zeitschriften-Aufsatzes zu kommen!

Eventuell ist die Zeitschrift nur als gedruckte Ausgabe im Bestand der jeweiligen lokalen wissenschaftlichen Bibliothek vorhanden. Oder die elektronische Ausgabe, auf die im Intranet der betreffenden Institution zugegriffen werden kann, liegt an anderer Stelle als auf dem Verlags-Server. Von Bibliotheken verwaltete Linking-Dienste bzw. Linkresolver als Nachweissysteme zur Verfügbarkeit wissenschaftlicher Publikationen unterstützen in Form von Volltext-Buttons beim Finden von Volltexten.

Trotz Informationsüberfluss ist nur ein begrenzter Teil der Informationen frei im Internet verfügbar. Der Zugang zu kommerziellen Informationsquellen für die Forschung (Datenbanken, Volltexte von Zeitschriften) erfolgt nur gegen Zahlung von Lizenzgebühren. Oft steht der Zugang in Intranets von Universitäten und Firmen offen. Genereller “Freier Zugang (Open access)” zu wissenschaftlichen Publikationen zumindest für Forschungs- und Ausbildungszwecke ist wünschenswert: Beispiele für Open-Access-Zeitschriften sind bei PLOS (Public Library of Science) unter http://www.plos.org oder bei Biomed Central via http://www.biomedcentral.com zu finden.

Tipp 5: An die spätere Weiterverarbeitung denken

Literaturverwaltungsprogramme unterstützen beim Speichern, Ordnen und Bearbeiten von Literaturnachweisen. Einen Wissenspool und eine Austauschplattform für Bibliotheksservices im Bereich Literaturverwaltung bietet http://literaturverwaltung.wordpress.com.

Tipp 6: Sich auf dem Laufenden halten

Dazu können Inhaltsverzeichnisse von Fachzeitschriften, Mailing-Listen und fachspezifische Weblogs dienen. Regelmäßig wertvolle Tipps zur medizinischen Fachinformation bietet z.B. das Weblog Medinfo: http://medinfo.netbib.de.

Die Übersicht über Weblogs und andere Informationsangebote behält man mit RSS Feeds, falls diese vom jeweiligen Informationsanbieter bereitgestellt werden. Dienste wie Netvibes (http://www.netvibes.com) unterstützen dabei, die einen interessierenden Feeds zu verwalten.

Tipp 7: Allgemeine Schlüsselkompetenzen nutzen

Jederzeit auf Veränderungen gefasst sein. Die eigenen Kompetenzen und Grenzen kennen. Ungewissheit und Unsicherheit ertragen. Nicht zu früh aufgeben. Sich bewusst sein, dass jede Tatsache eine Tat-Sache ist, dass jedes Informationsprodukt von jemandem Bestimmten mit einem gewissen Zweck erstellt wurde.

All das hilft auch beim Finden und Weiterverwenden von Fachinformation.

Tipp 8: Nachdenken über Information und das eigene Informationsverhalten

Medizinische Literatur

Das Überangebot an digitaler Information jeder Art bei Recherchen in Suchmaschinen erfordert eine kritische Bewertung der Suchergebnisse, gleichzeitig aber auch des Prozesses, durch den die jeweilige Information entstanden ist. Wissenschaftliche Zeitschriften mit Peer Review veröffentlichen Artikel nur nach eine Bewertung durch möglichst unabhängige Experten. Ein Nachdenken über die Funktion des Peer-Review-Prozesses und damit über die Bewertung von Informationen und Publikationen umfasst auch erkenntnistheoretische Fragen zur Entstehung wissenschaftlichen Wissens bzw. zur Frage wissenschaftlicher Wahrheit.

Die Bedeutung und Nutzung von Begriffen wie Veröffentlichung, Author, Dokument, Zeitschrift oder Bibliothek ändern sich in der elektronischen Welt der Information. Fragen des geistigen Eigentums und des Urheberrechts wachsen in einer “Cut-and-paste”-Umgebung. Richtiges Zitieren ist wichtig. Fragen der Informationsethik und der Informationspolitik (Plagiatsproblematik, kommerzieller und freier Zugang, Datenschutz und Privatsphäre) nehmen an Bedeutung zu. Gibt es eine ‚digitale Spaltung‘? Denken Sie an die Bewahrung von Information und die kulturelle Überlieferung. Was wird mit elektronischen Dokumenten in 30 oder 50 Jahren passiert sein?

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”Ich kann ernsthaft behaupten, dass Kenhub meine Lernzeit halbiert hat.” – Mehr lesen.

Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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