Musculus flexor digiti minimi brevis
Der M. flexor digiti minimi brevis (kurzer Kleinfingerbeuger) ist ein tief gelegener kurzer Handmuskel und wird zum Hypothenar (Muskeln des Kleinfingerballens) gezählt. Seine Ausprägung kann stark variieren und er kann sogar komplett fehlen.
Ursprung |
Os hamatum und ulnaren Seite des Retinaculum flexorum |
Ansatz | Phalanx proximalis des kleinen Fingers |
Innervation | Ramus profundus nervi ulnaris |
Funktion |
Flexion des kleinen Fingers im Art. metacarpophalangealis V; Adduktion des kleinen Fingers |
Verlauf und Versorgung
Die Fasern des M. flexor digiti minimi brevis entspringen gemeinsam mit denen des M. opponens digiti minimi am Fortsatz des Os hamatum (Hakenbein) und an der ulnaren Seite des Retinaculum flexorum. Von dort aus ziehen sie schräg nach distal und setzen an der Phalanx proximalis (Grundphalanx) des kleinen Fingers an. Der M. flexor digiti minimi brevis liegt dabei mittig zwischen den anderen tiefen Hypothenarmuskeln (Mm. abductor und opponens digiti minimi).
Die Blutversorgung erfolgt durch Äste aus der A. ulnaris sowie durch die Aa. palmaris digiti communis und propriae V aus dem Arcus palmaris superficialis. Die venöse Drainage erfolgt in Venennetze in der Hohlhand und von dort aus in tiefe Venen des Arms (Vv. ulnares).
Innerviert wird der M. flexor digiti minimi durch den R. profundus des N. ulnaris.
Funktion
Die Funktion des M. flexor digiti minimi besteht in der Flexion des kleinen Fingers im Art. metacarpophalangealis V (Grundgelenk). Außerdem ist er schwach an der Adduktion des kleinen Fingers beteiligt.
Gemeinsam mit dem M. opponens digiti minimi führt seine Kontraktion zur Krümmung der Hohlhand durch Anheben des ulnaren Handrandes (“Wasserschöpfbewegung”).
Die Anatomie der Hand ist sehr komplex. Nachfolgend haben wir einige Lernmedien ausgewählt, durch die du eine gute Übersicht zum Aufbau und der Muskulatur der Hand erhalten kannst.
Klinik
Konkrete Pathologien des M. flexor digiti minimi sind nicht beschrieben. Wie auch die anderen Hypothenarmuskeln kann er von einer Atrophie bei Läsion des N. ulnaris betroffen sein.
Sein Funktionsverlust scheint jedoch nicht relevant zu sein, da seine Ausprägung generell sehr variabel ausfällt. Hypertrophie oder atypische Verläufe können jedoch zu Kompression in der Guyon-Loge mit erhöhtem Risiko für Ulnaristhrombosen und Druckschädigung des N. ulnaris führen.
Diagnostisch kann eine Sonographie des Handgelenks erfolgen.