Video: Fußmuskulatur
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Hallo zusammen, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu diesem Tutorial. Heute geht es um die Fußmuskulatur. Wir werden alle Muskeln im Bereich des Fußes Schritt für Schritt bespreche... Mehr lesen
Hallo zusammen, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu diesem Tutorial.
Heute geht es um die Fußmuskulatur.
Wir werden alle Muskeln im Bereich des Fußes Schritt für Schritt besprechen. Zur Orientierung solltet ihr wissen, dass es insgesamt vier Muskellogen am Fuß gibt: drei an der Fußsohle und eine am Fußrücken.
An der Fußsohle unterscheidet man zwischen der Mittelloge, Kleinzehenloge und Großzehenloge. Am Fußrücken haben wir vergleichsweise nur wenige Muskeln, die alle in einer gemeinsamen Loge liegen. In diesem Tutorial werde ich euch den Ursprung, Ansatz, die Innervation und die Funktion aller Muskeln in diesen vier Logen vorstellen.
In diesem Bild wurden die meisten Muskeln ausgeblendet und ihr seht nur noch die der Mittelloge. Sie liegen zwischen der Großzehen- und der Kleinzehenloge und sind formgebend für den mittleren Anteil der Fußsohle. Im einzelnen sind das der M. flexor digitorum brevis, der M. quadratus plantae, die Mm. lumbricales sowie die Mm. interossei plantares und dorsales.
Lasst uns mit dem ersten Muskel auf der Liste, dem M. flexor digitorum brevis beginnen. „Brevis“ steht für kurz und verglichen mit seinem großen Bruder, dem M. flexor digitorum longus, ist er das auch.
Der Flexor digitorum brevis liegt oberflächlich gleich unter der Plantaraponeurose, einer Sehnenplatte, die die Haut der Fußsohle von der Muskulatur trennt. Sie stellt eine seiner Ursprungsflächen dar. Eine weitere liegt gleich hier am Tuber calcanei, diesem kräftigen Knochenvorsprung am Calcaneus.
Von dort verläuft er nach distal in Richtung Fußspitze. Auf dem Weg dorthin bilden sich vier Ansatzsehnen, die sich auf Höhe der Grundphalangen der zweiten bis fünften Zehe noch einmal aufspalten. Mit zwei Zipfeln setzen die einzelnen Sehnen schließlich an der medialen und lateralen Seite der Mittelglieder dieser Zehen an. Dadurch entsteht ein Sehnenschlitz, durch den die Sehnen des Flexor digitorum longus verlaufen. Über ihn sprechen wir in einem anderen Tutorial.
Die Innervation des Flexor digitorum brevis erfolgt über den N. plantaris medialis. Dieser geht an der Ferse vom N. tibialis ab. Im Bild seht ihr ihn im Verlauf mit seinen verschiedenen Endäste grün markiert.
Die Hauptfunktion dieses Muskels liegt in der Flexion der zweiten bis fünften Zehe am Grund- und Mittelgelenk. Anhand seines Verlaufs lässt sich diese Bewegung gut nachvollziehen. Hier seht ihr, wie er vom Calcaneus aus über die Fußsohle bis hin zur 2. bis 5. Zehe zieht. Bei einer Kontraktion werden die Zehen nun in Richtung Fußsohle gezogen. Als größter Muskel dieser Loge wirkt er außerdem am stärksten bei der Verspannung im Längsgewölbe des Fußes mit. Das ist notwendig, um das Körpergewicht auf den Fuß richtig zu verteilen.
Dieser leicht quadratische Muskel wird aufgrund seiner Form als M. quadratus plantae bezeichnet. Er entspringt zweiköpfig ebenfalls hier oben am Tuber calcanei. Bei diesem Muskel gibt es eine Besonderheit zu beachten: Er inseriert nämlich nicht an einer knöchernen Struktur, sondern endet an dieser Sehne hier. Das ist die Ansatzsehne des Musculus flexor digitorum longus, die einmal diagonal über die Fußsohle zieht. Dort setzt der Musculus quadratus plantae an. Für die Innervation des Quadratus plantae ist der zweite große Endast des N. tibialis zuständig, der N. plantaris lateralis. Ihr seht ihn hier mit seinen Endästen in grün.
Lasst uns nun noch einmal auf den besonderen Ansatzpunkt dieses Muskels zu sprechen kommen. Da er an keiner festen Struktur, sondern an der beweglichen Sehne eines anderen Muskels inseriert, ist er auch mit dessen Funktion verbunden. Er unterstützt demnach den Flexor digitorum longus in seiner Funktion als langen Zehenbeuger. Seine Ansatzsehne zieht nämlich mehr schräg als längs über die Fußsohle zu den Zehen. So erfordert deren Beugung mehr Kontraktionskraft, als wenn er auf geradem Wege dort ansetzen würde. Der Quadratus plantae zieht nun an diesen Sehnen und richtet sie neu aus. Die Zugkraft wird so etwas weiter in die Längsrichtung verlagert und der Kraftaufwand verringert sich.
Als nächstes sprechen wir über eine ganze Muskelgruppe, die vier Mm. lumbricales. Ihr gemeinsamer Ursprungsort ist dort, wo eben der Quadratus plantae seinen Ansatz fand: an der Sehne des M. flexor digitorum longus. Um genauer zu sein entspringen sie weiter distal an den vier kleineren Sehnen, die sich aus der große Sehne abspalten, wie ihr hier seht.
Anschließend ziehen Muskeln und Ansatzsehnen gemeinsam zur zweiten bis fünften Zehe. Dort inserieren die Musculi lumbricales jeweils an der medialen Seite des Grundglieds dieser Zehen, und zwar proximal an der Basis. Des Weiteren strahlen sie in die lokalen Dorsalaponeurosen ein.
Bezüglich der Innervation solltet ihr euch merken, dass nicht alle Lumbricales über denselben Nerven versorgt werden. Der erste bildet von allen die Ausnahme: er wird über den N. plantaris medialis versorgt. Alle anderen, das heißt der zweite bis vierte M. lumbricalis, werden dagegen über seinen Nachbarn, dem N. plantaris lateralis gesteuert. In einigen seltenen Fällen kann es vorkommen, dass auch der zweite M. lumbricalis durch den N. plantaris medialis innerviert wird.
Ich weise noch einmal darauf hin, dass die Sehnen der Lumbricales nur an der medialen Seiten der Zehen ansetzen. Dadurch ziehen sie diese bei einer Kontraktion nach medial, bewirken also eine Adduktion in Richtung Großzehe. Das ist, wenn ihr die gespreizten Zehen wieder in die Ausgangsposition bringen wollt.
Und wenn wir wir uns den gesamten Verlauf der Lumbricales in diesem Bild noch einmal etwas genauer ansehen, dann können wir feststellen, dass dieser entlang der Streck- und Beugeachse der Zehengrundgelenke führt. Anatomen nennen das die „Flexions-Extensions-Achse“. Die Lumbricales ziehen die Zehen somit bei der Kontraktion nach unten, machen also eine Flexion in den Grundgelenken.
Die nächste Muskelgruppe, der wir uns zuwenden wollen, liegt etwas versteckt hier zwischen den Mittelfußknochen. Und da sie „zwischen den Knochen“ an der Fußsohle liegen, heißen sie auch so: Mm. interossei plantares. Insgesamt gibt es drei Stück von ihnen, die jeweils am medialen Rand des dritten bis fünften Mittelfußknochens entspringen.
Die einzelnen Muskeln ziehen medial ihrer entsprechenden Zehe bis zu den Grundgliedern und inserieren anschließend an der Basis. Noch einmal zur Orientierung, hier ist die mediale und hier die laterale Seite.
Die Innervation dieser Muskeln gestaltet sich wieder ein bisschen einfacher, denn sie werden gemeinsam durch diesen Nerven hier versorgt. Erinnert ihr euch noch? Richtig, das ist der N. plantaris lateralis.
Ihr habt sicher schon bemerkt, dass die Interossei plantares einen ähnlichen Verlauf haben wie die Lumbricales. Dementsprechend üben sie auch die gleichen Funktionen aus. Aber Achtung: Dieses Mal finden die Bewegungen nicht an der zweiten bis fünften Zehe statt, sondern nur an der dritten bis fünften Zehe. In deren Grundgelenken bewirken sie eine Plantarflexion, wie ihr an diesem Pfeil erkennen könnt. Zusätzlich ziehen sie auch die Zehen nach medial und bewirken so eine Adduktion.
Wenn es Interossei plantares gibt, habt ihr euch sicherlich schon gedacht, dass es auch das Gegenstück, die Interossei dorsales geben muss. Gemäß ihrer Bezeichnung liegen sie auch zwischen den Knochen, aber dieses Mal mehr Richtung Fußrücken gerichtet. Wir haben deshalb die Perspektive gewechselt und schauen nun auf den Fuß von oben. Ihr seht sie hier zwischen den Mittelfußknochen: eins, zwei, drei, vier Interossei dorsales.
Im Gegensatz zu den Interossei plantares besitzen diese hier zwei Muskelköpfe, die jeweils an den sich gegenüberliegenden Flächen von zwei Mittelfußknochen entspringen. Es dienen am Ende also alle Innenflächen der Mittelfußknochen als Ursprung.
Jeweils zwei Muskelköpfe vereinen sich anschließend zu einer Ansatzsehne, sodass es insgesamt acht Muskelköpfe und vier Sehnen gibt. Diese inserieren lateral an der Basis der Grundglieder der zweiten bis vierten Zehe. Wenn ihr genauer hinschaut, stellt die zweite Zehe eine Ausnahme dar, denn der erste Interosseus dorsalis setzt an ihrer medialen Fläche an. So kommt es, dass an ihr zwei Interossei-dorsales-Sehnen ansetzen: eine medial und eine lateral. Durch diese Verteilung ziehen diese Muskeln also die zweite Zehe sowohl nach medial als auch nach lateral. Sie gilt daher als Bezugspunkt für Ab- und Adduktionsbewegungen der Zehen.
Innerviert wird diese Muskelgruppe, wie auch die zuvor, durch den Nervus plantaris lateralis. Hier im Bild könnt ihr ihn euch noch einmal ansehen.
Die Interossei dorsales liegen zwar im Vergleich zu den Interossei plantares eher Richtung Fußrücken, doch ihre Sehnen verlaufen immer noch unter der Flexions-Extensions-Achse. So bewirken sie ebenfalls eine Plantarflexion in den Grundgelenken der 2. bis 4. Zehe. Außerdem ist durch sie eine Abduktion, also das Abspreizen, der dritten und vierten Zehe weg von der zweiten möglich.
Hier im Bild seht ihr die am weitesten lateral liegende Muskelloge. Aufgrund ihrer Nähe zum kleinen Zeh wird sie auch Kleinzehenloge genannt. Sie umfasst den M. abductor digiti minimi, den M. flexor digiti minimi brevis und den M. opponens digiti minimi. Die Muskelbäuche dieser Muskeln definieren die Oberfläche der lateralen Fußsohle und bilden den Kleinzehenballen.
In diesem Tutorial werden wir nur die ersten beiden der genannten Muskeln besprechen. Der Opponens digiti minimi ist nicht besonders relevant und in den meisten von uns gar nicht erst vorhanden. Deshalb überspringen wir ihn heute.
Die Innervation aller Kleinzehenmuskeln erfolgt nur über einen Nerven, dem Nervus plantaris lateralis. Das kann man sich gut merken, denn dieser verläuft mit der gleichnamigen A. plantaris lateralis direkt in der Kleinzehenloge.
Hier seht ihr den M. abductor digiti minimi. Als größter und längster Muskel der Kleinzehe entspringt er an der Unterfläche des Tuber calcanei sowie an der Plantaraponeurose. Er begrenzt den lateralen Fußrand, wie auf diesem Bild gut zu erkennen ist, sodass man ihn gut von außen tasten kann.
An der Fußaußenseite wandert er den ganzen Weg bis zur Kleinzehe und inseriert dort an der Basis des Grundglieds. Darüber hinaus strahlt seine Ansatzsehne auch in den 5. Mittelfußknochen, genauer gesagt an dessen Tuberositas.
Die Hauptfunktion dieses Muskels besteht, anders als sein Name vermuten lässt, in der Flexion der Kleinzehe. Eine Abduktion macht er zwar auch, aber sie ist insgesamt eher schwach ausgeprägt. Zusätzlich unterstützt der Abductor digiti minimi die Verspannung im Längsgewölbe des Fußes. Der kurze Kleinzehenbeuger, der Musculus flexor digiti minimi brevis, entspringt nahe eines der Ursprungsorte des eben genannten Muskels: an der Basis des fünften Mittelfußknochens, der hier größtenteils unter dem Muskel verborgen liegt. Das Ligamentum plantare longum dient als weitere Ursprungsfläche.
Er hat denselben Ansatzpunkt wie der Abductor digiti minimi, nämlich die Basis des Grundglieds der Kleinzehe. Beide Muskeln sind im Präpkurs manchmal nicht voneinander zu unterscheiden, da sie miteinander verschmolzen sein können. Wie ihr seht, beteiligt sich auch der Flexor digiti minimi brevis an der Plantarflexion der Kleinzehe. Der Pfeil zeigt euch die Bewegungsrichtung noch einmal an. Auch an der Verspannung im Längsgewölbe ist er aktiv beteiligt.
Gegenüber der Kleinzehenloge auf der Fußinnenseite liegt die dritte Kammer der Fußsohle auf der Außenseite. Sie enthält die Muskeln der Großzehenloge. Dazu zählen der M. abductor hallucis, adductor hallucis und flexor hallucis brevis. Wie ihr seht, liegen ihre Muskelbäuche alle recht nah beieinander. Zusammen bilden sie den Großzehballen. Am weitesten medial liegt dieser Muskel, der M. abductor hallucis. Er beginnt am Tuber calcanei, wo seine Hauptursprungsfläche liegt. Aber auch von der Plantaraponeurose sowie vom Retinaculum musculorum flexorum gehen einige seiner Fasern ab. Von dort verläuft er dann entlang der Fußinnenseite nach distal und findet seinen Ansatzpunkt hier, an der Basis des Großzehengrundglieds. Im Verlauf zieht er über das mediale Sesambein der Großzehe, die in etwa hier liegt.
Die Innervation erfolgt über den Nervus plantaris medialis. Das habt ihr aufgrund seiner Lokalisation sicherlich schon erahnt. Dieser Nerv verläuft nämlich in der Großzehenloge zusammen mit der gleichnamigen A. plantaris medialis. Das könnt ihr auf dieser Abbildung gut sehen.
Wie bei den meisten Muskeln unseres Tutorials ist der Name Programm: Der Abductor hallucis entfaltet seine Kraft hauptsächlich in der Abduktion der Großzehe. Dabei wird sie nach medial abgespreizt. Außerdem führt seine Kontraktion zeitgleich zu einer leichten Flexion im Grundgelenk. Gemeinsam mit den anderen Großzehenmuskeln unterstützt er außerdem die Längsverspannung des Fußgewölbes.
Dieser Muskel, der Musculus adductor hallucis, besitzt zwei Köpfe mit unterschiedlichen Ursprüngen. Dieser Kopf ist das Caput transversum. Es entspringt einerseits an diesem quer verlaufendem Band, dem Ligamentum metatarsale transversum profundum, und andererseits an den Bändern und Kapseln des dritten bis fünften Zehengrundgelenks. Das Caput obliquum des Adductor hallucis ist ein breiter Muskelkopf mit drei Ursprungsflächen, die dicht beieinander liegen. Er beginnt hier oben am zweiten bis vierten Mittelfußknochen, am Os cuboideum und am Os cuneiforme laterale.
Wenn man sich die Muskelbäuche des Adductor hallucis anschaut, sollte man ihn streng genommen in die Mittelloge der Fußsohle zählen. Da er jedoch wichtig für die Bewegung der Großzehe ist, wird er trotzdem bevorzugt als Großzehenmuskel bezeichnet. Seine beiden Muskelköpfe vereinen sich in einer gemeinsamen Ansatzsehne. Diese setzt über das laterale Sesambein der Großzehe an der Basis des Grundglieds an. Die Innervation des Adductor hallucis erfolgt nicht, wie man vermuten könnte, über den in der Nähe verlaufenden N. plantaris medialis. Ihr solltet euch merken, dass er stattdessen über den von lateral kommenden N. plantaris lateralis versorgt wird.
Nicht nur an seinem Namen, sondern auch an seinem Verlauf sieht man schnell, dass der Adductor hallucis die Großzehe anzieht, d.h. zurück in Richtung der anderen Zehen. Er bewirkt also ihre Adduktion. Wie der Abductor hallucis beugt er die Großzehe dabei leicht. Mit seinem Caput obliquum verspannt er das Längsgewölbe und mit seinem Caput transversum das Quergewölbe des Fußes. Etwas weiter medial finden wir den hier dargestellten Musculus flexor hallucis brevis. Er ist der dritte Muskel der Großzehenloge. Seine Ursprünge liegen an den drei Ossa cuneiformia sowie am Lig. calcaneocuboideum plantare.
Es ist gut zu erkennen, dass sich der Muskelbauch des Flexor hallucis brevis distal in zwei Muskelköpfe aufteilt: das Caput mediale und das Caput laterale. Beide setzen an der Basis des Großzehengrundglieds an. Das Caput mediale endet dabei am medialen Sesambein und das Caput laterale am lateralen Sesambein. Zwischen diesen beiden Köpfen verläuft übrigens die Ansatzsehne des Flexor hallucis longus.
Die nervale Versorgung des Flexor hallucis brevis ist etwas besonderes, denn er erhält eine Doppelinnervation. Das heißt, zwei Nerven sind für ihn zuständig und ihr könnt euch vermutlich schon denken, welche zwei: Das Caput mediale wird vom N. plantaris medialis versorgt. Und das Caput laterale demzufolge vom N. plantaris lateralis.
Lasst uns nun einen Blick auf die verschiedenen Funktionen dieses Muskels werfen. Aufgrund seines Verlaufs über die Sesambeine der Großzehe bewirkt er als einzige Bewegung eine Flexion im Großzehengrundgelenk. Ihr seht, dass demnach alle drei Muskeln der Großzehenloge eine Beugung der Großzehe bewirken. Und wie auch fast alle anderen Muskeln der Fußsohle stützt er aktiv das Fußgewölbe, und zwar in der Längsrichtung.
Nachdem wir uns ausführlich mit den zahlreichen Muskeln der Fußsohle beschäftigt haben, machen wir nun weiter mit dem Fußrücken. Dort gibt es nur zwei Muskeln, die ihr kennen müsst: den M. extensor digitorum brevis und M. extensor hallucis brevis. Sie befinden sich in der Fascia dorsalis gemeinsam mit den langen Sehnen der Unterschenkelstreckern. Diese Faszie beginnt am unteren Retinaculum musculorum extensorum und strahlt in die Dorsalaponeurose der Zehen. Von außen betrachtet bestimmen die Bäuche dieser beiden Muskeln die Form der Fußaußenseite. Insgesamt ist der Fußrücken allerdings recht „unmuskulös“ und hat kein echtes Polster wie die Fußsohle.
Beide Muskeln des Fußrückens werden von demselben Nerven versorgt, dem Nervus fibularis profundus. Er ist ein Ast des N. fibularis communis, der sich auf Höhe des Fibulaköpfchen abspaltet. In einigen Büchern wird er auch Nervus peroneus profundus genannt; beide Bezeichnungen sind möglich.
Wie ihr seht, ist der Musculus extensor digitorum brevis der mit Abstand größte Fußrückenmuskel. Sein Ursprung liegt an der Dorsalfläche des Calcaneus.
Nach distal spaltet sich der Extensor digitorum brevis in drei Muskelbäuche auf, die in etwa auf Höhe der Mittelfußknochen in ihre Endsehnen übergehen. Sie inserieren an den Basen der Mittelglieder der zweiten bis vierten Zehe. Darüber hinaus bilden sie jeweils lokal die Dorsalaponeurose dieser Zehen. Beachtet, dass in den meisten Fällen keine Sehne zur Kleinzehe zieht.
Auf diesem Bild ist gut zu erkennen, welche Funktion dieser Muskel ausübt. Zieht ihr die Zehen in Richtung Fußrücken - das nennt man Dorsalextension - dann ist der Extensor digitorum brevis daran beteiligt. Der Pfeil zeigt euch noch einmal die Bewegungsrichtung an.
Der zweite, deutlich kleinere Muskel dieser Loge ist der Musculus extensor hallucis brevis. An seiner Bezeichnung erkennt ihr schon, dass dieser zur Großzehe ziehen wird. Seinen Ursprung hat er aber ebenfalls hier an der Fußwurzel am Calcaneus.
Anschließend verläuft er quer über den Fußrücken und strahlt von lateral in die Ansatzsehne des Musculus extensor hallucis longus ein. Beide inserieren über die Dorsalaponeurose an der Basis des Großzehengrundglieds.
Wie an seinem Verlauf bereits zu erkennen, zieht seine Kontraktion die Großzehe zum Fußrücken. Der Muskel macht also eine Extension im Großzehengrundgelenk. Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum ihr die Großzehe so gut kontrollieren könnt im Gegensatz zu den kleineren Zehen? Hier habt ihr die Antwort! Die Großzehe besitzt sowohl eigene Streck- als auch Beugemuskeln, wodurch sie unabhängig von all den anderen Zehen bewegt werden kann.
Ich hoffe, dieses Tutorial hat euch die Muskeln des Fußes etwas näher gebracht und wir hören uns bald wieder.