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Medizinische Bildgebung und radiologische Anatomie

Videoempfehlung: Schultergelenk [03:13]
In diesem kurzen Tutorial erfahrt ihr alles zum Schultergelenk - seine Anatomie und Funktion.

Medizinische Bildgebung verbindet deine Kenntnisse über die Anatomie des Menschen mit der klinischen Praxis. Die medizinische Bildgebung umfasst mehrere nichtinvasive bildgebende Verfahren, die die inneren Strukturen des Körpers darstellen können.

Zu den Verfahren, die am meisten genutzt werden, zählen das konventionelle Röntgen, die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT).

Für das Röntgen und die CT benötigt man ionisierende Strahlung (Röntgenstrahlung). Die MRT hingegen benutzt starke magnetische Felder, um Protonen im menschlichen Gewebe zu lokalisieren und deren Spin zu analysieren. Aus diesem Grunde ist die MRT die sicherste der drei Methoden, wobei jede seine auch ganz eigenen Vorteile bietet. Die Methode der Wahl ist in der Praxis häufig diejenige, die die Struktur, um die es gerade geht, am besten darstellen kann.

Die Auswertung von Bildern aus der Schnittbildgebung (CT/MRT) wird dir um einiges leichter fallen, wenn du dich in der Schnittbildanatomie auskennst. Schau dir deshalb zunächst einmal unser Lernmaterial zu diesem Thema an, bevor du richtig in die bildgebenden Verfahren eintauchst.

Wenn du dafür keine Zeit hast, dann kannst du natürlich trotzdem auf dieser Seite weiterlesen. Wir haben uns bemüht, dir die Inhalte so verständlich wie möglich darzustellen. Mach dir außerdem keine Vorwürfe, wenn du zu Beginn nicht sofort die perfekte Befundung radiologischer Bilder drauf hast. Neben genügend Vorwissen braucht man auch hierfür einfach viel Übung. Auf dieser Seite haben wir einmal alles zusammengefasst, was du für einen guten Start in die radiologische Diagnostik benötigst.

Kurzfakten zu bildgebenden Verfahren
Konventionelles Röntgen Ein bildgebendes Verfahren, das elektromagnetische Wellen (Röntgenstrahlen) einsetzt, um Röntgenaufnahmen bestimmter Körperregionen zu erstellen. Dabei werden die Gewebe abhängig von ihrer (Röntgen-) Dichte unterschiedlich stark auf einem zweidimensionalen Bild dargestellt. Das konventionelle Röntgen wird vor allem für eine Ersteinschätzung der Brust- und Bauchorgane sowie des knöchernen Skeletts benutzt.
Computer-
tomographie (CT)

Ein (Schnitt-)bildgebendes Verfahren, das ebenfalls Röntgenstrahlen einsetzt, um Gewebe zwei- oder auch dreidimensional abzubilden. Auch hierbei werden die einzelnen Strukturen abhängig von ihrer Dichte unterschiedlich stark abgebildet. Die CT wird vor allem für die Bewertung des muskuloskeletalen Systems, des Parenchyms solider Organe, der Blutversorgung und der Verteilung von Körperflüssigkeiten hinzugezogen.
Magnetresonanz-
tomographie (MRT)

Ein (Schnitt-)bildgebendes Verfahren, das Hochfrequenzimpulse und starke magnetische Felder einsetzt, um Gewebe abhängig von ihrer Konzentration an (Wasserstoff-) Protonen unterschiedlich stark darzustellen. Das MRT wird insbesondere zur Einschätzung von Weichteil- und Nervengewebe verwendet.
Sonographie/
Ultraschall

Ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von Ultraschallwellen Gewebe darstellen kann. Auch hierbei basiert die Kontrastierung der unterschiedlichen Organe auf unterschiedlichen Gewebedichten. Für die Sonographie gibt es diverse Indikationen (z.B. Doppler-Ultraschall, Brust-Ultraschall, Schwangerschafts-Ultraschall).
Nuklearmedizin Ein bildgebendes Verfahren, das die Funktion diverser Organe mithilfe von applizierten radioaktiven Substanzen abbilden kann.
Ein Beispiel für ein nuklearmedizinisches Verfahren ist die Positronen-Emissions-Tomographie (PET).
Inhalt
  1. Gängige bildgebende Verfahren
    1. Konventionelles Röntgen
    2. Computertomographie (CT)
    3. Magnetresonanztomographie (MRT)
    4. Sonographie
    5. Nuklearmedizinische Verfahren
    6. Kontrastmittel
  2. Kopf und Hals
    1. Gehirn-MRT
    2. Schädel-CT (cCT)
    3. Hals-CT
  3. Thorax
    1. Röntgen-Thorax
    2. Thorax-CT
  4. Abdomen und Becken
    1. Abdomen-CT und Becken-CT
  5. Obere Extremität
    1. Schulter-MRT
    2. Handgelenk-MRT
  6. Untere Extremität
    1. Knie-MRT
  7. Literaturquellen
  8. Ähnliche Artikel
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Gängige bildgebende Verfahren

Konventionelles Röntgen

Das konventionelle Röntgen ist eine Methode, die elektromagnetische Wellen (Röntgenstrahlung) verwendet. Diese Wellen verlaufen durch den Körper des Patienten. Einige der Wellen werden auf dem Weg von verschiedenen Geweben unterschiedlich stark absorbiert, während andere ungehindert auf den Röntgenfilm treffen. Auf diese Weise entsteht ein zweidimensionales (flaches) Bild, die Röntgenaufnahme.

Dichte Gewebe (Knochen) absorbieren viel Strahlung und erscheinen auf der Röntgenaufnahme als weiße Strukturen. Luft absorbiert gar keine Strahlen. Aus dem Grund erscheinen lufthaltige Strukturen auf Röntgenaufnahmen schwarz. Andere Gewebe befinden sich farblich in unterschiedlichen Grautönen zwischen weiß und schwarz.

Diese grundlegenden Überlegungen schlagen sich in der folgenden Terminologie wieder:

  • Röntgen-Dichte oder Verschattung (Radioopazität) beschreibt helle (weiße) Regionen der Aufnahme (z.B. der Humerus)
  • Aufhellung oder Radioluzenz steht für dunkle (schwarze) Regionen der Aufnahme (z.B. die Luft in der Lunge)

Das konventionelle Röntgen wird sehr häufig in der klinischen Praxis verwendet. Es hat eine hohe räumliche Auflösung und ermöglicht oft eine besser nachvollziehbare Darstellung von Strukturen, die in den Perspektiven der Schnittbildgebung nicht immer so eindeutig erscheinen. Das Röntgen wird häufig im Rahmen der Röntgen-Thorax-Untersuchung, der Abdomen-Übersichtsaufnahme und für das knöcherne Skelett verwendet.

Computertomographie (CT)

Die Computertomographie (CT) ist ein nichtinvasives Verfahren der Schnittbildgebung. Auch im CT wird Röntgenstrahlung benutzt. Allerdings ist die CT um einiges komplexer als das konventionelle Röntgen. Der Computertomograph rotiert um den auf dem Rücken liegenden Patienten. Auf diese Weise nimmt er multiple Schnittbilder eines bestimmten Abschnitts des Körpers auf, die im Anschluss im Computer zu einem 3D-Bild zusammengefügt werden können.

Da die CT ebenfalls mit Röntgenstrahlung funktioniert, spielt auch hier wieder die Dichte der unterschiedlichen Gewebe eine große Rolle für das Bild. Die Gewebedichte wird mithilfe der Hounsfield-Einheiten (HE) beschrieben. Dabei entsprechen die unterschiedlichen Hounsfield-Einheiten verschiedenen Grautönen. Die Skala der Hounsfield-Einheiten reicht von +1000 HE (weiß) für Knochen über 0 HE (grau) für Wasser bis hinunter zu -1000 (schwarz) für Luft. Jedes Gewebe des Körpers hat eine typische Dichte. In der Befundung von CT-Aufnahmen werden Strukturen mit den Begriffen hyperdens, hypodens oder isodens im Vergleich zu jeweils anderen Strukturen beschrieben.

Die Vorteile des CTs - im Vergleich zum konventionellen Röntgen - sind zum Einen die dreidimensionale Darstellung von Organen, zum Anderen aber auch die feinere Auflösung. Es gibt einige unterschiedliche Methoden der CT-Untersuchung: Singleslice-CT (SSCT), Spiral-CT, Multislice-CT (MSCT). Diese unterscheiden sich vor allem in der Dicke der “Schnitte” (Schnittbilder) und der Strahlendosis, die für das Bild benötigt wird.

Orientierung bei CT-Aufnahmen

Computertomographen können außerdem zwischen “Knochenfenstern” und “Weichteilfenstern” unterscheiden. Eine solche “Fensterung” ermöglicht eine kontrastreichere Darstellung der gewünschten Körperregion. Letztlich kann das CT auch mit einer Kontrastmittelgabe kombiniert werden. Auf diese Weise können bestimmte Strukturen bildlich noch besser hervorgehoben werden.

Es ist bei der Befundung von CT-Aufnahmen essentiell, dass man weiß, wie man sich auf der Aufnahme orientieren soll. Bei axialen Schnitten beispielsweise kannst du dir vorstellen, du schaust vom Fußende des Patienten auf die jeweiligen Schnittebenen. Mithilfe des Akronyms “RALP” kannst du dir die Richtungs- und Lagebeziehungen auf dem CT-Bild herleiten:

  • 9 Uhr auf dem Bild - Rechte Seite des Patienten
  • 12 Uhr auf dem Bild - Anterior
  • 3 Uhr auf dem Bild - Linke Seite des Patienten
  • 6 Uhr auf dem Bild - Posterior

Magnetresonanztomographie (MRT)

Die MRT ist ein bildgebendes Verfahren, das neben der reinen Anatomie auch physiologische Prozesse des Körpers (funktionelles MRT - fMRT) darstellen kann. Die MRT setzt starke magnetische Felder und Radiofrequenzimpulse ein, um Protonen (Wasserstoffatome) im Gewebe anzuregen. Angeregte Wasserstoffprotonen senden Signale an den Magnetresonanztomographen, der aufgrund der Intensität des Signals ein Schnittbild errechnen kann.

Der menschliche Körper besteht zum Großteil aus Fett und Wasser, zweier Substanzen, die sehr viele Wasserstoffprotonen enthalten. Die Konzentration an Wasserstoffprotonen in den menschlichen Geweben bestimmt die Signalintensität; eine hohe Wasserstoffkonzentration führt zu einem starken Signal. Eine hohe Signalintensität wird im MRT weiß (hell), eine mittlere grau und eine niedrige schwarz (dunkel) dargestellt. Ist eine Struktur in der MRT-Aufnahme heller als sie sein sollte, dann ist sie hyperintens. Ist sie dunkler, dann ist sie hypointens.

In bestimmten Läsionen ist die Protonenkonzentration typischerweise pathologisch erhöht: z.B. in Ödemen, lokalen Infektionen oder Entzündungen, bei Demyelinisierung, Blutungen, einigen Tumoren und Zysten. In anderen ist sie typischerweise erniedrigt: in Narbengewebe, Kalzifizierungen, einigen Tumoren, Kapseln und Membranen. Beachte dabei, dass bei der CT-Untersuchung von Dichte (hyperdens, hypodens, isodens) und bei der MRT von Intensität (hyperintens, hypointens, isointens) gesprochen wird. Pass auf, dass du sie in der Prüfung, Physikum oder im Examen nicht verwechselst!

In der MRT wird keine Röntgenstrahlung benutzt. Auch bei der MRT-Untersuchung kann man Kontrastmittel hinzugeben und jede Ebene des Körpers darstellen. Das klingt ja zunächst nach der perfekten bildgebenden Methode, oder?! Aber auch die MRT hat ihre Nachteile:

Allen voran dauert die MRT-Untersuchung um einiges länger als die CT-Untersuchung. Dadurch kann die MRT für die Patienten sehr unangenehm sein. Hinzu kommt, dass die MRT sehr laut ist und eine lange enge Röhre darstellt, in die der Patient hineingeschoben wird (problematisch bei klaustrophobischen Patienten). Außerdem ist die MRT absolut kontraindiziert bei Patienten mit metallischen Implantaten aufgrund des starken magnetischen Feldes, das für die Untersuchung aufgebaut wird. Aber abgesehen von ihren Kontraindikationen ist die MRT mit all ihren Eigenschaften das beste bildgebende Verfahren, um Weichteilgewebe darzustellen.

Unsere kostenlosen Arbeitsblätter zum Beschriften geben dir die perfekte Einführung in das Thema MRT.

In der MRT können verschiedenen Gewichtungen benutzt werden, um bestimmte Strukturen besser hervorzuheben. Zu den gängigsten MRT-Gewichtungen gehören die folgenden:

  • T1w - T1-gewichtete MRT-Aufnahmen heben fetthaltige Strukturen besonders gut hervor (Flüssigkeiten sind dunkel/schwarz; Fettgewebe ist hell/weiß).
  • T2w - T2-gewichtete MRT-Aufnahmen heben Strukturen hervor, die aus Wasser und Fettgewebe bestehen (Fettgewebe und Flüssigkeiten sind hell)
  • PD-Gewichtung - die Protonendichte-Gewichtung spielt eine Rolle bei der Untersuchung von Muskeln und Knochen.
  • FLAIR-Sequenz - “Fluid-attenuated inversion recovery” kann insbesondere das Gehirn gut darstellen. Die FLAIR-Sequenz ist eine T2-Gewichtung, bei der das Signal von freier Flüssigkeit außerhalb vom Gewebe unterdrückt wird. Auf diese Weise kann im Gewebe gebundene Flüssigkeit hervorgehoben werden, und Erkrankungen des ZNS (z.B. Insult, MS, Meningitis) können besser beurteilt werden.
  • DWI-Sequenz - “Diffusion weighted imaging” kann die Verteilung von Flüssigkeiten innerhalb von Geweben erkennen (extra- oder intrazellulär). Bei manchen Erkrankungen (z.B. Infarkte, Tumoren) ist die Balance der Flüssigkeitskompartimente gestört. Das kann mithilfe der DWI detektiert werden. Mit der DWI kann also Weichteilgewebe sowohl strukturell als auch funktionell beurteilt werden.
  • Fluss-sensitive Sequenz - beurteilt die Fließeigenschaften von Körperflüssigkeiten, ohne Kontrastmittel zu verwenden. Mithilfe dieser Sequenz kann der Liquor- und der Blutfluss in den Gefäßen eingeschätzt werden.

Die MRT wird häufig als Verfahren der Wahl in der Neurologie gewählt. Außerdem kann mit der MRT-Untersuchung das muskuloskelettale System, der Gastrointestinaltrakt und das Herz-Kreislauf-System beurteilt werden.

Sonographie

Die Sonographie nutzt Ultraschallwellen, die von einem Ultraschallkopf aus durch die Haut eines Patienten gesendet werden. Dieser Ultraschall wird auf dem Weg durch das Körpergewebe an unterschiedlichen Stellen reflektiert und so zurück zum Ultraschallkopf gesendet. Das Ultraschallgerät kann dann daraus ein Live-Bild des jeweiligen Schnittes durch den Körper generieren. Die Gewebedichte definiert dabei, wie echogen eine Struktur ist. Damit ist gemeint, wie viele Ultraschallwellen werden von der jeweiligen Struktur reflektiert und wie viele gelangen durch die Struktur hindurch.

Sehr dichte Gewebe (Knochen) sind hyperechogen (echoreich) und werden weiß abgebildet. Sehr lockere Gewebe (mit geringer Dichte) sind hypoechogen (echoarm) und werden grau dargestellt. Flüssigkeiten sind anechogen (echolos) und werden schwarz dargestellt. Da die Sonographie Strukturen in Echtzeit abbilden kann, wird sie häufig für die direkte und unmittelbare Beurteilung gewisser Strukturen (z.B. im Notfall) genutzt.

Die Anwendungen für die Sonographie sind sehr zahlreich. Zum Beispiel wird in der Schwangerschaft regelmäßig geschallt. Außerdem kann die Sonographie als Screening-Methode (z.B. bei Brustkrebs) oder auch bei der Beurteilung von Hohlorganen (z.B. die Gallenblase) von Bedeutung sein. Man kann mit der Sonographie auch den Blutfluss durch die Arterien und Venen beurteilen. Das geschieht mit der sogenannten Doppler-Sonographie: zum Beispiel bei der transkraniellen Dopplersonographie, um den zerebralen Blutfluss zu untersuchen, oder der Dopplersonographie der Karotiden, bei der die Arteriae carotides untersucht werden.

Nuklearmedizinische Verfahren

PET des Gehirns

Nuklearmedizinische Verfahren werden vor allem zur Beurteilung der Funktion eines Gewebes oder Organs hinzugezogen. Zunächst wird dem Patienten eine radioaktive Substanz (Radiopharmakon) intravenös verabreicht. Im Anschluss wird die Verteilung, die Akkumulation oder die Ausscheidung dieser Substanz im Körper bildlich dargestellt. Damit kann die Funktion bestimmter Organe beurteilt werden.

Eine gängige nuklearmedizinische Methode ist die Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Mit der PET kann quasi jedes Organsystem untersucht werden - das Skelettsystem, das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem und das Hormonsystem. Im Folgenden stellen wir dir zwei gängige PET-Untersuchungen vor.

  • PET des Gehirns - Gabe von 18FDG (radioaktive Fluordesoxyglucose), das sich als Glucose-Analogon im Gehirn verteilt und dort zur Beurteilung der Gehirnaktivität verwendet werden kann. Damit können hypo- und hyperfunktionelle Zonen der Großhirnrinde erkannt werden. Die PET des Gehirns ist somit eine nützliche Untersuchung bei Epilepsie, Demenz und Morbus Parkinson.
  • Myokardszintigraphie - Gabe von 82Rb (radioaktives Rubidium), um einen Myokardinfarkt oder eine KHK zu diagnostizieren.

Kontrastmittel

Kontrastmittel sind Substanzen, die bei einer bildgebenden Untersuchung den Kontrast bestimmter Strukturen besonders hervorheben können. Kontrastmittel absorbieren Röntgenstrahlung (konventionelles Röntgen, CT), können magnetisieren (MRT) oder die Ausbreitung von Ultraschallwellen verändern (Sonographie). In der Nuklearmedizin (PET) werden Radionuklide oder Radiopharmaka verwendet, die ihrerseits eine Strahlung abgeben, die dann von einem Detektor erkannt und aufgezeichnet werden kann.

Gängige Kontrastmittel sind zum Beispiel auf Basis von Iod, Barium oder Gadolinium. Man kann Kontrastmittel schlucken, intravenös applizieren oder als Kontrastmitteleinlauf rektal verabreichen.

Fühlst du dich mit so vielen Informationen überfordert? Dann schau dir dieses Arbeitsblatt an, um zu erfahren, wie du richtig Anatomie lernst!

Kopf und Hals

Gehirn-MRT

Mit einem MRT-Bild des Gehirns werden wir im Folgenden die Anatomie der Großhirnrinde (graue Substanz), der weißen Substanz, des Liquor cerebrospinalis, der Hirnventrikel, der Zisternen und des knöchernen Schädels wiederholen. Grob gesagt sind Flüssigkeiten in der T1-Gewichtung dunkel und Fettgewebe hell, während in der T2-Gewichtung sowohl Fettgewebe als auch Flüssigkeiten hell sind. Daraus ergibt sich folgendes:

  • In T1w: Der Kortex ist grau, die weiße Substanz ist hellgrau, Liquor ist schwarz und das Knochenmark in den Knochen ist weiß.  
  • In T2w: Der Kortex ist hellgrau, die weiße Substanz ist dunkelgrau, der Liquor ist weiß und Knochenmark ist hellgrau.

Auf Höhe des Nucleus caudatus kann man die Schädelknochen, die kortikalen Gyri, die Hirnventrikel, die subkortikalen Strukturen und die Hirnlappen (Frontal-, Temporal-, Okzipital- und Insullappen) sehen. Schau dir zunächst den äußeren weißen Kreis an, der das Gehirn auf dem Bild umgibt. Das ist das Knochenmark der Schädelknochen. Ein Stück weiter nach innen kommt eine schwarze Region, in der Muskeln, die Nasennebenhöhlen und die Hirnhäute mit ihren Zwischenräumen zu finden sind.

Als nächstes schau dir die äußere Schicht des Gehirns an. Sie erscheint hellgrau. Auf ihr befindet sich ein Saum von weiß. Dieser Saum ist der Liquor cerebrospinalis, in dem das Gehirn schwimmt. Die äußerste hellgraue Schicht des Gehirns entspricht den kortikalen Gyri, den Großhirnwindungen. Sie liegen eng aneinander und können trotzdem gut voneinander unterschieden werden.

Such als nächstes den dritten Ventrikel. Er ist diese spaltförmige weiße Struktur in der Mitte des Gehirns. Anterolateral neben ihm befinden sich die beiden Seitenventrikel mit ihren Hörnern. Der Plexus choroideus ist ebenfalls hyperintens auf dem MRT-Schnitt zu sehen. Die subkortikalen Strukturen (Basalganglien und Thalamus) liegen auf beiden Seiten neben dem dritten Ventrikel. Beachte dabei, wie dunkel sie in der T2-Gewichtung erscheinen. Schließlich kannst du noch deine Kenntnisse zur Neuroanatomie unter Beweis stellen, und die Hirnlappen im MRT zuordnen: Frontallappen, Temporallappen, Okzipitallappen und Insellappen.

Um das noch ein bisschen zu üben, haben wir ein paar zusätzliche Materialien zur Schnittbildanatomie des Gehirns für dich zusammengestellt:

Schädel-CT (cCT)

Ein Schädel-CT ist eine andere Methode, mit der man die Anatomie des Gehirns beurteilen kann. Wir beginnen zunächst einmal damit, die Schädelanatomie mit den passenden radiologischen Begriffen der CT zu beschreiben. Schwarz erscheint in der CT alles, was luftgefüllt ist. Im Bereich des Schädels sind das die Nasennebenhöhlen und die Mastoidzellen. Jede Struktur, die reich an Calcium ist (in der Regel Knochen), erscheint weiß. Flüssigkeiten (Blut und Liquor) und Weichteilgewebe (z.B. Gehirn, Augen und Muskeln) nehmen in der CT unterschiedliche Grautöne an.

Um nun die genannten Strukturen im Schnittbild wiederzuerkennen, musst du dir ihrer anatomischen Lokalisation sicher sein. Dann weißt du, wo du nach ihnen suchen musst. Zudem denke immer an die Reihenfolge der Grautöne unterschiedlicher Gewebearten (von schwarz nach weiß):

Luft > Wasser > weiße Substanz > graue Substanz > Blut > Knochen.

Als erstes fallen die hellen Strukturen auf dem Bild ins Auge. Das sind die Knochen des Neurocranium, des Gehirnschädels. Auf diesem Schnitt kann man Teile des Os frontale, des Os zygomaticum, des Os sphenoidale, der Mandibula, des Os temporale und des Os occipitale erkennen. Siehst du die Hohlräume innerhalb mancher dieser Knochen?

Das sind die Nasennebenhöhlen. Auf dem Bild kannst du die Sinus frontales, die Cellulae ethmoideales und die Cellulae mastoideae sehen. Weil die Nebenhöhlen in der Regel mit Luft gefüllt sind, erscheinen sie auf der cCT-Aufnahme schwarz. Abgesehen von den knöchernen Strukturen kann man gut die Augäpfel und ein paar der extraokulären Augenmuskeln (Musculus rectus medialis und lateralis) ausmachen. Diese beiden Strukturen erscheinen im CT-Bild isodens und sind symmetrisch zur kontralateralen Seite. Das Parenchym des Gehirns ist überall grau. Dabei ist die graue Substanz (zerebraler Kortex und die subkortikalen Kerngebiete) ein wenig heller als die weiße Substanz. Das klingt paradox, oder?! In CT-Aufnahmen ist das aber so. Und genau so solltest du es dir einprägen! Die subarachnoidalen Zisternen und die Hirnventrikel sind physiologischerweise mit Liquor gefüllt. Aus diesem Grund erscheinen sie dunkel (hypodens) im herkömmlichen cCT.

Mehr Schnittbilder und beschrifteter CT-Aufnahmen zum Üben findest du in unserer Lerneinheit!

Hals-CT

Im Anatomiekurs hast du bereits alle wichtigen Stukturen des Halses gelernt, oder sogar selbst frei präpariert. Du weißt, wo die Wirbel liegen, kennst die oberen Atemwege und den oberen Gastrointestinaltrakt. Darüber hinaus solltest du dich auch noch an die Drüsen, die Blutgefäße und die Nerven des Halses erinnern können. In der folgenden Lektion kannst du dieses Wissen auf einen CT-Normalbefund des Halses übertragen.

Um eine CT-Aufnahme des Halses korrekt befunden zu können, musst du dich zunächst zurechtfinden. Auch hier helfen dir wieder die drei Farben: schwarz, weiß, grau.

Wir beginnen mit den schwarzen Strukturen. Die einzige wirklich schwarze Struktur in der Aufnahme repräsentiert die Luft im Lumen der Trachea. Sie springt dir als kleiner schwarzer Kreis im anterioren Areal des Bildes direkt ins Auge. Das einzige weiße Signal bildet der zervikale Wirbel. Er imponiert als helle hyperdense Struktur im Zentrum der Aufnahme. Er hat die klassische Form eines Wirbels mitsamt des zentralen Wirbelkanals (grau).

Der Rest des Halses besteht überwiegend aus Weichteilgewebe, das in der CT in allen möglichen Grautönen abgebildet wird. Dazu zählen die Halsorgane, Bindegewebe und die Muskeln des Halses. Direkt hinter der Trachea befindet sich der muskuläre Schlauch des Ösophagus. Links und rechts neben der Trachea liegen die beiden Lappen der Schilddrüse. Die paarige Karotisscheide umhüllt die Arteria carotis communis, die Arteria carotis interna, die Vena jugularis interna, den Nervus vagus (HN X) und die tiefen zervikalen Lymphknoten. Wie wir aus der Anatomie wissen, liegen die Gefäße der Karotisscheide lateral zu den Schilddrüsenlappen. Man erkennt sie an ihren runden Lumina. Die restlichen Strukturen des Halses sind vor allem Muskeln. Schau dir die CT-Aufnahme genau an und versuche mal selbst die folgenden Muskeln aufzufinden: Musculus sternocleidomastoideus, Musculi scaleni, Musculus sternohyoideus und Musculus sternothyroideus, Musculus levator scapulae und Musculus erector spinae.

Nur Übung macht den Meister. Unsere Lerneinheit mit weiteren CT-Bildern des Halses und den passenden Quizzes hilft dir dabei!

Thorax

Röntgen-Thorax

Am einfachsten sind bestimmte Aufgaben, wenn man nach einem Schema arbeiten kann. Auch für die Befundung eines Röntgen-Thorax gibt es verschiedene Schemata. Wir empfehlen dir die ABCD-Regel. Die Buchstaben stehen dabei für Atemwege, (Be-)Atmung, Cor (Herz) und Diaphragma.

In die Kategorie “Atemwege” und “(Be-)Atmung” gehören die Trachea, die Lunge und die Pleura. Um die Trachea zu sehen, musst du schon genauer hinschauen. Sie projiziert sich als luftgefüllte Struktur in der Mitsagittalebene direkt vor der Wirbelsäule. Folge der Trachea nach kaudal bis zur Carina. Dort teilt sie sich in den linken und rechten Hauptbronchus. Die Hauptbronchien ziehen gemeinsam mit den Pulmonalgefäßen und einigen Lymphknoten in den Lungenhilus.

Die Lymphknoten um den Lungenhilus herum sind bei gesunden Menschen im konventionellen Röntgen in der Regel nicht sichtbar. Die Pulmonalgefäße und Bronchien der Lunge verzweigen sich immer weiter in das Parenchym der Lunge hinein. Sie erscheinen im Röntgenbild als streifige Verschattung, die sich von den Hili ausgehend in die Peripherie der Lunge ausdünnt. Würde man die Verschattung der Tracheal- und Bronchialwände nicht haben, dann würde die Lunge im Röntgen komplett schwarz erscheinen. Letztlich bliebe dann nämlich fast nur noch strahlendurchlässige Luft.

Siehst du im konventionellen Röntgen die Pleura, solltest du aufhorchen. Denn im Normalfall ist die Pleura nicht sichtbar.

In die Kategorie “Cor” unseres Schemas gehört die Silhouette des Herzens mit einem linken und einem rechten Herzrand. Der rechte Herzrand wirft im Normalfall zwei leichte Ausbuchtungen auf: die untere bildet den rechten Vorhof und die obere die Aorta ascendens ab. Der linke Herzrand bildet ebenfalls zwei Ausbuchtungen. Zwischen ihnen liegt allerdings noch eine Einbuchtung. Die obere Ausbuchtung des linken Herzrandes ist die Projektion des Aortenknopfes. Das ist die Stelle, an der der Aortenbogen in die Aorta descendens übergeht. Die untere Ausbuchtung entsteht durch den linken Ventrikel. Die Einbuchtung stellt den Truncus pulmonalis und die linke Arteria pulmonalis dar.

Zuletzt widmen wir uns dem Diaphragma. Ist dir aufgefallen, dass die rechte Zwerchfellkuppel etwas höher steht als die linke? Das liegt an der rechtsseitig direkt unter dem Zwerchfell liegenden Leber. Den Winkel, an dem das Diaphragma mit dem Rippenbogen zusammenläuft, nennt man Recessus costodiaphragmaticus. Dort, wo das Diaphragma auf das Herz trifft, liegt der Angulus cardiophrenicus. Diese Winkel sind im Normalfall spitz und leer. Letztlich sollte man noch den knöchernen Thorax begutachten. Suche dir mal die Clavicula, die Scapula und das Sternum. Und dann versuch mal, die Rippen und die Wirbel in der Röntgen-Thorax-Aufnahme zu zählen.

Mithilfe der unserer Lerneineit mit beschrifteten Röntgenbildern, Artikeln und Quizzes wirst du rasch eine Routine entwickeln. Viel Spaß beim Üben!

Thorax-CT

Die Thorax-CT ist ein weiteres bildgebendes Verfahren, um den Thorax darzustellen. Es hat entscheidende Vorteile. In der Thorax-CT kann man nämlich im Vergleich zum Röntgen-Thorax viel besser das Interstitium der Lunge sowie die Größe und den Umfang der Thoraxorgane und -gefäße beurteilen.

Auf unterschiedlichen Höhen der Thorax-CT kannst du jeweils besondere anatomische Landmarken finden. Beispielsweise befindet sich das Sternoklavikulargelenk im axialen CT-Schnitt durch den Thorax auf Höhe von Th1. Bei Th3 findest du den Truncus brachiocephalicus und bei Th4 den Aortenbogen. In der Thorax-CT-Aufnahme unten kann man den Truncus brachiocephalicus sehen. Daraus können wir schließen, dass wir höchstwahrscheinlich auf Höhe von Th3 sind.

In einer Thorax-CT ist ein großer Teil des Bildes schwarz. Wie du weißt, stellt sich Luft in der CT schwarz dar. Du kannst also leicht kombinieren, dass die schwarze Fläche in der Thorax-CT dem mit Luft gefüllten Lungengewebe entspricht. Die andere mit Luft gefüllte Struktur in der Thorax-CT ist die Trachea. Die Trachea im Querschnitt hat eine kreisförmige Erscheinung und befindet sich so ziemlich im Zentrum der Aufnahme.
Die weißen Strukturen in der Aufnahme sind die Knochen. Verfolge ruhig einmal jeden der sichtbaren Knochen des knöchernen Brustkorbes. Kannst du den Wirbel von Th3, die Rippen, das Sternum und die Clavicula voneinander unterscheiden?
 
Weichteile und Organe in der CT erscheinen in der Regel grau. Direkt neben der Trachea kann man das Herz und die großen Gefäße (Aorta ascendens und descendens, Vena cava superior und Truncus pulmonalis) erkennen. Die Gefäße erscheinen im Querschnitt als kleine komplett runde Strukturen. Außerhalb des Brustkorbes stellen sich in der Thorax-CT die thorakalen Muskeln und das subkutane Fettgewebe grau dar.

Abdomen und Becken

Abdomen-CT und Becken-CT

Neben der Röntgenaufnahme des Abdomens ist die Abdomen-CT und die Becken-CT das Mittel der Wahl, um die Bauch- und Beckenorgane zu beurteilen. In der Computertomographie kann man Knochen, Luft, Fettgewebe und Flüssigkeiten gut voneinander unterscheiden. Denk daran, dass Luft in der CT in schwarz, Knochen in weiß und Weichteile, Organe sowie Flüssigkeiten in verschiedenen Grautönen erscheinen.   

Wir beginnen mit dem äußeren Ring einer hellgrau dargestellten Struktur. Diese repräsentiert zunächst lediglich die Oberhaut. Darunter liegt eine breitere etwas dunklere, aber immer noch graue Struktur: das subkutane Fettgewebe. Die nächsttiefere Schicht stellt die Rumpfmuskulatur dar. Im anterioren Bereich des axialen CT-Schnitts solltest du die Bauchmuskeln erkennen können: den Musculus rectus abdominis, die Musculi obliqui externus et internus abdominis und den Musculus transversus abdominis.

Im posterioren Abschnitt der Aufnahme befinden sich die Rückenmuskeln: den Musculus latissimus dorsi, den Musculus erector spinae, den Musculus quadratus lumborum und den Musculus iliopsoas. Zwischen den Rückenmuskeln sticht der weiße (hyperdense) Wirbel von L3 heraus. Sein Wirbelkörper ist durch den grauen Wirbelkanal vom hinteren Wirbelbogen getrennt.

Das folgende Quiz gibt dir Gelegenheit, dein Wissen zu den Muskeln des Rumpfes zu testen:

Die Bauchorgane befinden sich noch weiter im Inneren. Wir schauen uns zunächst die soliden Organe an. Die Leber auf der rechten Seite des Patienten (im Bild links) ist leicht zu erkennen. Sie wird in grau abgebildet. Etwas hypodenser liegt die Gallenblase eng am anterioren Abschnitt der Leber. Das Pankreas ist so mittelgrau und liegt ziemlich zentral in der CT-Aufnahme. Etwas weiter posterolateral im Retroperitoneum befinden sich die paarigen Nieren. Das Nierenbecken erscheint in der Abdomen-CT etwas hypodenser als das Nierenparenchym.

Neben den soliden Organen wird ein Großteil des Abdomens von den Hohlorganen des Gastrointestinaltrakts ausgefüllt: dem Magen, dem Dünndarm und dem Dickdarm. Diese Hohlorgane sind mit Luft gefüllt und stellen sich ergo schwarz dar. Die Lumina der Hohlorgane werden durch ihre weiße Organwand aus Weichteilgewebe klar vom umliegenden Gewebe abgegrenzt. In der Mitte der Aufnahme liegen die kreisrunden grauen Projektionen der großen Bauchgefäße. Findest du in unserer Abdomen-CT die Vena cava inferior, die Aorta abdominalis und die Arteria sowie die Vena renalis?

Falls du noch unsicher bist und dich in den CT-Bildern des Abdomens noch nicht so wirklich zurecht findest, schau dir in Ruhe die folgenden Lerneinheiten. Sie helfen dir beim Üben, damit du perfekt für die nächste Prüfung gewappnet bist.

Obere Extremität

Schulter-MRT

MRT ist ein bildgebendes Verfahren, das sich besonders gut zur Beurteilung von Gelenken eignet. Die MRT ermöglicht eine hohe Auflösung muskuloskelettaler Strukturen. Unten haben wir eine axiale MRT-Aufnahme der Schulter in PD-Gewichtung. Knochen erscheinen in der Aufnahme weiß, Muskeln dunkelgrau und Sehnen sowie Bänder schwarz.

Der äußere weiße Rand auf dem Bild ist die Haut und die Subkutis. Der weiße Kreis im Zentrum der Aufnahme ist der Humerus. Außerdem kann man gut den hellen Processus coracoideus und die Scapula erkennen. Das restliche Weichteilgewebe ist grau bis schwarz. In einer MRT-Aufnahme der Schulter sollte man die Weichteile in zwei funktionelle Gruppen unterteilen können: zum einen die statischen Stabilisatoren (Labrum glenoidale, Gelenkkapsel, Ligamentum glenohumerale und Ligamentum coracohumerale) und zum anderen die dynamischen Stabilisatoren des Schultergelenks (Rotatorenmanschette und die umgebenden Muskeln).

Zu den statischen Stabilisatoren des Schultergelenks zählen die Gelenkkapsel, das Labrum glenoidale und einige Bänder. Die Gelenkkapsel umgibt die Cavitas glenoidalis, die sich in der Aufnahme als schwarze Struktur um den Humerus herum darstellt. Der fibrocartilaginäre Rand der Cavitas glenoidalis ist das Labrum glenoidale, in der MRT ein kleine schwarze, dreieckige Struktur am Rand der scapulären Gelenkfläche.

Die Bänder der Schulter stabilisieren das Gelenk. Sie verhindern eine Dislokation des Humeruskopfes. Zu ihnen zählen das Ligamentum glenohumerale, das Ligamentum coracohumerale und das Ligamentum transversum humeri. Die ersten beiden entspringen am Labrum glenoidale und setzen am Humerus an, während das dritte den Sulcus intertubercularis bedeckt. Die Bandstrukturen des Schultergelenks erscheinen in der MRT als schwarze Streifen, deren Fasern in der Transversalebene ausgerichtet sind.

Zu den dynamischen Stabilisatoren gehören die Rotatorenmanschette, der Musculus biceps brachii und der Musculus triceps brachii. Diese Muskeln verstärken die Gelenkkapsel vor allem in Bewegung. Die Muskelbäuche und Sehnen der Rotatorenmanschette können in der Regel erst in nächster Nähe zur Gelenkfläche in der MRT gesehen werden. Die Bizepssehne ist normalerweise auf 12 Uhr vorzufinden. Wenn du sie an einer anderen Stelle entdecken solltest, dann stimmt etwas nicht. Die Sehnen dieser Muskeln sind sehr anfällig für Verletzungen (z.B. Sehnenruptur). Bei derartigen Verletzungen der Sehnen würde man die Läsion als hyperintenses (weiße) Signal in der MRT sehen können.

Du kannst dir das Wissen zur Bildgebung des Schultergelenks Schritt für Schritt aneignen. Die folgende Lerneinheit hilft dir dabei:

Handgelenk-MRT

In einer T1w MRT-Aufnahme des Handgelenks stellen sich die Knochen weiß, die Gefäße hellgrau, die Muskeln dunkelgrau und die Sehnen, Bänder und Nerven schwarz dar. Um bei der Befundung der Handgelenk-MRT auch wieder strukturiert vorzugehen, solltest du dir die anatomischen Strukturen des Handgelenks in verschiedene Gruppen einteilen: die Knochen, die Bänder, den Karpaltunnel und die Sehnen.

Zunächst kannst du dir die Knochen anschauen. Die würfelförmigen hellen Strukturen in der Mitte des Bildes sind die Handwurzelknochen. Sie bilden eine Art Bogen und reihen sich von lateral nach medial wie folgt auf: Os pisiforme, Os triquetrum, Os hamatum, Os capitatum und Os scaphoideum. Als nächstes wirf einen Blick auf die Bänder. Sie erscheinen in grau und füllen die Räume zwischen den Knochen.

Unterhalb der Kuppel des Retinaculum flexorum befindet sich der Karpaltunnel. Das grau erscheinende Karpalband, auch Retinaculum flexorum genannt, bedeckt unter anderem den Nervus medianus. Dieser stellt sich in dieser MRT als mittelgroßer, median gelegener, grauer Kreis dar. Die darum herum liegenden schwarzen Kreise sind die angeschnittenen Beugesehnen der Unterarmflexoren.

Kannst du alle Beugesehnen in dieser MRT-Aufnahme den jeweiligen Muskeln zuordnen? Das Retinaculum flexorum trennt den Karpaltunnel außerdem vom Ulnartunnel. Im Ulnartunnel (auch Guyon-Loge genannt) verläuft der Nervus ulnaris und die Arteria ulnaris. Du kannst diese beiden Strukturen als zwei nebeneinander liegende mittelgraue Kreise auf der ulnaren Seite des Handgelenks erkennen.
 
Die Strecksehnen der Unterarmextensoren befinden sich an der dorsalen Seite der Hand. Sie werden vom Retinaculum extensorum bedeckt und zusammengehalten. In der MRT-Aufnahme sehen sie genauso aus wie ihre palmaren Gegenstücke: die Sehnen stellen sich als schwarze Kreise und die Blutgefäße als graue Kreise dar. Die dorsalen Bänder und das Bindegewebe der Hand erscheinen ebenfalls grau. Manche Muskelbäuche der intrinsischen Handmuskeln kann man in der herkömmlichen Handgelenk-MRT gut abgrenzen.

In unserer Aufnahme kann man beispielsweise den dunkelgrauen Muskelbauch des Musculus adductor digiti minimi von hyperintensem Fettgewebe umgeben erkennen.

Untere Extremität

Knie-MRT

Die häufigste bildgebende Diagnostik des muskuloskelettalen Systems ist die MRT des Kniegelenks. Als Beispiel haben wir hier eine PD-gewichtete MRT-Aufnahme des Kniegelenks auf Höhe der Femurkondylen. In dieser Sequenz erscheinen die Bänder und Menisken schwarz, das Knochenmark dunkelgrau und der Gelenkknorpel weiß.

Auf der anterioren Seite des Knies befindet sich das Ligamentum patellare, das in dieser MRT-Sequenz schwarz ist. Direkt dahinter liegt die Patella selbst. Unter ihr liegt ihr unterer Fettkörper. Patella und unterer Fettkörper sind beide in grau dargestellt. Als nächstes fallen einem die beiden Femurkondylen ins Auge. Ihre abgerundete Form ist dunkelgrau. Sie nehmen einen Großteil des Bildes ein. Am anterioren und posterioren Rand der Kondylen erscheint der Gelenkknorpel als feine hellgraue Linie.

Ist dir die kleine schwarze Struktur im Zentrum des Bildes aufgefallen? Das ist das vordere Kreuzband. Das Ligamentum collaterale tibiale kann man als schwarzen Punkt auf der tibialen und das Ligamentum collaterale fibulare auf der fibularen Seite des Femurs finden. In PD-gewichteten MRT-Aufnahmen sind Sehnen schwarz, Muskeln dagegen eher grau. Du kannst ja mal den Musculus biceps femoris, den Musculus sartorius, den Musculus semimembranosus, den Musculus plantaris, den Musculus popliteus und den Musculus gastrocnemius aufsuchen.

Zwischen dem lateralen und dem medialen Kopf des Musculus gastrocnemius liegen einige bekannte, kleine runde Strukturen: Blutgefäße. In diesem Fall liegen hier die Arteria poplitea, und die Vena poplitea vor. Außerdem befindet sich hier die Venae surales. Der Nervus tibialis ist eine weitere, allerdings weniger runde Struktur in dieser Region. Wenn du schließlich ganz genau hinschaust, dann fallen dir auch einige Gefäße und Nerven auf dem Musculus suralis auf. Siehst du den Nervus fibularis communis?

Übe das Auswerten von MRT-Bildern des Knies mit dieser Lerneinheit:

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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