Musculus pectoralis minor
Der Musculus pectoralis minor ist ein fächerförmiger Muskel des Schultergürtels.
Ursprung | 3.-5. Rippe |
Ansatz | Processus coracoideus der Scapula |
Innervation |
Nervus pectoralis medialis und lateralis |
Funktion |
Abduktion und Senkung der Scapula Anheben der 3.-5. Rippe bei fixierter Scapula |
Verlauf und Versorgung
Der Ursprung des M. pectoralis minor liegt an der dritten bis fünften Rippe, sein Ansatz am Processus coracoideus der Scapula.
Er wird über Äste des Plexus brachialis, den Nervus pectoralis medialis und lateralis (C6-Th1), versorgt.
Der M. pectoralis minor befindet sich unterhalb des M. pectoralis major und bildet gemeinsam mit ihm die vordere Wand der Axilla. Im kontrahierten Zustand kann er hier gut palpiert werden. Zwischen dem M. pectoralis minor und dem Brustkorb verlaufen der Plexus brachialis sowie die Arteria subclavia und Vena subclavia.
Funktion
Der Pectoralis minor hat zwei hauptsächliche Funktionen:
- Abduktion und Senkung der Scapula: führt zu einer dorsomedialen Bewegung des Angulus inferior der Scapula. Diese Bewegung ist sowohl hilfreich bei der Rückführung des erhobenen Arms als auch der Führung des Arms hinter dem Rücken.
- Anheben der 3.-5. Rippe bei fixierter Scapula: dies führt zu einer Erweiterung des Brustkorbes. Somit kann der M. pectoralis minor auch als inspiratorischer Atemhilfsmuskel dienen.
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Klinik
Zwischen dem Pectoralis minor und dem Processus coracoideus (Korakopektoralraum) verlaufen die Arteria und Vena axillaris. sowie einige Nerven des Plexus brachialis. Bei einer Hypertrophie oder Versteifung des Muskels (z.B. beim permanenten Vornüberbeugen am Tisch beim Sitzen) kommt es hierbei oft zu einer Kompression. Dieses wird als Pectoralis-minor-Syndrom (auch Hyperabduktionssyndrom) bezeichnet, eine Form des Thoracic-outlet-Syndrom (TOS). Häufige Beschwerden sind Kribbeln, Taubheit bis hinzu Schmerzen in den Armen (v.a. im Ring- und kleinen Finger) und eine steife Schulter.
In der plastischen Chirurgie wird der Pectoralis minor äußerst gerne für die Wiederbelebung des gelähmten Gesichts eingesetzt. Seine größten Vorteile sind dabei seine flache, dreieckige Form und seine Doppelinnervation. Dadurch kann ein einzelnes Transplantat gleich mehrere gelähmte Gesichtsmuskeln ersetzen.