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Liquor cerebrospinalis

Der Liquor cerebrospinalis (Hirnwasser) ist eine klare Körperflüssigkeit, die in den Hohlräumen des zentralen Nervensystems (ZNS) zirkuliert.

Er wird von den Plexus choroidei gebildet und dient dem Stoffwechsel und Schutz des ZNS.

Liquor cerebrospinalis innerhalb der Hohlräume des Gehirns
Liquor cerebrospinalis innerhalb der Hohlräume des Gehirns
Kurzfakten
Bildung Von den Plexus choroidei
Zusammensetzung Ähnlich wie Blutplasma (Elektrolyte, Glucose, Laktat)
Aber so gut wie keine zellulären Bestandteile (aufgrund der Blut-Hirn-Schranke)
Zirkulation Seitenventrikel → III. Ventrikel → IV. Ventrikel → Zentralkanal des Rückenmarks → Subarachnoidalraum -> Arachnoidalzotten -> Venen- und Lymphsystem
Funktion Mechanischer Schutz des Gehirns
Statischer Auftrieb des Eigengewichts des Gehirns
Unterstützt Stoffwechsel des Gehirngewebes
Inhalt
  1. Bildung
  2. Zusammensetzung
  3. Liquorzirkulation
  4. Funktion
  5. Klinik
    1. Liquorpunktion
  6. Literaturquellen
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Bildung

Die Sekretionsrate beträgt 0,2-0,35 ml pro Minute, pro Tag werden so etwa 500 ml Liquor produziert. Etwa 2/3 der Produktion entstammen dem Plexus choroideus, rund 1/3 aus extrachoroidalen Quellen, vor allem aus Blutgefäßen.

Das Speichervolumen im gesamten ZNS beträgt 110-160 ml. Aus der erheblichen Differenz zwischen Produktion und Speichervolumen ergibt sich, dass der gesamte Liquor täglich etwa drei Mal ausgetauscht wird.

Störungen im Abfluss und in der Resorption sind von klinischer Bedeutung.

Zusammensetzung

Der Elektrolytgehalt des Liquors entspricht weitgehend dem des Blutplasmas. Der Gehalt an Elektrolyten, Glucose und Laktat wird durch die fein aufeinander abgestimmten Aktivitäten der zahlreichen Transportsysteme bestimmt.

Jedoch ist Liquor eine sehr zell- und proteinarme Flüssigkeit. Der Grund dafür ist, dass bei intakter Blut-Hirn-Schranke Zellen und große Proteine physiologischerweise nicht in den Liquor übertreten können.

Im Liquor eines gesunden Menschen befinden sich daher maximal fünf Zellen pro μl befinden, die physiologische Proteinkonzentration beträgt lediglich 5-45 mg/dl. 

Jegliche Erhöhungen oberhalb dieser sehr geringen Mengen sind als Anzeichen für Entzündungen, Blutungen oder andere Pathologien zu deuten.

Liquorzirkulation

Die größte Menge an Liquor wird in den Plexus choroidei der Seitenventrikel produziert. Die Plexus sind knäulartig geformte und ineinander verschlungene Gefäße innerhalb der Hirnventrikel, die aus spezialisierten Gliazellen bestehen.

Von den Plexux choroidei fließt der Liquor über die Foramina interventricularia in den III. Ventrikel ab. Über den Aquaeductus cerebri gelangt er in den IV. Ventrikel und danach weiter über die Aperturae laterales und die Apertura mediana in das äußere Liquorsystem und den Zentralkanal des Rückenmarks.

Der größte Anteil des Liquors wird über blumenkohlartig geformte Einstülpungen der Arachnoidea, die Granulationes arachnoidales (Pacchioni-Granulationen), resorbiert und in die venösen Hirnsinus (Sinus durae matris) geleitet. Ein kleinerer Teil drainiert in spinale venöse Plexus oder Lymphbahnen.

Treibende Kraft der Liquorzirkulation sind die arteriellen Pulsationswellen des Hirnparenchyms. Die großen Hirngefäße, ihre Äste und schließlich Kapillaren erzeugen eine pulsatile Rhythmik, die den Liquortransport bedingt. Sie ist nötig, um gegen die Schwerkraft anzukommen und den Liquor vom Unterhorn sowie im Hinterhorn der Seitenventrikel nach kranial in den dritten Ventrikel zu befördern.

Die Pulsationswellen sorgen aber nicht nur für den Transport, sondern tragen in geringem Maße auch zu einer Durchmengung des Liquors bei. Dadurch wird eine Ausfällung fester Bestandteile verhindert und seine osmotischen Eigenschaften bleiben erhalten.

Die verschiedenen Strukturen des Gehirns sind ein ganz schön kniffeliges Thema, oder?  Unsere Arbeitsblätter zum Aufbau des Gehirns helfen dir dabei!

Funktion

Der Liquor schützt das Gehirn mechanisch, indem er von außen einwirkende Kräfte verteilt und abpuffert.

Er sorgt für statischen Auftrieb. Dadurch werden wichtige Gefäße und Nerven an der Schädelbasis nicht vom Eigengewicht des Gehirns komprimiert.

Er unterstützt den Stoffwechsel von Nervenzellen, entfernt Stoffwechselendprodukte und spielt damit eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung der Homöostase im ZNS.

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”Ich kann ernsthaft behaupten, dass Kenhub meine Lernzeit halbiert hat.” – Mehr lesen. Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver

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