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Brustwirbelsäule (BWS)

Videoempfehlung: Brustwirbelsäule (BWS) [03:43]
In diesem kurzen Tutorial erfahrt ihr alles Wissenswerte zur Brustwirbelsäule, in der Klinik meist mit BWS abgekürzt. Wir erklären Euch ihren Aufbau und ihre Besonderheiten.

Die Brustwirbelsäule (BWS) stellt den mittleren Teil der Wirbelsäule dar. Sie besteht aus zwölf Brustwirbeln, die über die Bandscheiben miteinander verbunden sind, wobei sie sich insgesamt in der Sagitallebene nach hinten krümmen (Brustkyphose). Die BWS bildet gemeinsam mit den Rippen und dem Brustbein den knöchernen Brustkorb (Thorax).

Wichtigste Fakten zur Brustwirbelsäule
Wirbelkörper - 12 Brustwirbel (Th1 - 12 / BWK1 - 12)
Krümmung - Brustkyphose
Besonderheiten - Fovea costalis superior, Fovea costalis inferior
Wirbelkörper - hufförmig
Rippenrudimente - keine
Bewegungs-umfang - eingeschränkt durch Verbindung zu den Rippen
- Extension/Flexion: 25°/0/35°
- Lateralflexion: 20°/0/20°
- Rotation: 40°/0/40°
Inhalt
  1. Brustwirbel
  2. Gelenke
  3. Bänder
  4. Entwicklung
  5. Oberflächenanatomie
  6. Klinik
  7. Literaturquellen
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Brustwirbel

Die zwölf Brustwirbel (Vertebrae thoracicae), auch Th1-Th12 genannt, haben den Grundaufbau des typischen Wirbels bestehend aus:

  • Corpus vertebrae (Wirbelkörper)
  • Arcus vertebrae (Wirbelbogen)
  • zwei Processus transversi (Querfortsätze)
  • zwei Processus articulares superior et inferior (obere und untere Gelenkfortsätze)
  • Processus spinosus (Dornfortsatz)

Die Wirbelkörper nehmen von kranial nach kaudal an Größe zu. Die meisten weisen lateralo-kranial und latero-kaudal zwei Gelenkgruben auf (Fovea costalis superior et inferior), die als Gelenkfläche für die Rippenköpfchen (Caput costae) dienen. Lediglich Th10-Th12 zeigen lateral jeweils eine Gelenkgrube. Der Wirbelkörper des Th1 kann manchmal wie bei den Halswirbeln Erhebungen am Rand aufweisen (Processus uncinatus vertebrae thoracicae primae). Das Wirbelloch (Foramen vertebrale), das durch den Körper und den Bogen gebildet wird, hat eine kreisrunde Form.

Die Querfortsätze stehen nicht wie üblich rechtwinklig zum Wirbelbogen, sondern nach hinten abgewinkelt. In dem dadurch entstehenden Zwischenraum liegen die Rippen.

Die Querfortsätze der Th1-Th10 weisen Gelenkflächen (Fovea costalis processus transversi) für die Rippenhöckerchen (Tuberculum costae) auf, allerdings sind nur bei den Th2-Th5 tatsächlich vertieft und bei den restlichen Wirbeln eher flach.

Die Querfortsätze der Th11 und Th12 sind oft schwach ausgeprägt und besitzen manchmal einen zusätzlichen Fortsatz (Processus accessorius) und einen Warzenfortsatz (Processus mamillaris) - ähnlich wie bei den Lendenwirbeln.

Eine Besonderheit der Dornfortsätze der Th1-Th9 ist, dass sie stark nach kaudal abweichen, sodass ihre Spitzen mehr als eine Wirbelhöhe tiefer als ihre Körper liegen. Dies muss bei der körperlichen Untersuchung beachtet werden.

Steigst du gerade in das Thema ein? Unsere kostenlosen beschrifteten und unbeschrifteten Arbeitsblätter werden dir dabei helfen, die einzelnen Wirbelsäulenabschnitte zu erkennen und zu benennen!

Gelenke

Wie alle anderen "wahren" Wirbel sind auch die Brustwirbel über Bandscheiben und Wirbelbogengelenke (Articulationes zygapophysiales) miteinander verbunden. Darüber hinaus hat die BWS ein besonderes Merkmal: die Rippenwirbelgelenke (Articulationes costovertebrales). Man unterscheidet zwischen den Rippenkopfgelenken und Rippen-Querfortsatz-Gelenken.

Beim Rippenkopfgelenk (Articulatio capitis costae) verbinden sich das Caput costae der Rippe mit den Fovea costalis superior et inferior der Brustwirbelkörper. Dabei artikulieren die 2. bis 10. Rippe jeweils mit den Gelenkgruben zweier benachbarter Wirbeln, die restlichen drei Rippen dagegen nur mit jeweils einer.

Die oberen zehn Rippen gehen über die Rippen-Querfortsatz-Gelenke (Articulatio costotransversaria) eine zusätzliche Verbindung mit den Brustwirbeln ein. Die Gelenkflächen liegen hier an den Rippenhöckerchen und den Fovea costalis processus transversi.

Mit folgendem Quiz kannst du herausfinden, ob du mit der Anatomie der Rippen-Wirbelgelenke vertraut bist:

Bänder

Zusätzlich zu den typischen Bändern, die entlang der Wirbelsäule verlaufen, befinden sich an der BWS darüber hinaus folgende Bänder:

  • Ligamentum capitis costae intraarticulare - entspringt an einem Kamm des Rippenköpfchen (Crista capitis costae) und setzt an der Bandscheibe an. Dadurch unterteilt es das Rippenkopfgelenk in eine obere und untere Kammer.
  • Ligamentum capitis costae radiatum - strahlt vom Rippenkopf zu den zwei benachbarten Wirbelkörpern sowie zur Bandscheibe. Es dient der Verstärkung der Kapsel des Rippenkopfgelenks.
  • Ligamenta costotransversaria - verstärken die Rippen-Querfortsatz-Gelenke.

Entwicklung

Wie alle anderen Wirbel entstehen die Brustwirbel um die Chorda dorsalis herum. Ab der 9.-10. Entwicklungswoche ist die endochondrale Knochenanlage des Wirbelkörpers sichtbar, die sich anfangs in den unteren Brustwirbeln entwickelt.

Die zwei Knochenkerne des Wirbelbogens, die eine perichondrale Ossifikation machen, entwickeln sich dagegen als erstes in den oberen Brustwirbeln.

Die Verschmelzung der linken und rechten Bogenhälfte findet im ersten Lebensjahr statt, die Vereinigung zwischen Bogen und Körper erst ab dem 3. Lebensjahr.

Die Abschnitte der Wirbelsäule bilden ein einzigartiges funktionales System. Erfahre mit folgender Lerneinheit alles zur Anatomie der Wirbelsäule!

Oberflächenanatomie

Die Dornfortzsätze der BWS sind in der Regel von außen gut zu erstasten. Als Orientierungspunkt für den T1 eignet sich am besten der darüber liegende C7, dessen Dornfortsatz stark ausgeprägt ("Vertebra prominens") und daher sehr gut palpierbar ist. Von dort kann man die Dornfortsätze aller Brustwirbel problemlos abtasten. Wichtige Tastpunkte entlang der BWS beim stehenden Menschen sind Th3 (auf Höhe der Spinae scapulae) sowie Th7 (auf Ebene des Angulus inferior der Scapula).

Die Palpation der BWS kann auch im Sitz sowie in Bauch- und Seitenlage erfolgen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass sich der Patient mit seinem Oberkörper und Kopf nicht zu weit nach vorne beugt, da die interspinalen Bänder und autochtonen Rückenmuskeln dadurch die Mittellinie überspannen und die Dornfortsätze verdecken können.

Vertiefe dein Wissen über mit folgender Lerneinheit:

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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