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Nebenhoden (Epididymis)

Die paarigen Nebenhoden (Epididymis) sind innere Geschlechtsorgane des Mannes. In ihnen reifen die Spermien bis zum Endstadium, wonach sie ihre volle Fertilitätsfähigkeit erhalten.

Darüber hinaus werden sie hier bis zur Ejakulation zwischengelagert bzw. bei Überalterung abgebaut und absorbiert.

Zudem werden Spermien während des Transportes epigenetisch modifiziert.

Kurzfakten
Lage Dorsal des Hodens
Anteile Caput, Corpus, Cauda
Blutversorgung und Innervation Arteriell: Äste der A. testicularis
Venös: Plexus pampiniformis
Vegetativ: Äste des Plexus coeliacus
Funktion Spermienreifung und Lagerung bis zur Ejakulation
Inhalt
  1. Aufbau
  2. Versorgung und Innervation
  3. Histologie
    1. Ductuli efferentes
    2. Ductus epididymidis
  4. Klinik
  5. Literaturquellen
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Aufbau

Der Nebenhoden ist ein längliches, leicht gekrümmtes Organ, das dorsal auf dem Hoden liegt. Er besteht aus einem einzelnen, stark geknäulten, ca. 6 m langen Gang, dem Nebenhodengang (Ductus epididymidis). Makroskopisch unterscheidet man zwischen dem Kopf (Caput), Körper (Corpus) und Schwanz (Cauda).

  • Caput epididymidis (Nebenhodenkopf) - lagert sich am oberen Hodenpol an und enthält die Ductuli efferentes, über die die noch unreifen Spermien vom Hoden in den Nebenhoden gelangen. Außerdem enthält der Kopf einen Teil des Ductus epididymidis.
  • Corpus epididymidis (Nebenhodenkörper) - liegt dorsal des Hodens und speichert die Spermien.
  • Cauda epididymidis (Nebenhodenschwanz) - ist das schlanker werdende Ende und befindet sich am unteren Pol des Hodens. Über ihn werden die Spermien zum Samenleiter (Ductus deferens) weitergeleitet.

Du hast manchmal Schwierigkeiten so zu lernen, dass du dir alles merken kannst? Erfahre in unserem Artikel zu Lerntechniken, wie du effektiv Anatomie lernen kannst!

Am Kopf findet sich häufig ein gestielter Fortsatz, die Appendix epididymidis. Sie ist ein Überbleibsel des Wolff-Gangs (Ductus paramesonephricus) aus der Embryogene und zeigt keine Funktion. Darüberhinaus liegt im Samenstrang neben dem Nebennierenkopf häufig der Paradidymis (Beihoden). Er besteht aus einer Ansammlung von blind endenden Kanälchen und stellt ebenfalls ein embryonales Rudiment des Wolff-Gangs dar.

Du überlegst gerade, was es mit der Nebenniere auf sich hat? Schlage hier nochmal nach:

Versorgung und Innervation

Der Nebenhoden wird über Äste der A. testicularis versorgt, die im Samenstrang (Funiculus spermaticus) verläuft. Das venöse Blut fließt in den Plexus pampiniformis zurück, ein Venengeflecht um die Hoden und Nebenhoden, aus dem die V. testicularis entsteht. Diese wiederum mündet rechts in die V. cava inferior, links in die V. renalis. Die Lymphe des Nebenhodens fließt in Lymphknoten des Beckens, genauer in die paraaortalen sowie lumbalen Lymphknoten.

Für die sympathische Innervation sind hauptsächlich Äste aus dem Plexus coeliacus verantwortlich, der Parasympathikus spielt dagegen keine wesentliche Rolle. Darüber hinaus bestehen direkte nervale Verbindungen zum unteren Thorakalmark, weshalb die Nebenhoden äußerst schmerzempfindlich sind.

Das Thorakalmark ist der thorakale Bereich des Rückenmarks. Du möchtest mehr zum vegetativen Nervensystem erfahren? Schaue dich hier um:

Histologie

Der klassische, histologische Schnitt eines Nebenhodens zeigt hunderte Querschnitte durch den Ductus epididymidis und die Ductuli efferentes aus dem Hoden.

Ductuli efferentes

Die stark aufgeknäuelten Ductuli efferentes gehen vom Rete testis des Hodens zum Ductus epididymidis. Zwischen ihnen liegt Bindegewebe welches sie voneinander trennt. Das Epithel variiert und kann ein- bis mehrreihig sein und weist teilweise Mikrovilli und Kinozilien auf. Letztere sorgen für den Transport der noch unbeweglichen Spermien. Die Epithelzellen bilden unregelmäßige, buchtartige Vertiefungen, zwischen denen typischerweise Spermien zu finden sind. Außen wird das Epithel von Myofibroblasten umgeben.

Ductus epididymidis

Epithel

Der Ductus epididymidis wird durch ein zweireihiges Zylinderepithel ausgekleidet, welches stereozilientragende, hochprismatische Epithelzellen, auch Hauptzellen genannt, und isoprismatische Basalzellen enthält. Zwischen ihnen findet man kleine, runde, lymphozytäre Immunzellen, sogenannte Halo-Zellen. Die Hauptzellen absorbieren Flüssigkeit aus dem Lumen und sezernieren gleichzeitig zahlreiche Substanzen, welche die Spermien für ihre Ausreifung benötigen, z.B. Androgene und Glycoproteine. Bei den Basalzellen handelt es sich vermutlich um Reserve- bzw. Stammzellen für das Epithel. Die genaue Funktion der Halo-Zellen ist nicht restlos geklärt.

Lamina propria

Dem Epithel des Nebenhodens folgt anschließend die Lamina propria. Sie enthält charakteristischerweise im Caput und Corpus eine einschichtig zirkuläre Schicht von Myofibroblasten. Die Cauda weist dagegen vermehrt glatte Muskelzellen auf, die zusätzlich in einer inneren und äußeren Längsschicht aufgereiht sind. Zusammen sorgen sie für eine peristaltische Bewegung im Ductus epididymidis und ermöglichen so einen schnellen Transport der Spermien während der Ejakulation. 

Zum Abschluss kannst du dein neues Wissen mit unserem Quiz testen:

Der Nebenhoden ist funktional eng mit dem Hoden verknüpft. Erfahre hier mehr zum Hoden:

Eine besondere Funktion des Nebenhodens ist die epigenetische Modifikation der Spermien auf ihrem Transportweg. 

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”Ich kann ernsthaft behaupten, dass Kenhub meine Lernzeit halbiert hat.” – Mehr lesen. Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver

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