Nervus occipitalis major
Der Nervus occipitalis major (großer Hinterhauptnerv) ist der mediale Ast des Ramus posterior (Hinterwurzel) des Spinalnerven aus dem Segment C2.
Er besteht überwiegend aus sensiblen Fasern, mit denen er die Nackenhaut versorgt.
Teile der autochthonen Rückenmuskulatur werden über seine motorischen Fasern versorgt.
Verlauf
Nach dem Austritt aus dem Rückenmark tritt der N. occipitalis major zwischen Axis und M. obliquus capitis inferior (unterer schräger Kopfmuskel) in das Trigonum suboccipitale ein, welches durch den M. rectus capitis posterior major (großer hinterer gerader Kopfmuskel) sowie die Mm. obliquus capitis superior und inferior (obere und untere schräge Kopfmuskeln) begrenzt wird.
Dort überquert er den M. obliquus capitis inferior (unterer gerader Kopfmuskel) und den M. rectus capitis posterior (hinterer gerader Kopfmuskel) bevor er den M. semispinalis capitis (Halbdornmuskel des Kopfes) sowie den M. trapezius durchbohrt. Am Hinterkopf verläuft er parallel zur A. occipitalis (Hinterhauptarterie).
Die Aufspaltung der sensiblen Äste erfolgt oberflächlich unter der Haut (epifaszial). Diese Äste anastomosieren teilweise mit den Nn. occipitalis tertius (dritter Hinterhauptnerv) und minor (kleiner Hinterhauptnerv).
Funktion
Beim N. occipitalis major handelt es sich um einen vorwiegend sensibel innervierenden Nerven, dessen Äste die Haut des Kopfes des Scheitels und des Hinterkopfes sowie die Haut des medialen Nackens versorgen.
Zudem gibt der N. occipitalis major Äste zum M. semispinalis capitis und zum M. longissimus capitis ab.
Klinik
Eine relevante Pathologie des N. occipitalis major stellt die Occipitalis-Neuralgie dar, die sich in starken Kopfschmerzen manifestiert. Ursachen hierfür können Traumen, Fehlhaltung, Überbeanspruchung der Nackenmuskulatur aber auch entzündliche Prozesse wie ein Herpes zoster sein. Auch eine Nervenkompression wie sie bei Tumoren vorliegen kann ist als Ursache möglich.
Therapeutisch kann eine Steroidinjektion zu einer zeitweisen Verbesserung der Symptome führen. Als invasive Therapie können eine Dekompression oder eine Resektion des C2-Ganglions führen.