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Retikuläres Bindegewebe

Retikuläres Bindegewebe ist eine besondere Form des Bindegewebes, das vor allem im Knochenmark und in den lymphatischen Organen (Lymphknoten, Tonsillen, Milz, Thymus) vorkommt.

Die Retikulumzellen bilden ein gitterartiges, stützendes Netzwerk, in das retikuläre Fasern eingebettet sind. Diese Struktur ermöglicht motilen Zellen wie Makrophagen oder Lymphozyten, sich frei im Gewebe zu bewegen.

Retikuläres Bindegewebe bildet damit die Grundlage für Prozesse bei der Immunabwehr, Hämatopoese, Wundheilung und der Regeneration von Geweben.

Dieser Artikel beschreibt den Aufbau, Vorkommen und die histologischen Besonderheiten von retikulärem Bindegewebe.

Kurzfakten zu retikulärem Bindegewebe
Aufbau Retikulumzellen
Retikuläre Fasern (Typ III-Kollagen)
Vorkommen Knochenmark
Lymphatische Organe (Milz, Thymus, Lymphknoten, Tonsillen)
Färbetechnik NICHT mit Hämatoxylin-Eosin (H&E) anfärbbar
Periodsäure-Schiff-Reaktion (PAS-Reaktion)
Gomori-Wilder Silbernitrat-Färbeverfahren
Funktion Festigkeit
Stützfunktion
Inhalt
  1. Aufbau
  2. Färbetechnik
  3. Vorkommen
  4. Funktion
  5. Klinik
  6. Literaturquellen
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Aufbau

Retikuläres Bindegewebe ist gekennzeichnet durch eine Gitterstruktur, die aus sternförmigen Retikulumzellen besteht. Zwischen diesen bilden verästelte, zugfeste retikuläre Fasern ein dreidimensionales Netz, in dessen Maschen sich freie Zellen (z.B. Vorläufer der Blutzellen, lymphatische Zellen) ungestört entwickeln können.

Die retikulären Fasern bestehen vorwiegend aus Typ-III-Kollagen und werden von den Retikulumzellen gebildet und teilweise umhüllt. Dies ist wichtig, da freiliegende Kollagenfibrillen in bestimmten Geweben störende Prozesse (z.B. Blutgerinnung) auslösen könnten.

Die Haftung zwischen den Retikulumzellen untereinander und den retikulären Fasern wird u.a. durch das Adhäsionsprotein Fibronektin vermittelt.

Färbetechnik

Um retikuläre Fasern unter dem Mikroskop sichtbar machen zu können, bedarf es spezieller Färbeverfahren, da sie mit Hämatoxylin-Eosin (H&E) schlecht anzufärben sind. 

Dazu zählen:

  • Periodsäure-Schiff-Reaktion (PAS-Reaktion), die den hohen Polysaccharidgehalt der retikulären Fasern nutzt.
  • Gomori-Wilder Silbernitrat-Färbeverfahren, die die Fasern schwarz erscheinen lassen (argyrophil).

Diese Färbemethoden heben das Netzwerk der Fasern hervor und ermöglichen es, die Struktur und Verteilung des retikulären Bindegewebes innerhalb eines Gewebes zu beurteilen.

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Vorkommen

Retikuläres Bindegewebe findet sich in lymphatischen Organen wie Lymphknoten, der Milz, den Tonsillen und dem Thymus, sowie im Knochenmark.

Retikuläre Fasern finden sich auch verstreut an anderen Stellen im menschlichen Körper, bilden dort jedoch kein eigenständiges retikuläres Gewebe.

Funktion

Retikuläres Bindegewebe erfüllt mehrere wichtige Funktionen im Körper:

  • Stützfunktion: Es bietet strukturelle Unterstützung für die verschiedenen Zellen in lymphatischen und hämatopoetischen Organen.
  • Immunabwehr: In den lymphatischen Organen bildet es ein Gerüst, das für die effiziente Filterung der Lymphflüssigkeit und Blut notwendig ist, was zur Erkennung und Bekämpfung von Infektionserregern beiträgt.
  • Regeneration und Reparatur: Bildet ein Gerüst für das Wachstum neuer Zellen bei der Wundheilung und der Regeneration von Geweben.

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Nachdem du dich mit dem retikulären Bindegewebe vertraut gemacht hast, schau dir als nächstes auch die anderen Arten von Bindegewebe an!

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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