Video: Körperebenen und -achsen
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Hallo und herzlich willkommen! In unserem heutigen Tutorial dreht sich alles um die verschiedenen anatomischen Richtungsbezeichnungen und Körperebenen. Diese beiden Themen gehören zum anatomischen ... Mehr lesen
Hallo und herzlich willkommen! In unserem heutigen Tutorial dreht sich alles um die verschiedenen anatomischen Richtungsbezeichnungen und Körperebenen. Diese beiden Themen gehören zum anatomischen Grundwissen.
Denn es ist sehr wichtig, die genaue Lage von Strukturen oder Pathologien beschreiben zu können, damit es im klinischen Alltag nicht zu Verwechslungen und Missverständnissen kommt. Nur so ist eine reibungslose Kommunikations unter medizinischem Fachpersonal möglich.
Zur leichteren Orientierung nutzt man dafür ein Koordinatensystem, wie du es vielleicht noch aus der Schule kennst. Es besteht aus drei Hauptachsen, die senkrecht zueinander stehen und so drei Ebenen bilden.
Der Körper befindet sich dabei in einer festgelegten Grundposition, der sogenannten anatomischen Grundstellung. Diese beschreibt, dass die Person aufrecht steht, der Rücken ist gerade und der Blick ist nach vorne gerichtet. Die Füße stehen hüftbreit nebeneinander und die Zehen schauen nach vorne. Die Arme hängen locker herab. Die Handflächen zeigen nach vorne, die Handrücken zeigen nach hinten.
Bitte verwechsle diese anatomische Grundstellung nicht mit der Neutral-Null-Stellung, denn bei der Neutral-Null-Stellung zeigen die Handinnenflächen zum Körper hin und die Innenknöchel stehen dicht beieinander. Die Neutral-Null-Stellung ist für die orthopädische Untersuchung wichtig um die Bewegungsgrade von Gelenken messen zu können.
Wir beschäftigen uns heute aber ausschließlich mit der anatomischen Grundposition, wie du sie hier auf der Abbildung sehen kannst. So kannst du Körperbereiche und Positionen anatomisch korrekt beschreiben, unabhängig davon, ob der Patient sitzt, liegt oder steht.
Kommen wir zum ersten Begriff.
„Anterior“ beschreibt die Vorderfläche des Körpers. Es kann damit aber auch „weiter vorne liegend“ gemeint sein, denn in der Anatomie werden Strukturen oft in Relation zueinander beschrieben. Ein Beispiel: Die Zehen liegen vor der Ferse. Anatomisch korrekt heißt das: Die Zehen liegen anterior der Ferse.
Die entgegengesetzte Richtung wird „posterior“ genannt und bedeutet „hinten“ oder „weiter hinten liegend“. Die Ferse liegt hinter, also posterior der Zehen.
Anstelle von „anterior“ wird häufig der Begriff „ventral“ verwendet, was soviel wie „bauchwärts“ oder „zum Bauch hin“ bedeutet. Im rechten Bild siehst du den Musculus transversus abdominis. Er liegt an der ventralen bzw. anterioren Fläche des Abdomens.
Der Begriff „dorsal“ stammt vom lateinischen Wort „dorsum“ ab und bedeutet „zum Rücken hin“ bzw. „rückwärts“. „Dorsal“ und „posterior“ sind Synonyme, wobei „dorsal“ in der Praxis häufiger verwendet wird. Anhand unseres Beispiels liegt die Ferse also dorsal der Zehen und der grün markierte Musculus trapezius befindet sich dorsal bzw. posterior.
Dass bei uns Menschen „anterior“ und „ventral“ bzw. „posterior“ und „dorsal“ synonym verwendet werden, liegt daran, dass wir aufrecht gehen.
Bei Vierbeinern, deren Bauch nach unten und der Rücken nach oben zeigt, unterscheiden sich die Begriffe. Beim Hund oder der Katze bedeutet „ventral“ nach unten, „dorsal“ nach oben, „anterior“ zum Kopf hin und „posterior“ zum Schwanz hin.
Für die Bezeichnungen „rechts“ und „links“ gibt es in der Medizin eine Besonderheit. Wir gehen nämlich immer vom Patienten aus, d.h. das rechte Auge des Patienten wird als rechtes Auge bezeichnet, auch wenn es aus unserer Perspektive auf der linken Seite liegt.
Das gleiche gilt natürlich auch für die rechte Hand. Der lateinische Begriff für „rechts“ heißt „dexter“.
Für die linke Körperseite gilt das natürlich genauso. „Links“ heißt auf Latein „sinister“. Wenn also ein Patient über Schmerzen im linken Ohr oder im linken Fuß klagt, ist sein linkes Ohr bzw. sein linker Fuß gemeint, auch wenn sich beides für uns als Betrachter auf der rechten Seite befindet.
Für die Extremitäten gibt es noch ein paar weitere Begriffe, die du sicher häufiger hören wirst, wie z.B. „distal“ und „proximal“.
„Distal“ bedeutet „vom Rumpf weg“. Das Handgelenk liegt demnach distal des Ellenbogens und das Sprunggelenk distal des Kniegelenks.
Liegt etwas „näher am Rumpf“ spricht man von „proximal“. Der Ellenbogen liegt also proximal des Handgelenks und das Knie proximal des Sprunggelenks.
Der Begriff „median“ klingt oft im ersten Moment etwas verwirrend. Gemeint ist damit die Körpermitte, so wie durch diese grüne Linie markiert.
Liegt etwas näher an dieser imaginären Linie, also zur Körpermitte hin, spricht man von „medial“. Der Thorax liegt beispielsweise medial des Armes.
Die entgegengesetzte Richtung, also “zur Seite hin”, nennt man „lateral“. Der Arm liegt lateral des Thorax und weg von der Medianlinie.
Die Fachbegriffe für vorne und hinten bzw. links und rechts kennst du jetzt. Doch was ist mit oben und unten?
Für „oben“ werden in der Praxis die Begriffe „superior“ und „kranial“ verwendet.
„Superior“ bedeutet soviel wie „oben liegend“ bzw. „das Obere“.
Mit „kranial“ ist „zum Schädel hin“ gemeint. “Kranial” stammt vom lateinischen Wort “kranium” ab, was auf Deutsch “Schädel” bedeutet.
Die einzige Region, bei der man mit der korrekten Richtungsbezeichnung etwas aufpassen muss, ist am Schädel selbst. Die Nase liegt beispielsweise superior des Mundes. Kranial dagegen liegen alle beide.
Im Gegensatz dazu liegt der Mund inferior zur Nase, er liegt also weiter unten. Da das etwas holprig klingt, verwendet man in der Praxis eher den Begriff „kaudal“.
„Kauda“ stammt vom lateinischen Wort „Kauda“ ab und bedeutet „zum Schwanz hin“. Für uns Menschen bedeutet das „zum Steißbein hin“.
Für Strukturen, die an der Außenseite des Körpers liegen, verwendet man den Begriff „externus“. Auch Körperöffnungen, die nach außen hin öffnen, werden so bezeichnet. Ein gutes Beispiel ist der äußere Gehörgang. Er wird Meatus acusticus externus genannt.
Alles was sich „innen“ befindet, wird mit dem Wort „internus“ beschrieben. Der innere Gehörgang trägt also die Bezeichnung Meatus acusticus internus.
Am Schädel gibt es auch ein paar besondere Bezeichnungen. „Frontal“ liegen alle Strukturen die „zur Stirn hin“ zeigen. Das trifft beispielsweise auf den Frontallappen des Großhirns oder das Os frontale zu, das du hier in grün markiert siehst. „Frons“ ist auch wieder Latein und bedeutet Stirn.
Wenn eine Struktur zum Hinterkopf zeigt, dann spricht man von „okzipital“. „Occiput“ heißt auf deutsch „Hinterhaupt“. In dieser Region befindet sich unter anderem das Os occipitale, das du hier grün hervorgehoben siehst und der Okzipitallappen des Großhirns.
Lass uns als Nächstes über die drei Körperebenen sprechen. Es gibt die Frontal-, die Sagittal- und die Transversalebene. Diese imaginären Flächen liegen zwischen den Körperachsen und sind bei bildgebenden Verfahren wie der MRT oder der CT von großer Bedeutung.
Die erste Ebene, die Frontalebene, ist parallel zur Stirn ausgerichtet. Es gibt also einen ventralen und einen dorsalen Abschnitt. Innerhalb dieser Ebene sind Bewegungen nach medial und lateral, sowie nach kranial und nach kaudal möglich. In der Radiologie werden auch häufig die Begriffe „Koronarebene“ und „Koronarer Schnitt“ verwendet, abgeleitet vom lateinischen Wort „Corona“ das soviel wie „Kranz“ oder „Krone“ bedeutet.
Bitte beachte, dass es nicht nur diese einzige Frontalebene gibt, die wir hier eingezeichnet haben. Davor und dahinter könnte man noch weitere Frontalebenen einzeichnen, die genauso verlaufen, wie die grün dargestellte Ebene. Das gilt übrigens auch für die beiden anderen Ebenen, die wir uns gleich im Anschluss ansehen werden.
Die Sagittalebene ist jetzt grün eingezeichnet. Sie verläuft genau in der Mitte des Körpers und teilt ihn in zwei symmetrische Hälften. „Sagitta“ bedeutet wörtlich übersetzt „Pfeil“. Als Merkhilfe kannst du dir vielleicht vorstellen, wie ein Pfeil mittig auf den Körper trifft und ihn in zwei Hälften trennt. Man spricht bei dieser Ebene auf von der Mediansagittal- bzw. Symmetrieebene. Alle anderen Ebenen, rechts und links von ihr, werden dagegen Paramedianebene genannt.
Die dritte Ebene ist die Transversalebene, die horizontale Schnittebene des Körpers. Sie trennt den Körper in einen kranialen und einen kaudalen Bereich und wird auch als Querschnittsebene bezeichnet.
Und damit sind wir schon am Ende. Über die verschiedenen anatomischen Richtungsbezeichnungen und die 3 wichtigsten Körperebenen weißt du jetzt Bescheid. Danke fürs Zusehen und bis zum nächsten Mal!