ArtikelAnatomieKopf und HalsGesicht

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Gesicht

Autor:in: Heidi Zhu Ge, BSc • Geprüft von: Claudia Bednarek, Ärztin
Zuletzt geprüft: 29. Februar 2024
Lesezeit: 15 Minuten

Das menschliche Gesicht ist der vorderste Teil des menschlichen Kopfes. Es bezieht sich auf den Bereich, der sich vom oberen Rand der Stirn bis zum Kinn und von einem Ohr zum anderen erstreckt.

Die Grundform des menschlichen Gesichts wird durch das darunter liegende Gesichtsskelett (das heißt den Gesichtsschädel), die Gesichtsmuskeln und die Menge des vorhandenen Unterhautgewebes bestimmt.

Das Gesicht spielt eine wichtige Rolle bei der Kommunikation und beim Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen. Darüber hinaus geben die Grundform und andere Merkmale des Gesichts unsere äußere Identität vor.

Dieser Artikel behandelt die Anatomie und den Aufbau des menschlichen Gesichts.

Zusammenfassung: Menschliches Gesicht
Definition	Vorderfläche des Kopfes
Teile und Regionen	Obergesicht: Frontalregion, Orbitalregion, Temporalregion Mittelgesicht: Nasenbereich, Infraorbitalbereich, Jochbeinbereich, Ohrmuschelbereich Untergesicht: Orale Region, mentale Region, bukkale Region, parotideomasseterische Region
Gesichtsknochen	Paarige Knochen: Os nasale (dextrum et sinistrum) Maxilla (dextra et sinistra) Os lacrimale (dextrum et sinistrum) Os zygomaticum (dextrum et sinistrum) Os palatinum (dextrum et sinistrum) Concha nasalis inferior (dextra et sinistra) Nicht paarige Knochen: Os ethmoidale Vomer Mandibula
Gesichtsmuskulatur	Kaumuskulatur: Musculus masseter Musculus temporalis Musculus pterygoideus medialis Musculus pterygoideus lateralis Mimische Muskulatur: Musculus orbicularis oculi Musculus orbicularis oris Musculus zygomaticus major Musculus zygomaticus minor Musculus levator labii superioris Musculus depressor anguli oris Musculus depressor labii inferioris Musculus corrugator supercilii Musculus frontalis Musculus buccinator Musculus mentalis Musculus nasalis Musculus risorius Platysma
Funktion	Kommunikation, Ausdruck von Emotionen, Identität

Inhalt

Gesichtsknochen
Gesichtsmuskulatur
Regionen
Innervation
Gefäßversorgung
Klinik
1. Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
Literaturquellen
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Gesichtsknochen

Der Gesichtsschädel wird auch als Viszerokranium bezeichnet. Es besteht aus vierzehn Knochen, sechs paarigen und zwei unpaarigen Knochen.

Zu den Knochen des Viszerokraniums gehören:

Zwei Nasenbeine (Os nasale)
Zwei Oberkieferknochen (Maxilla)
Zwei Nasenmuscheln (Concha nasalis inferior)
Zwei Gaumenbeine (Os palatinum)
Zwei Jochbeine (Os zygomaticum)
Zwei Tränenbeine (Os lacrimale)
Unterkiefer (Mandibula)
Vomer
Os ethmoidale

Die Hauptfunktion dieser Knochen ist es, dem menschlichen Gesicht Form zu geben und die inneren Strukturen zu schützen. Darüber hinaus bieten diese Knochen Öffnungen für den Durchgang von neurovaskulären Strukturen und knöcherne Elemente für die Befestigung der Gesichtsmuskeln.

Gesichtsmuskulatur

Die Gesichtsmuskeln werden auch als mimische Muskeln bezeichnet. Diese Muskelgruppe wird von etwa 20 oberflächlichen Skelettmuskeln des Gesichts und der Kopfhaut gebildet, die je nach Lage und Funktion in verschiedene Gruppen unterteilt werden. Zu diesen Gruppen gehören:

Buccolabiale Gruppe: Musculus orbicularis oris, Musculus depressor anguli oris, Musculus risorius, Musculus mentalis, Musculus levator labii superioris, Musculus zygomaticus major, Musculus zygomaticus minor, Musculus buccinator, Musculus depressor labii inferioris, Musculus levator anguli oris
Nasale Gruppe: Musculus nasalis, Musculus depressor septi nasi, Musculus procerus
Orbitale Gruppe: Musculus orbicularis oculi, Musculus corrugator supercilii, Musculus depressor supercilii
Gruppe der Kopfhaut und des Nackens: Musculus occipitofrontalis, Musculus temporoparietalis, Platysma
Aurikuläre Gruppe: Musculus auricularis anterior, Musculus auricularis posterior, Musculus auricularis superior, Musculus helicis minor, Musculus helicis major, Musculus tragicus, Musculus antitragicus, Musculus transversus auriculae, Musculus obliquus auriculae

Alle Gesichtsmuskeln haben ihren Ursprung in den knöchernen und faserigen Strukturen des Schädels und setzen in der Haut an. Die Hauptfunktion der Gesichtsmuskeln besteht darin, eine breite Palette von Gesichtsausdrücken zu ermöglichen, die für den Ausdruck von Emotionen und Stimmungen wichtig sind (zum Beispiel Lächeln, Grinsen, Stirnrunzeln). Darüber hinaus helfen diese Muskeln beim Öffnen und Schließen des Mundes und der Augen und schützen so die empfindlichen Strukturen des Gesichts.

Regionen

Das menschliche Gesicht lässt sich in drei Bereiche unterteilen: Obergesicht,
Mittelgesicht und Untergesicht.

Obergesicht

Der obere Teil des menschlichen Gesichts reicht vom Haaransatz bis zum unteren Rand der Augenhöhle. Die seitlichen Ränder dieses Teils reichen bis zur Schläfenregion.

Der obere Teil des Gesichts kann in drei separate Regionen unterteilt werden: die Stirnregion (Regio frontalis), Augenhöhlengegend (Regio orbitalis) und Schläfenregion (Regio temporalis).

Die Regio frontalis erstreckt sich von der Haarlinie bis zu den Augenbrauen und besteht hauptsächlich aus dem Stirnbein (Os frontale) und den darüberliegenden Muskeln, einschließlich des Musculus procerus und Musculus occipitofrontalis.
Die Regio orbitalis enthält die Augen in den Augenhöhlen, umgeben von mehreren Schädelknochen und gepolstert durch Fett. Die Augenlider, gesteuert durch den Musculus orbicularis oculi und den Musculus levator palpebrae, schützen die Augen.
Die Regio temporalis setzt sich aus Stirn-, Keilbein- und Schläfenbein zusammen, bedeckt vom Musculus temporalis.

Mittelgesicht

Der mittlere Teil des Gesichts erstreckt sich vom unteren Augenlid (superior) bis zum oberen Rand der Oberlippe (inferior).

Dieser Teil des Gesichts ist durch vier Regionen gekennzeichnet: die Nasenregion (Regio nasalis), die Unteraugenhöhlenregion (Regio infraorbitalis), die Jochbeinregion (Regio zygomatica) und die Ohrregion (Regio auricularis).

Die Regio nasalis befindet sich im Zentrum des Gesichts. Sie umfasst die zentral gelegene, pyramidenförmige Nase mit ihrer Basis, hauptsächlich gebildet vom Nasenbein (Os nasale) und bedeckt vom Musculus nasalis. Der Nasenrücken erstreckt sich zwischen Basis und Spitze, gebildet von Nasenknorpel und bedeckt von Fett und Haut.
Seitlich der Nase liegen die Regio infraorbitalis und Regio zygomatica, die den oberen Teil der Wange markieren, bestehend aus Muskeln wie dem Musculus masseter und Musculus zygomaticus sowie Fett. Der Jochbeinbogen setzt sich aus zwei Knochen zusammen, dem Jochbein (Os zygomaticus) und dem Oberkiefer (Maxilla).
Die äußerste seitliche Gesichtsregion, die Regio auricularis, beinhaltet das Ohr (Auricula), umgeben von Knorpel, Haut und drei Ohrmuskeln.

Schau dir die Gesichtsregionen in der folgenden Lerneinheit genauer an!

Untergesicht

Der untere Teil des Gesichts wird nach oben hin durch den oberen Rand der Oberlippe und nach unten hin durch den unteren Rand des Kinns begrenzt. Die seitlichen Grenzen des unteren Gesichtsteils werden von den Winkeln des Unterkiefers auf jeder Seite gebildet.

Dieser Teil kann in die Mundregion (Regio oralis), Kinnregion (Regio mentalis), Wangenregion (Regio buccalis) und Ohrspeichelregion (Regio parotideo-masseterica) unterteilt werden.

Die Regio oralis umgibt die Lippen, geteilt in Ober- und Unterlippe und ist verbunden mit Maxilla und Mandibula. Hauptsächlich umgeben vom Musculus orbicularis oris, unterstützt von Muskeln wie dem Musculus risorius und Musculus mentalis, ermöglichen die Lippen das Sprechen, Essen und Küssen.
Die Regio mentalis befindet sich unterhalb des Mundes. Hier befindet sich das Kinn, eine zentrale Struktur, die den mentalen Vorsprung des Unterkiefers überlagert.
Die Regio buccalis, unter der Infraorbital- und Jochbeinregion, bezeichnet den unteren Wangenbereich, der stark vom Musculus buccinator geprägt ist.
Die Regio parotideomasseterica liegt seitlich der Bukkalregion und ist nach der Parotisdrüse und dem Musculus masseter benannt, die sich hier befinden.

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Innervation

Die drei Abschnitte des Nervus trigeminus (HN V) sind für die somatische Wahrnehmung des gesamten Gesichts zuständig, entsprechend ihren unterschiedlichen Versorgungsgebieten, die aus ihren spezifischen embryologischen Entwicklungen resultieren.

Der Nervus ophthalmicus (V1), der erste Ast des Nervus trigeminus, versorgt die vordere Kopfhaut, die Stirn und den Nasenrücken.

Der Nervus maxillaris (V2), der zweite Ast, versorgt hauptsächlich die vordere Wange, das seitliche Gesicht, die Oberlippe, die Nasenflügel und das Unterlid. Er entspringt im Bereich des Mittelgesichts.

Der Nervus mandibularis (V3), der dritte und unterste Ast, versorgt die Unterlippe, das Kinn und die hintere Wange und hat seinen Ursprung im Bereich des Unterkiefers.

Gefäßversorgung

Die arterielle Versorgung des Gesichts erfolgt hauptsächlich über zwei Arterien. Die Arteria facialis und Arteria temporalis superficialis.

Die Arteria facialis zweigt von der Arteria carotis externa ab und versorgt den größten Teil des Gesichts. Sie verläuft vom Hals über den unteren Rand des Unterkiefers (Mandibula) und steigt entlang der Nasenflügel auf, wo sie verschiedene Äste abgibt, die unter anderem die Lippen, die Nase und die Wangen versorgen.

Die Arteria temporalis superficialis, die ebenfalls aus der Arteria carotis externa entspringt, verläuft in der Schläfenregion. Sie gibt zahlreiche Äste ab, darunter die Arteria transversa faciei und die Arteria temporalis media, die verschiedene Bereiche des Gesichts und der Schläfenregion versorgen.

Neben diesen Hauptarterien existieren weitere kleinere Arterien, wie die Arteria infraorbitalis, die die Region unterhalb der Augen versorgt, und die Arteria mentalis für das Kinn.

Die venöse Drainage des Gesichts erfolgt hauptsächlich durch Venen, die parallel zu den entsprechenden Arterien verlaufen, der Vena facialis und Vena temporalis superficialis.

Klinik

Lippen-Kiefer-Gaumenspalte

Die pathologischen Störungen der Gesichtsentwicklung sind vielfältig und treten relativ häufig auf. Zu den dauerhaften Komplikationen zählen Gesichtsentstellungen sowie Schwierigkeiten beim Hören, Sprechen, Essen, Schlucken und Atmen. Ein bekanntes Beispiel für die häufigsten Anomalien des Gesichts sind die Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, die im Folgenden aufgeführt werden:

Lippenspalte: Dies bezeichnet ein teilweises oder vollständiges Fehlen der Verschmelzung des Oberkiefervorsprungs mit dem medialen Nasenvorsprung auf einer oder beiden Seiten. Abhängig vom Schweregrad der fehlenden Verschmelzung kann dies zu einer teilweisen oder vollständigen, ein- oder beidseitigen Lippenspalte führen.
Gaumenspalten: Diese werden je nach ihrer Lage in Bezug auf das Foramen incisivum in primäre (vordere) und sekundäre (hintere) Gaumenspalten unterteilt. Primäre Gaumenspalten umfassen seitliche Lippenspalten, Oberkieferspalten und eine Spalte zwischen dem primären und sekundären Gaumen. Sekundäre Gaumenspalten befinden sich hinter dem Foramen incisivum und umfassen Gaumenspalten und die sogenannte Zäpfchenspaltung. Die Ursache für Gaumenspalten ist eine fehlende Verschmelzung der Gaumenplatten.

Literaturquellen

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Standring, S. (2016). Gray's Anatomy (41st ed.). Edinburgh: Elsevier Churchill Livingstone.
Netter, F. (2019). Atlas of Human Anatomy (7th ed.). Philadelphia, PA: Saunders.
Moore, K. L., Dalley, A. F., & Agur, A. M. R. (2014). Clinically Oriented Anatomy (7th ed.). Philadelphia, PA: Lippincott Williams & Wilkins.
Nguyen JD, Duong H. Anatomy, Head and Neck, Cheeks. [Updated 2021 Aug 11]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan-.
Nguyen JD, Duong H. Anatomy, Head and Neck, Face. [Updated 2021 Jun 18]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan-.

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Kim Bengochea, Regis University, Denver

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