Arteria vesicalis inferior
Die paarige Arteria vesicalis inferior (untere Blasenarterie) ist eine Arterie im Becken und die wichtigste Arterie für die Versorgung der Harnblase.
Sie stammt aus der A. iliaca interna.
Neben dem kaudalen und dorsalen Teil der Harnblase versorgt sie mit ihren Ästen auch die Glandula vesiculosa, die Prostata und den Ductus deferens beim Mann und die Vagina bei der Frau.
Dieser Artikel beschreibt ihre Anatomie, ihren Verlauf und ihre Äste.
Ursprung | A. iliaca interna |
Äste | Rr. prostatici A. ductus deferentis Rr. vaginales |
Versorgungsgebiet | Harnblase (Blasenhals und die kaudale Blasenhinterwand) Glandula vesiculosa Prostata Ductus deferens Vagina |
Verlauf
Die A. vesicalis inferior ist, wie auch die A. vesicalis superior, ein viszeraler Ast der A. iliaca interna.
Äste
Der Hauptast der Arterie zieht bei beiden Geschlechtern zur Harnblase (Vesica urinaria) und versorgt dort den Blasenhals (Collum vesicae) und die kaudale Blasenhinterwand.
Beim Mann
Weitere Äste versorgen bei Männern die akzessorischen Geschlechtsdrüsen, mit Ausnahme des Hodens.
Über die Rami prostatici erfolgt die arterielle Versorgung der Prostata und der paarigen Glandula vesiculosa.
Die A. ductus deferentis kann gelegentlich auch aus der A. vesicalis inferior entspringen. Sie versorgt den Ductus deferens (Samenleiter).
Bei der Frau
Die A. vesicalis inferior kann Rr. vaginales zur Versorgung der Vagina abgeben.
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Klinik
In einer aktuellen Studie wurde bei 25 Leichen (Frauen und Männer) die arterielle Blutversorgung der Blase bilateral dargestellt mit der Frage nach Ursprung und Topographie der A. vesicalis inferior. Es zeigte sich, dass dieses Gefäß bei 92% der männlichen, aber nur bei ca. 50% der weiblichen Leichen vorhanden war.
In dieser Studie war der häufigste Ursprung bei Männern die A. iliaca interna (73%), gefolgt von der A. umbilicalis (27%). Interessanterweise ging die A. vesicalis inferior bei Frauen in einem Drittel der Fälle mit der A. uterina aus einem gemeinsamen Gefäßstamm ab, in einem Drittel direkt aus der A. umbilicalis und in 20% aus der A. uterina.
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