Video: Nerven und Blutgefäße der Hand
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Hallo, hier ist Astrid. Herzlich Willkommen bei Kenhub. In diesem Tutorial geht es um die Nerven und Blutgefäße der Hand. Ich werde euch die einzelnen Arterien, Venen und Nerven vorstellen. ... Mehr lesen
Hallo, hier ist Astrid. Herzlich Willkommen bei Kenhub.
In diesem Tutorial geht es um die Nerven und Blutgefäße der Hand.
Ich werde euch die einzelnen Arterien, Venen und Nerven vorstellen. Gemeinsam schauen wir auf ihren Verlauf und ihre Versorgungsgebiete.
Wir starten mit den Arterien. Auf den nächsten Folien werden euch die Arcus palmares superficialis und profundus sowie das Rete carpale dorsale begegnen. Ihr lernt die Aa. digitales palmares communes und propriae, die Aa. metacarpales und digitales dorsales und die A. princeps pollicis kennen.
Diese arteriellen Gefäßbögen entstehen durch terminale Anastomosen der Aa. ulnaris und radialis. Sie verlaufen beide in der Handinnenfläche oder Hohlhand. Ihre Äste versorgen die gesamte Hand bis hinab zu den Fingerspitzen.
Der Arcus palmaris superficialis geht auf der ulnaren Seite aus dem Ende der A. ulnaris hervor. Auf der radialen Seite anastomosiert er mit dem Ramus palmaris superficialis der A. radialis. An diesem Bild könnt ihr das gut nachvollziehen: hier verläuft die A. radialis, das ist sein oberflächlicher Ast, und hier drüben liegt die A. ulnaris.
Der Arcus palmaris superficialis selbst gibt ebenfalls weitere Äste ab. Ihm entstammen die Aa. digitales palmares communes, die zu allen Fingern außer dem Daumen, ziehen.
Hier seht ihr den Verlauf der Aa. digitales palmares communes, nun in grün markiert. Es sind insgesamt 5 Äste, die sich vom Arcus palmaris superficialis abspalten. Oft zweigt sich jedoch der 1. Ast vom Arcus palmaris profundus und der 5. Ast direkt von der A. ulnaris ab. Die genaue Anzahl der Äste des Arcus palmaris superficialis kann also zwischen 3 und 5 variieren. An der Basis der Grundphalangen zweigen sich diese Arterien nun weiter in die Aa. digitales palmares propriae auf.
Nach der Teilung der Aa. digitales palmares communes ziehen die Äste an die gegenüberliegenden Seiten der Finger bis zur Fingerspitze. Dabei bilden sie untereinander zahlreiche Anastomosen, insbesondere im Bereich der Interphalangealgelenke und in der Subkutis. Merkt euch, dass sie stets dorsal der parallel laufenden Fingernerven liegen.
Die Aa. digitales palmares propriae versorgen primär die palmare Seite der Finger, d.h. die Fingerinnenfläche. Einige kleinere Äste ziehen sogar zum Fingerrücken.
Den Daumen lassen sie bei der Versorgung allerdings außen vor. Er wird über eine eigene Arterie versorgt, nämlich der A. princeps pollicis. Sie entspringt der A. radialis, die ihr hier hinter dem Daumen seht. Nach einem kurzen Verlauf zweigt sie sich auch gleich wieder in zwei Endäste auf, die beide bis zur Daumenspitze ziehen.
Machen wir weiter mit dem tiefen Hohlhandbogen, dem Arcus palmaris profundus. Er entsteht aus der A. radialis auf der radialen Seite und dem R. palmaris profundus der A. ulnaris auf der ulnaren Seite. Aus diesem Bogen gehen einerseits kleinere Äste hervor, die das umliegende Gewebe versorgen. Andererseits gibt er größere Äste Richtung Mittelhand ab, die Aa. metacarpales palmares. Diese ziehen zu den Mm. interossei und anastomosieren teilweise mit den Aa. palmares digitales communes und propriae aus dem Arcus palmaris superficialis.
Drehen wir die Hand um, dann finden wir ein arterielles Geflecht auf dem Handrücken, das Rete carpale dorsale. Es besteht aus den gleichnamigen Rr. carpales dorsales der A. radialis und A. ulnaris.
Es versorgt die dorsalen Bereiche des Handgelenks, der Mittelhand und der Finger. Weitere Anastomosen mit den Aa. interosseae anterior und posterior unterstützen die Durchblutung dieser Areale.
Dem Rete carpale dorsale entspringen distal die Aa. metacarpales dorsales.
Sie übernehmen anteilig die Versorgung der dorsalen Anteile der Mittelhand und der Finger. Beachte dabei, dass die A. metacarpalis dorsalis des Daumens nicht vom Rete carpale dorsale, sondern direkt aus der A. radialis entspringt, wie ihr hier seht.
Nach distal hin zweigen sich die Aa. metacarpales dorsales in je zwei Äste am Fingerrücken auf, die Aa. digitales dorsales. Sie geben darüber hinaus kleinere Äste ab, die mit den Aa. digitales palmares communes anastomosieren. Auf diese Weise sind also die Arterien in der Handinnenseite und die am Handrücken miteinander verbunden.
Hier seht ihr die Aa. digitales dorsales, die Fortsetzung der Aa. metacarpales dorsales. Sie ziehen gemeinsam mit den gleichnamigen Nerven an der lateralen und dorsalen Seite der Finger nach distal.
Nachdem wir uns ausführlich mit den Arterien beschäftigt haben, geht es nun weiter mit den Venen der Hand. Ihr werdet dabei schnell merken, dass sie sehr viele Gemeinsamkeiten mit den Arterien haben, da sie größtenteils parallel verlaufen. Es beginnt bereits bei den Bezeichnungen: es sind der Arcus venosus palmaris superficialis und profundus, das Rete venosum dorsale manus sowie die Vv. metacarpales und digitales palmares.
Wir beginnen wieder mit den, diesmal venösen, Hohlhandbögen. Das sind der Arcus venosus palmaris superficialis und profundus. Im Vergleich zu den Arterien sind es eher kleinere Bögen, da das venöse Blut überwiegend über den Handrücken abfließt. Die Arcus venosi sammeln das Blut aus den Vv. palmares digitales. Beide münden anschließend in die Vv. radialis und ulnaris. Um genauer zu sein mündet der Arcus venosus palmaris superficialis in die V. ulnaris und der Arcus venosus palmaris profundus in die V. radialis.
Diese Abbildung zeigt sowohl die Vv. metacarpales palmares als auch die weiter distal liegenden Vv. digitales palmares. Die Mittelhandvenen stellen dabei die Fortsetzungen der Fingervenen dar. Sie verlaufen wie gewohnt parallel zu den gleichnamigen Fingerarterien und -nerven. Die Vv. metacarpales palmares münden anschließend in den Arcus venosus palmaris.
Wir drehen die Hand erneut um und schauen auf den Handrücken. Hier liegt das weit verzweigte Rete venosum dorsale manus. Es nimmt das Blut der Vv. metacarpales dorsales auf und leitet es in die Vv. basilica und cephalica des Unterarms weiter. Über das Rete venosum dorsale wird der größte Teil des venösen Bluts der Hand drainiert. Da die Venen deshalb recht großkalibrig sind und zudem oberflächlich liegen, werden sie gerne als Punktionsstelle für die venöse Blutentnahme gewählt.
Der 3. und letzte Abschnitt unserer heutigen Tutorials ist den Nerven der Hand gewidmet. Auch ihre Bezeichnungen weichen nur unwesentlich von denen der umliegenden Gefäße ab. Das wird euch das Pauken der einzelnen Strukturen ein wenig erleichtern. Es folgen die Nn. palmares digitales communes und proprii, Äste des N. medianus, und die Rr. superficialis, profundus und dorsalis des N. ulnaris.
Im Bereich der Handfläche gibt der N. medianus insgesamt 3 Nn. digitales palmares proprii ab. Die ersten beiden versorgen den Daumen von beiden Seiten sensibel. Der 3. dagegen zieht zur radialen Seite des Zeigefingers.
Richtung Fingerspitze teilen sie die Nn. digitales palmares proprii in zwei Endäste auf. Einer dieser Äste versorgt die Fingerbeere. Der andere schickt Äste um und unter den Fingernagel zur Versorgung des Nagelbetts. Die Nn. digitales proprii verlaufen oberhalb ihrer korrespondierenden Arterien.
Machen wir weiter mit dem Nervus ulnaris, der einen oberflächlichen, tiefen und dorsalen Ast in der Hand abgibt. Der oberflächliche Ast, der Ramus superficialis nervi ulnaris, innerviert zum einen den M. palmaris brevis, den ihr hier grün markiert seht. Darüber hinaus ist er für die sensible Versorgung der Haut auf der ulnaren Seite zuständig.
Hier sieht man deutlich, wie der N. ulnaris vom Unterarm zur Hand zieht. Dort angekommen gibt er die Nn. digitales palmares communes und proprii ab. Diese Äste zweigen sich dort ebenso auf die eben besprochenen Äste des N. medianus.
Der tiefer liegende R. profundus ist ein motorischer Endast des N. ulnaris. Er läuft bogenförmig in der Hohlhand, nahezu parallel zum Arcus palmaris profundus der Arterien.
Da er quer über die Handfläche verläuft, kann er zahlreiche Äste zur umliegenden Muskulatur schicken. Darunter zum Hypothenar, also den Muskeln des Kleinfingerballens, den Mm. interossei und den Mm. lumbricales 3 und 4. Des Weiteren innerviert er den M. adductor pollicis sowie das Caput profundum des M. flexor pollicis brevis. Außerdem entsendet er einige sensible Äste zum Handgelenk.
Auf dem Handrücken begegnet uns der R. dorsalis des N. ulnaris. Er entspringt etwa 5 cm proximal des Handgelenks und teilt sich am Fingerrücken in 2 bis 3 Rr. digitales dorsales auf.
Der R. dorsalis versorgt autonom den gesamten kleinen Finger. Den Ringfinger innerviert er zwar dorsal ebenfalls komplett alleine, nur auf der palmaren Seite teilt er sich die Versorgung mit dem N. medianus: der N. ulnaris übernimmt die ulnare und der N. medianus die radiale Seite.
Im Bereich der Mittelhand zweigt sich häufig ein 3. Ast vom R. dorsalis nervi ulnaris ab. Dort anastomosiert er mit kleinen Verästelungen des N. radialis und versorgt die ulnare Seite des dorsalen Mittelfingers.