AnatomieKopf und HalsPharynxMusculus tensor veli palatini

AnatomieKopf und HalsPharynxMusculus tensor veli palatini

Musculus tensor veli palatini

Autor: Katrin Repkow • Geprüft von: Dr. med. Andreas Rheinländer
Zuletzt geprüft: 18. Oktober 2023
Lesezeit: 5 Minuten

Der Musculus tensor veli palatini (Gaumensegelspanner) befindet sich in der Mundhöhle und wird zu den Muskeln des weichen Gaumens gezählt.

Sowohl der harte als auch der weiche Gaumen unterstützen uns beim Kauen und somit bei der Nahrungsaufnahme. Anders als der knöcherne und unbewegliche harte Gaumen, ist der weiche Gaumen beweglich und besteht aus Bindegewebe, Schleimhaut und Muskulatur.

Genau wie der M. levator veli palatini verschließt der M.tensor veli palatini den Nasopharynx beim Schlucken und öffnet zudem die Tuba auditiva.

In diesem Artikel werden wir näher auf die Anatomie, den Verlauf und die Versorgung des M. tensor veli palatini eingehen.

Kurzfakten zum M. tensor veli palatini
Ursprung	Fossa scaphoidea des Processus pterygoideus Spina ossis sphenoidalis Pars cartilaginea der Tuba auditiva
Ansatz	Aponeurosis palatina
Innervation	Nervus musculi tensoris veli palatini aus dem N. mandibularis
Blutversorgung	Arterien: A. palatina ascendens & descendens Venen: V. palatina ascendens & descendens
Funktion	Spannung des Gaumensegels Öffnung der Tuba auditiva beim Schlucken

Inhalt

Verlauf und Versorgung
Funktion
Klinik
Literaturquellen

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Verlauf und Versorgung

Die Fasern des M. tensor veli palatini entspringen an

der Fossa scaphoidea des Processus pterygoideus des Os sphenoidale (Felsenbein)
der Spina ossis sphenoidalis und
der Pars cartilaginea der Tuba auditiva und seitlich des Ostium pharyngeum tubae auditivae.

Von dort aus ziehen sie zunächst nach kaudal und laufen dann mit einer Zwischensehne um den Hamulus pterygoideus herum zu ihrem Ansatz an der Aponeurosis palatina, einer Sehnenplatte im weichen Gaumen. Diese dient auch als Ansatz des M. levator veli palatini.

Der Hamulus pterygoideus fungiert dabei als Widerlager (Hypomochlion) des M. tensor veli palatini und hat eine entscheidende Bedeutung für dessen Kraftentfaltung. Gemeinsam bilden der M. tensor veli palatini und der M. levator veli palatini den M. uvulae.

Die arterielle Versorgung des M. tensor veli palatini erfolgt durch die

A. palatina ascendens, einem Ast der A. facialis,
A. palatina descendens, einem Ast der A. maxillaris.

Das venöse Blut wird zunächst über die V. palatina ascendens und V. palatina descendens in den Plexus pterygoideus und von dort aus in die V. jugularis interna drainiert.

Innerviert wird der M. tensor veli palatini durch den N. musculi tensoris veli palatini, einem Ast des N. pterygoideus medialis aus dem N. mandibularis, einem Ast des N. trigeminus.

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Funktion

Der Muskel spannt das Gaumensegel. Seine Kontraktion führt, gemeinsam mit dem Musculus levator veli palatini, zur Öffnung der Tuba auditiva beim Schlucken und sorgt so für einen Druckausgleich in der Paukenhöhle.

Wie du nun erfahren hast, ist der M. tensor veli palatini nicht nur bedeutsam für den weichen Gaumen, sondern auch für die Belüftung des Mittelohres. Nachfolgend haben wir Lernmedien aufgelistet, durch die du mehr über den weichen Gaumen und das Mittelohr erfahren kannst.

Klinik

Eine Dysfunktion des M. tensor veli palatini wird als möglicher Risikofaktor für das Entstehen von chronischen Mittelohrentzündungen diskutiert.

So wird argumentiert, dass chronische Mittelohrentzündungen durch eine mangelnde Ventilation des Mittelohrs durch die Tuba auditiva begünstigt werden können. Zu einer Minderbelüftung der Tuba auditiva kann es bei einer Dysfunktion des M. tensor veli palatini kommen, da dieser die Tuba auditiva am Ostium pharyngeum tubae auditiva öffnen kann.

Diese Theorie wird von der Beobachtung gestützt, dass insbesondere Patienten mit einer Gaumenanomalie im Sinne einer Gaumenspalte häufig an chronischen Mittelohrentzündungen leiden.

Literaturquellen

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Aumüller, G., Aust, A., Engele, J., et al. (2014). Duale Reihe – Anatomie (3. Auflage). Stuttgart: Georg Thieme Verlag, S. 1005 ff.
Drenckhahn, D., Waschke, J. (2014). Taschenbuch Anatomie (2. Auflage). München: Urban & Fischer Verlag, S. 230 f.
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Kim Bengochea, Regis University, Denver

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