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Rippen (Costae)

Videoempfehlung: Rippen [24:16]
Einteilung und knöcherne Merkmale der Rippen.

Jeder Mensch besitzt 12 Rippenpaare (Costae), welche einen wichtigen Teil des knöchernen Thorax darstellen.

Sie verlaufen von der Brustwirbelsäule aus nach lateral und leicht dorsal und gelangen danach halbkreisförmig zum Sternum.

Die Rippen stellen Querverbindung zwischen der Brustwirbelsäule und dem Sternum her und dienen sowohl der Stabilität als auch der Elastizität des Brustkorbs. Allerdings grenzen die einzelnen Rippen nicht direkt aneinander, sondern werden stets durch einen Interkostalraum getrennt. Sie lassen sich in echte, falsche und freie Rippen einteilen.

Kurzfakten
Einteilung Costae verae (echte Rippen) =  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
Costae spuriae (falsche Rippen) = 8, 9, 10, 11, 12
Costae fluctuantes (freie Rippen) = 11, 12
Aufbau Caput costae (Rippenkopf),
Collum costae (Rippenhals),
Corpus costae (Rippenkörper)
Gelenkbeteiligung Art. capitis costae (Rippenkopfgelenk) = Rippenkopf und Brustwirbelkörper
Art. costotransversaria = Tuberculum costae und die Querfortsätze der Brustwirbel
Art. sternocostalis = die ersten sieben Rippen und das Brustbein
Art. interchondralis = unechtes Gelenk; Knorpel der sechsten bis neunten Rippe im sternalen Bereich
Inhalt
  1. Aufbau
  2. Gelenkbeteiligung
  3. Bänder
  4. Embryologie
  5. Oberflächenanatomie
  6. Klinik
  7. Literaturquellen
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Aufbau

Jede Rippe setzt sich aus einem hinteren knöchernen und einem vorderen knorpeligen Anteil (Cartilago costalis) zusammen. Letzterer stellt die Verbindung zum Sternum dar und weist eine Krümmung nach kranial auf.

Dorsal befindet sich der Rippenkopf (Caput costae) mit dem die Rippe an die Brustwirbelkörper grenzt. Es folgt ein Rippenhals (Collum costae) sowie ein Angulus costae, der Ort der stärksten Krümmung. Der restliche Teil des Rippenknochens wird als Körper (Corpus costae) bezeichnet.

An seiner Unterseite verläuft der Sulcus costae, der von kranial nach kaudal die jeweilige V., A. und N. intercostalis enthält. Am Übergang vom Hals zum Körper lässt sich eine Verdickung erkennen (Tuberculum costae).

Die erste Rippe (Costa prima) weist einige Besonderheiten auf: sie ist kleiner und dicker als die nachfolgenden Rippen. Zudem befinden sich an ihrer Oberseite zwei Einkerbungen: dorsal der Sulcus arteriae subclaviae und ventral der Sulcus venae subclaviae. Zwischen ihnen liegt das Tuberculum musculi scaleni anterioris.

Die Länge der Rippen nimmt von der ersten zur siebenten kontinuierlich zu, diese Rippen stehen über ihre Knorpel direkt mit dem Sternum in Verbindung und heißen daher echte Rippen (Costae verae).

Dagegen erreichen die 8. bis 12. Rippe das Sternum nicht, deshalb heißen werde sie als falsche Rippen (Costae spuriae) bezeichnet.

Von ihnen haben die 8. bis 10. Rippe nur indirekt Kontakt zum Sternum, da sie an die Knorpel der höheren Rippe anliegen.

Gar nicht mit dem Brustbein verbunden sind die 11. und 12. Rippe (freie Rippen - Costae fluctuantes), sie enden frei in der Brustwand und sind in ihrer Länge sehr variabel. Allerdings besitzen sie trotzdem noch einen kleinen Knorpelabschnitt.

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Gelenkbeteiligung

Jede Rippe artikuliert über zwei Gelenke mit der Brustwirbelsäule:

  • Art. capitis costae (Rippenkopfgelenk) - verbindet Rippenkopf und Brustwirbelkörper. Dabei ist außer bei der 1., 11. und 12. Rippe die Gelenkfläche sowohl am Wirbelkörper als auch am Caput costae zweigeteilt, der Rippenkopf liegt dabei auf Höhe der Zwischenwirbelscheibe.
  • Art. costotransversaria - wird durch das Tuberculum costae und die Querfortsätze (Processus transversus) der Brustwirbel gebildet. Bei den Rippen 11 und 12 fehlt dieses Gelenk.

Die ersten sieben Rippen bilden mit dem Brustbein jeweils eine Art. sternocostalis.

Die erste und unter Umständen auch die sechste und siebte Rippe bilden dabei unechte Gelenke, bei der die Gelenkflächen knorpelhaft ohne Gelenkspalt miteinander verbunden sind (Synchondrosis sternocostalis).

Mit der zweiten bis fünften Rippe bildet das Brustbein in jedem Fall jeweils echte Gelenke (Art. sternocostalis), diese stellen Drehgelenke dar, deren Kapseln mit Bändern verstärkt sind.

Ein weiteres unechtes Gelenk bilden die Knorpel der sechsten bis neunten Rippe im sternalen Bereich aus (Art. interchondralis).

Die Rippengelenke ermöglichen durch das Aufstellen bzw. Heben der Rippen bei der Inspiration eine Volumenzunahme des Thorax, was die Grundvoraussetzung für die Atemmechanik darstellt.

Bänder

Die Kapseln der Sternocostalgelenke werden durch die Ligg. sternocostalia radiata verstärkt, die jeweils an Brustbein und Rippenknorpel ansetzen. Zudem teilt das Lig. sternocostale intraarticulare die Gelenkhöhle an der zweiten Rippe in zwei Teile.

Ähnlich wie am Sternum verstärken auch an den Brustwirbeln mehrere Bänder die Gelenke. Das Lig. capitis costae intraarticulare zieht durch die Kapsel des Rippenkopfgelenks zur Zwischenwirbelscheibe, das Lig. capitis costae radiata zieht zum Wirbelkörper. Auch das Art. costotransversaria erhält dorsal durch das Lig. costotransversarium laterale eine Verstärkung, während das Lig. costotransversarium superius den Rippenhals fest mit dem Querfortsatz des darüberliegenden Brustwirbels verbindet.

Außerdem liegt zwischen einem Collum costae und dem Querfortsatz auf gleicher Höhe ein kurzes breites Lig. costotransversarium, welches den schmalen Zwischenraum ausfüllt und damit für Stabilität sorgt.

Embryologie

Wie auch die Wirbelsäule entstehen die Rippen aus den Somiten. Spezielle Sklerodermzellen bilden Rippenblasteme aus denen sich eine knorpelige Grundlage entwickelt. An den ventralen Enden der oberen sieben Rippenanlagen bildet sich jeweils eine Sternalleiste, die später zum Sternum verschmilzt.

Gegen Ende des zweiten Embryonalmonats beginnen die Knorpelspangen ausgehend von einigen Ossifikationskernen im Bereich des Angulus costae durch chondrale Ossifikation zu verknöchern. Der Prozess bleibt stets unvollständig, es verbleiben auch beim Erwachsenen die ventralen Knorpelanteile der Rippen.

Auch an anderen Teilen der Wirbelsäule bilden sich Rippenanlagen, diese verschmelzen jedoch mit den Wirbelanlagen, sodass lediglich Rippenrudimente (z.B. Processus costalis der Lendenwirbelkörper) erhalten bleiben.

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Oberflächenanatomie

Vor allem bei schlanken Menschen lassen sich ein Großteil der Rippen und der Interkostalräume sowie der Rippenbogen gut ertasten und unter Umständen auch von außen am typischen Relief erkennen. Allerdings ist die erste Rippe in der Regel nicht palpabel, denn über ihr liegt das Schlüsselbein. Daher muss ab der zweiten Rippe gezählt werden, welche durch den Ansatz am Angulus sterni relativ leicht zu erkennen ist.

Weiterhin werden die obere und untere Thoraxöffnung zu einem bedeutenden Teil von der ersten Rippe bzw. dem Rippenbogen und den freien Rippen gebildet. Beide Rippenbögen bilden durch ihren Ansatz am Sternum den sogenannten Rippenbogenwinkel (Angulus infrasternalis, epigastrischer Winkel), dessen Größe je nach Körperbau sehr variabel ausfallen kann.

Das Ertasten der Rippen dient in erster Linie der Orientierung bei der Lungen- und Herzuntersuchung wie auch der Beurteilung einer Leber- und Milzpalpation. Es ist jedoch auch von Bedeutung bei der Vorbereitung einer Pleurapunktion.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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