Lernziele
Nach Abschluss dieser Lerneinheit kannst du:
Motoneurone sind Nervenzellen, die ihren Ursprung im Gehirn, Hirnstamm oder Rückenmark haben und Erfolgsorgane (Effektoren) wie Skelettmuskulatur oder Drüsen innervieren. Die somatischen Motoneurone sind dabei für die Innervation der quergestreifte Skelettmuskulatur zuständig. In der Neurophysiologie werden sie eingeteilt in:
Basierend auf dem Axondurchmesser und ihrer Funktion werden Motoneurone außerdem in Alpha-, Beta- und Gamma-Motoneurone unterteilt:
Die Muskelspindel ist ein kapselartiges Sinnesorgan, das mehrere Mechanorezeptoren enthält und Informationen über Muskellänge und ihre Veränderung vermittelt. Sie liegt zwischen den extrafusalen Muskelfasern der Skelettmuskulatur und besteht aus spezialisierten intrafusalen Muskelfasern, die sowohl afferent (sensorisch) als auch efferent (motorisch) innerviert sind:
Die Muskelspindel spielt außerdem eine zentrale Rolle im Muskeldehnungsreflex (z. B. Patellarsehnenreflex), bei dem ein plötzlicher Zug am Muskel eine reflektorische Kontraktion auslöst.
Vertiefe dein Wissen über die verschiedenen Typen von Motoneuronen mithilfe dieser Abbildungen!
In dieser Galerie kannst du sehen, wie die Motoneurone im Rückenmark organisiert sind.
Ein Motoneuron innerviert mehrere Muskelfasern, wodurch eine motorische Einheit entsteht. Lerne mithilfe dieser Abbildungen die Bestandteile einer motorischen Einheit kennen.
Verschaffe dir mit dieser Galerie einen Überblick über den Aufbau der Muskelspindel, einem der wichtigsten Sensoren für Propriozeption und Reflexe!
Mit dem folgenden Quiz kannst du dein Wissen zum Thema Motoneurone testen!
Definition | Motoneurone sind Nervenzellen, die im Gehirn, Hirnstamm oder Rückenmark entspringen und Erfolgsorgane (Effektoren) wie Muskeln oder Drüsen innervieren. |
Einteilung |
Somatische Motoneurone: Innervieren die quergestreifte Skelettmuskulatur Vegetative (autonome) Motoneurone: Innervieren glatte Muskulatur und Drüsen |
Somatische Motoneurone |
Nach anatomischer Lage Obere Motoneurone: Zellkörper im motorischen Kortex oder Hirnstamm (z. B. Tractus corticospinalis, Tractus corticobulbaris) Untere Motoneurone: Zellkörper im Hirnstamm (Hirnnervenkerne) oder im Vorderhorn des Rückenmarks (Spinalnerven) Nach Axondurchmesser Alpha-Motoneurone: Große Zellkörper, stark myelinisiert, innervieren extrafusale Muskelfasern der Skelettmuskulatur Gamma-Motoneurone: Kleinere Zellkörper, weniger stark myelinisiert, innervieren intrafusale Fasern der Muskelspindeln |
Organisation im Rückenmark |
Mediale motorische Kerne: Innervieren axiale Muskulatur Laterale motorische Kerne: Innervieren Extremitätenmuskulatur Von medial nach lateral: Motoneurone für axiale -> proximale -> distale Muskulatur Motoneurone für Flexoren liegen dorsaler als jene für Extensoren. |
Motorische Einheit | Funktionelle Einheit des Skelettmuskels, bestehend aus einem Alpha-Motoneuron und allen von ihm innervierten Muskelfasern. Innervationsverhältnis: Anzahl der Muskelfasern pro Alpha-Motoneuron Größenprinzip: Motorische Einheiten werden in aufsteigender Reihenfolge ihrer Größe rekrutiert (erst kleine, dann große Einheiten) |
Aufbau Muskelspindel | Kapselartiger Sensor innerhalb der Skelettmuskulatur, bestehend aus intrafusalen Muskelfasern Kernsackfasern dynamische Kernsackfaser statische Kernsackfaser Kernkettenfasern |
Innervation der Muskelspindel |
Sensorisch: Ia-Fasern (primäre Endigungen) II-Fasern (sekundäre Endigungen) Motorisch: Gamma-Motoneurone |
Funktion der Muskelspindel | Propriozeption Muskeldehnungsreflex |
Jetzt registrieren und gratis Anatomie-Lernguide als eBook erhalten!