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Leichteres Anatomielernen durch bessere Notizen

 „Weil Kürze denn des Witzes Seele ist,

Weitschweifigkeit der Leib und äußre Zierat:

Faß ich mich kurz. Eur edler Sohn ist toll,...“ - Polonius, Hamlet Akt 2

Ähnlich wie die Kürze die Seele des Witzes ist, sind Notizen die Seele des Lernens. Ob das schriftliche Verfassen, oder das unterbewusste Abspeichern beim Lesen deines Lieblingsbuches, du kreierst ständig Notizen. Sie sind die Essenz für das Verstehen, Kodieren, Speichern und Erinnern von Informationen. Sie sind das Gerüst des Wissens.

Jeder ist sich ihrer Bedeutung bewusst. Du lernst nicht, indem du dich an Füllwörter erinnerst oder seitenweise gelesenes Material wiederkaust. Stattdessen speichert dein Verstand Fragmente oder Bedeutungen von Ideen, Absätzen und Seiten, manchmal sogar nur wenige Begriffe. Auf diesen speichert er dann alle neuen oder zusätzlichen Informationen ab. Das Ergebnis des Lesens ist, ähnlich wie eine Reflexion in einem Spiegel, eine Darstellung des gelesenen Materials in deinem Gehirn.

Glücklicherweise ist dein unterbewusstes, mentales Notizsystem sehr effizient und geübt. Wenn dieser Prozess in das Bewusstsein verlagert wird, entstehen jedoch leider große Probleme. Viele Lernende geraten hierbei in vermeidbare Fallen, was sie von Anfang an behindert.

In diesem Artikel werden die häufigsten Fallstricke im Zusammenhang mit Notizen und Möglichkeiten zur Verbesserung dieses wichtigen Prozesses diskutiert. Auch wird versucht, die große Frage der Studenten des 21. Jahrhunderts zu lösen – Sollte man seine Notizen per Hand verfassen oder in den Laptop tippen?

Inhalt
  1. Fallstricke beim Verfassen von Notizen
  2. Aufschreiben oder tippen?
  3. Verbesserung der Notizführung
  4. Verwenden deiner Notizen
  5. Highlights
  6. Literaturquellen
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Fallstricke beim Verfassen von Notizen

Du sitzt bequem mit dem offenen Anatomiebuch an deinem Schreibtisch oder sitzt im Hörsaal bei einer Anatomievorlesung. Deine Hand schreibt ziellos alle Wörter auf, die du auf den Seiten siehst, oder die, die in deinen Ohren widerhallen, während deine Gedanken immer wieder zur nächsten Mittagspause oder deiner Lieblingsserie abschweifen. Plötzlich merkst du, dass du fast fünfundvierzig Minuten lang geschrieben hast, aber nicht im Geringsten dazu in der Lage wärst, die neue Information in wenigen Zeilen zusammenzufassen, selbst wenn dir jemand eine Waffe an den Kopf halten würde.

Wahrscheinlich tritt das oben genannte Szenario nicht nur häufig während deiner Anatomie-Lernsitzungen und Vorlesungen auf, sondern jedes einzelne Mal. Sollte dir das Verfassen von Notizen nicht helfen? Warum kannst du dich dann nicht daran erinnern, was du gerade gehört oder gelesen hast?

„Der Weg ist das Ziel“ – auch beim Schreiben von Notizen, denn das Problem ist nicht der Akt des Notierens selbst, sondern wie du das machst.
 
Eine Seite mit Wörtern anzustarren ist nutzlos, wenn man die häufigsten Fallstricke von Notizen nicht vermeidet:

  • Zu viel schreiben – Wenn die Seitenanzahl deiner Notizen am Ende höher ist als die des Textes, den du zusammenfassen wolltest, hast du definitiv einen Fehler gemacht.
  • Nicht genug schreiben - Notizen sind in der Tat kurze Aufzeichnungen von Ideen, aber wenn du die gesamte Anatomie der oberen Extremitäten auf einer halben A4-Seite zusammenfassen kannst, hast du ein Problem.
  • Die Information nicht zu verarbeiten - Notizen sollten nicht direkt diktiert oder kopiert werden. Um das Meiste aus ihnen heraus zu holen, sollten die Ideen vorher verarbeitet und mit eigenen Worten aufgeschrieben werden. Es sollte herausfordernd und zeitaufwendig sein!
  • Deine Notizen am Ende nicht zu überarbeiten – Wie oft hast du deine Notizen weggelegt, direkt nachdem du sie verfasst hast, ohne sie noch einmal zu wiederholen? Übrigens meine ich nicht, sie fünf Minuten lang zu überfliegen, während du auf die nächste Bahn wartest. Für eine richtige Verankerung des Notierten in deinem Gedächtnis, sollte die erste Wiederholung genauso lange dauern wie das Erstellen der Notizen.
  • Ein Kunstwerk erschaffen – wenn deine Notizen so aussehen, als könnten sie mit Da Vincis Gemälden in Museen konkurrieren, solltest du deine Notizstrategie definitiv überdenken.

Aufschreiben oder tippen?

Auch die Notiznahme ist dem technologischen Boom des 21. Jahrhunderts nicht entkommen. Heutzutage müssen Studierende die Vor- und Nachteile des Handschriftlichen und des Tippens abwägen. Es gibt einige Gründe, die für die digitale Notizerstellung sprechen, wobei die wohl hervorstechendsten Geschwindigkeit und Organisation sind.

Allerdings ist der Sinn dessen, Informationen zu Verdichten der, die Notwendigkeit des mehrfachen Lesens all der dicken Anatomiebücher abzuschaffen. Du solltest dich dadurch daran erinnern, was dein Professor dir sagte und vor allem solltest du die Information verstehen, um sie richtig lernen und merken zu können.

Mal keine Lust auf Schreiben oder Tippen? Dann lehn dich entspannt zurück und schau dir unsere leicht verständlichen Videos an!

Wie gut ist also, im Hinblick auf Lernen, das Tippen im Vergleich zum Schreiben? Wissenschaftlich gesehen ist es viel schlechter!

Mehr ist nicht unbedingt besser – Es ist nicht zu leugnen, dass jeder schneller tippen als schreiben kann. Das klingt erst nach einem unglaublichen Vorteil, aber in Wirklichkeit ermutigt dies die Lernenden viel mehr Information abzutippen. Man würde erwarten, dass es nur von Vorteil ist, später von mehr Notizen zu lernen, doch sind Dinge selten so, wie sie scheinen!

Die Forschung hat gezeigt, dass, obwohl beide Kohorten mit ihren eigenen Notizen gelernt haben, diejenigen, die ihre Notizen handschriftlich verfassten, bei weitem besser abschnitten als die, die sie nur abtippten. Experten glauben, dass das manuelle Notieren der Zusammenschriften effektivere Gedächtnisbrücken schafft, die den Abruf aus Kurz- und Langzeitgedächtnis erleichtern.

Tendenz zum Wörtlichen – Tippen lädt dazu ein, Information wörtlich wiederzugeben. Interessanterweise wurde gezeigt, dass selbst wenn Studierende ausdrücklich aufgefordert worden, die Information nicht wortgetreu aufzuschreiben, taten sie es dennoch, wenn sie tippten. Es scheint, als ob das Notieren am Computer die Lernenden automatisch dazu veranlasst, weniger anspruchsvolle kognitive Prozesse zu nutzen.

Wenn du jedoch deine Notizen handschriftlich fertigst, tust du es viel langsamer und kannst weniger schreiben, wodurch du dein Gehirn zu mehr Aktivität zwingst und die Information tiefer verarbeitest, um die Essenz herauszufiltern.

Ablenkungen – Ein Computer bedeutet sofortigen Online-Zugang zu sozialen Medien und Unterhaltung. Das Lernen der Anatomie des Beckens mag faszinierend sein, aber glaubst du wirklich, dass es damit konkurrieren kann?

Notieren und Tippen müssen aber nicht komplett als Schwarz oder Weiß gesehen werden. Du könntest deine Notizen zum Beispiel zuerst von Hand machen und dann noch einmal abtippen. Warum so viel Arbeit auf sich nehmen? Indem du sie abtippst, wiederholst und überprüfst du deine Notizen, verarbeitest sie also noch einmal. Der Prozess, die eigene Handschrift zu entschlüsseln, kann für die Lernergebnisse auch sehr hilfreich sein.

Verbesserung der Notizführung

Vielleicht bist du dich der Fehler bewusst, die du beim Notieren machst, aber weißt einfach nicht, wie du sie beheben solltest. Glücklicherweise ist gutes Notieren eine Fertigkeit, was bedeutet, dass sie durch gute Notiz-Angewohnheiten verbessert werden kann. Übung macht ja bekanntlich den Meister, und wer will sein Lernen nicht perfektionieren?

So kannst du deine Notizführung verbessern:

  • Vermeide die üblichen Fallstricke – sehr offensichtlich, aber es funktioniert auf jeden Fall!
  • Schreiben statt tippen – Alte Schule, aber versagt nie.
  • Schreibe deine Notizen bei geschlossenem Buch – um lange Notizen und wortwörtliches Abschreiben zu vermeiden, schreibe sie, ohne in das Buch zu schauen. Notizen sollten dein Verständnis der Information widerspiegeln und in deinen eigenen Worten verfasst sein, also nutze sie!
  • Vor- und Nacharbeiten – Hier geht es darum, dein Gehirn aufzuwärmen und sich mit den Informationen vertraut zu machen. Das erleichtert dir, die wichtige Information herauszukristallisieren. Dazu gehört, die vorherige Lektion oder Vorlesungsnotizen zu wiederholen und das Lehrbuch der aktuellen Vorlesung durchzugehen. Es krampft sich wahrscheinlich alles in dir zusammen, wenn du das hörst. Wer hat denn Zeit für all das, wenn er Anatomie lernt? Es ist quasi eine Vor- und Rückschau, und sollte daher nicht mehr als fünfzehn oder dreißig Minuten pro Lektion/Vorlesung dauern. Investiere diese Zeit und deine Notizen werden fokussiert, effektiv und einfacher sein!
  • Mache eine „Diät“ – Entspann dich – du musst nicht anfangen, Salat zu essen oder Süßigkeiten auszulassen, um deine Notizen zu verbessern (obwohl deine Gesundheit dir es wahrscheinlich danken würde!). Du solltest allerdings die Kalorien deiner Notizen reduzieren. Genauer gesagt solltest du sie so kurz wie möglich fassen, mit vielen Abkürzungen und unvollständigen Sätzen. Du kannst tonnenweise Zeit sparen, vor allem wenn deine Abkürzungen nur aus einem Buchstaben bestehen. Bereite einfach, bevor du mit deinen Notizen anfängst, eine kleine Legende vor und schreibe auf, was jeder Buchstabe repräsentiert (erinnerst du dich an den Schritt des Vorarbeitens?). Im Grunde genommen solltest du sie so schreiben, dass dein Deutschlehrer den Verstand verlieren würde.
  • Benutze ein System – Anstatt einfach los zu notieren, probiere doch, dich an ein Notizsystem zu halten, welches darauf ausgelegt ist, deine Notizen so einfach und effektiv wie möglich zu machen. Wenn du zum Beispiel Muskel mit ihrer Funktion, Ansatz, Ursprung und Innervation lernst, tue dies mit Tabellen und wenn du dir einen Überblick vom Gehirn erstellen möchtest, versuche es mit Mind Maps oder der Outline Methode. Die vielleicht vielseitigste Methode ist das Cornell Notizsystem. Hiermit kannst du Lernkarten, Fragen, Zusammenfassungen, Skizzen und das non plus ultra des Lernens, das aktive Erinnern an Information, in einer Methode kombinieren. Probiere es aus und behandle die Anatomie aus jedem Blickwinkel.

Verwenden deiner Notizen

Jetzt, wo du deine Notizen vor dir liegen hast, was tust du mit ihnen? Du solltest sie nicht einfach durchlesen und auf keinen Fall dann nur nochmal wieder und wieder lesen. Das kannst du besser!

Lerne so effektiv und effizient wie möglich mit Kenhubs Lernstrategien. Hier findest du eine Vielzahl an Lernstrategien, die dir Freude am Lernen der Anatomie geben werden. Willst du wieder ein Kind sein und spielerisch lernen, oder dich selbst davon überzeugen, dass verschiedene Lernstile ein Mythos sind? Vielleicht möchtest du ein Meister im Erinnern werden, indem du etwas über Gedankenschlösser lernst, um alle Zweige der Arteria maxillaris problemlos zu meistern. Geh und schau sie dir an! Sie sind nur die Spitze des Eisbergs.

Möglicherweise musst du doch nichts von all dem tun, da die Videos von Kenhub selber Notizen sind. Sie vermitteln das notwendige Wissen in einem kurzen und leicht verständlichen Stil!

Wie du siehst, ist das Erstellen von Notizen nicht so einfach, wie man es sich vorstellt. Wenn du einfach dein Anatomiebuch aufschlägst und drauf los schreibst, kommst du leicht in die üblichen Fallstricke, die nur darauf warten, dich in deinem Lernen zu behindern. Zum Glück für dich kann man das Notieren erlernen, und wenn du dir einiger Geheimnisse bewusst bist, kannst du es leicht verbessern!

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