Video: Femur
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Hallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial. Heute besprechen wir das Femur, den Oberschenkelknochen. Ihr seht auf dieser schönen Abbildung das Femur, oder Os... Mehr lesen
Hallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute besprechen wir das Femur, den Oberschenkelknochen.
Ihr seht auf dieser schönen Abbildung das Femur, oder Os femoris, in grün markiert. Es ist ein langer Röhrenknochen der unteren Extremität. An seinem oberen Ende steht das Femur mit dem Acetabulum des Beckens in Verbindung, und an seinem unteren Ende mit der Tibia und Patella.
Das Femur ist der längste und stärkste Knochen des menschlichen Körpers und dient als wichtige Ansatzstruktur für die vielen Muskeln der Hüfte sowie des Oberschenkels. Das Femur kann Druck aus allen möglichen Richtungen aushalten, was für seine Funktion als einer der wichtigsten Knochen der unteren Extremität sehr wichtig ist.
Als Röhrenknochen besteht das Femur aus einer äußeren harten Schicht von Knochenlamellen, der Kortikalis, während das Innere des Knochens die Spongiosa enthält - hier sich ein Netz aus Knochenbälkchen sowie das Knochenmark.
Wie schon gesagt sieht man auf dieser Abbildung alle Knochen, mit denen das Femur in Verbindung steht - das sind das Becken, die Patella sowie die Tibia. Lasst uns nun die Gelenke zwischen diesen Knochen noch etwas genauer anschauen. Hier am proximalen Ende des Femurs haben wir den Femurkopf, der ins Acetabulum des Beckens hinein passt und so das Hüftgelenk bildet. Distal gibt es das Femorotibialgelenk zwischen Femur und Tibia sowie das Femoropatellargelenk zwischen Femur und Patella, die zusammen das Kniegelenk bilden.
In diesem Tutorial werden wir uns den Aufbau des Femurs und seine drei anatomischen Abschnitte anschauen - den proximalen Abschnitt, den Femurschaft sowie den distalen Abschnitt.
Der proximale Abschnitt des Femurs besteht aus dem Femurkopf (auf Latein Caput femoris), dem Femurhals (auf Latein Collum femoris) sowie dem Trochanter minor und dem Trochanter major.
Der Kopf ist die oberste Struktur des Femurs und artikuliert mit der Facies lunata des Acetabulums, welche man jetzt hier grün markiert sieht. Der Femurkopf und das Acetabulum bilden als Gelenkkopf und Gelenkpfanne ein Kugelgelenk - das Hüftgelenk. Der Femurkopf hat eine glatte Oberfläche, die mit hyalinem Knorpel bedeckt ist, außer an einer Stelle, der Fovea capitis femoris - dort ist eine kleine Grube, wo das Femurkopfband, auf Latein Ligamentum capitis femoris, ansetzt.
Hier schauen wir auf den Femurhals, oder Collum femoris, der inferior vom Femurkopf liegt. Der Femurhals ist die Struktur, die den Femurkopf mit dem Trochanter minor und dem Trochanter major verbindet. Der Femurhals ist damit die Übergangsstruktur vom proximalen Abschnitt des Femurs zum Femurschaft. Der Hals wird von der Gelenkkapsel sowie den Bändern des Hüftgelenks überzogen.
Und noch ein wichtiger klinischer Hinweis: bei einer Femurhalsfraktur, im Alltag oft als Schenkelhalsbruch bezeichnet, besteht die Gefahr, dass die Blutversorgung des Femurschafts abgebrochen wird, was zu einer Nekrose des Femurs führen kann. Der Trochanter minor, den ihr hier sehen könnt, ist ein zapfenförmiger Vorsprung an der superior-medialen Oberfläche des proximalen Femurabschnitts. Er steht mit dem Trochanter major über die Linea trochanterica in Verbindung, wie man hier auf der Abbildung sieht.
Am Trochanter minor setzen mehrere Strukturen an: das Ligamentum iliofemorale, die proximalen Anteile des Vastus lateralis sowie des Vastus medialis, der Musculus iliopsoas sowie der superiore Anteil des Musculus adductor magnus. Diese Muskeln, die am Trochanter minor ansetzen, sind oft auch mit anderen Muskeln verbunden, die am Femur weiter inferior ansetzen. Der Musculus iliopsoas erstreckt sich wiederum superior in Richtung Wirbelsäule und setzt dort an.
Hier sehen wir den Trochanter major - ein großer, gut tastbarer Knochenvorsprung an der superior-lateralen Oberfläche des proximalen Femurs. Auch hier setzen viele Muskeln an: der Musculus gluteus medius, der Musculus gluteus minimus, der Musculus piriformis, der Musculus obturatorius internus, der Musculus obturatorius externus, der Musculus gemellus superior und der Musculus gemellus inferior. All diese Muskeln verbinden das Femur mit dem Becken.
Nach dem proximalen Abschnitt folgt der Femurschaft, der sich bis zum distalen Abschnitt des Femurs erstreckt. Wie ihr hier seht, hat er eine längliche, dünne, zylindrische Form, während der proximale wie auch der distale Abschnitt etwas breiter sind. Auf der Oberfläche des Femurschafts finden sich drei wichtige Merkmale.
Das erste ist die Linea pectinea, eine medial gelegene Kante, die vom Trochanter minor nach inferior zieht. Sie ist die Ansatzstelle für den Musculus pectineus. Die nächste wichtige Struktur ist die Tuberositas glutea, die etwas lateral liegt und entlang der superior-posterioren Oberfläche des Femurschafts verläuft. An der Tuberositas glutea setzen die tiefen Fasern des Musculus gluteus maximus an.
Die Linea pectinea und Tuberositas glutea verschmelzen an der Rückseite des Femurschafts und von hier verläuft eine lange, prominente Kante entlang des Schafts nach distal - diese Kante ist die Linea aspera, die jetzt grün dargestellt ist. Die Linea aspera ist die Ansatzstelle für folgende Muskeln: den Musculus adductor longus, den kurzen Kopf des Musculus biceps femoris, sowie deren intermuskuläre Faszien.
Nun schauen wir auf den distalen Abschnitt des Femurs. Dieser Abschnitt artikuliert mit der Tibia und mit der Patella und bildet das Femorotibialgelenk sowie das Femoropatellargelenk. Der distale Femurabschnitt besteht aus zwei Kondylen, also Gelenkfortsätzen, dem Condylus medialis und dem Condylus lateralis. Posterior gibt es zwischen den zwei Kondylen eine Grube, die Fossa intercondylaris, während die Kondylen anterior etwas weiter herausragen - dazwischen befindet sich die Facies patellaris.
Wie ihr euch vielleicht schon denken könnt, artikuliert der Condylus medialis des Femurs mit der Gelenkfläche des Condylus medialis der Tibia, während der Condylus lateralis mit der Gelenkfläche des Condylus lateralis der Tibia in Verbindung steht.
Wie auch beim Hüftgelenk, sind die Kondylen hier ebenfalls mit einer dicken Schicht von hyalinem Knorpel bedeckt, was eine reibungslose Bewegung des Gelenks ermöglicht.
Oberhalb der Kondylen befinden sich zwei knöcherne Vorwölbungen - einmal der Epicondylus medialis, an dem das Ligamentum collaterale mediale, das innere Kollateralband, entspringt - sowie der Epicondylus lateralis - hier entspringt das Ligamentum collaterale laterale, das äußere Kollateralband.
Vielen Dank fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal!