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Ohrtrompete (Tuba auditiva)

Videoempfehlung: Ohr [16:49]
In diesem Video geht es um den Aufbau des äußeren Ohres und von Mittelohr und Innenohr.

Die Ohrtrompete (Tuba auditiva, auch Eustachi-Röhre) ist der Verbindungskanal zwischen der Paukenhöhle (Cavum tympani) und dem Epipharynx (Nasenrachenraum).

Durch sie erfolgt ein Druckausgleich, sodass ausgeglichene Druckverhältnisse zwischen äußerem Gehörgang und Mittelohr herrschen, eine Voraussetzung für die reguläre Schallweiterleitung.

Weiterhin erlaubt sie die Belüftung des Mittelohrs und die Ausleitung von Sekreten, z.B. bei einer infektionsbedingten Flüssigkeitsansammlung oder das Fruchtwasser direkt nach der Geburt.

Kurzfakten
Lage Im Canalis musculotubarius des Felsenbeins (Pars petrosa ossis temporalis)
Anteile Knöcherner Teil (Pars ossea)
Knorpelig-elastischen Anteil (Pars cartilaginea)
Versorgung A. carotis interna und externa
Plexus pterygoideus
N. tympanicus
Funktion Druckausgleich und Belüftung des Mittelohrs
Inhalt
  1. Aufbau
    1. Pars ossea
    2. Pars cartilaginea
  2. Versorgung
  3. Begrenzungen
  4. Embryologie und kindliche Entwicklung
  5. Klinik
  6. Literaturquellen
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Aufbau

Die Ohrtrompete verläuft im Canalis musculotubarius des Felsenbeins (Pars petrosa ossis temporalis) schräg nach ventrokaudal. Sie wird dabei vom M. tensor tympani begleitet, dem Spanner des Trommelfells. Sie ist etwa 40 mm lang und leicht s-förmig.

Ähnlich wie der äußere Gehörgang besteht sie aus zwei Anteilen: dem knöchernen (Pars ossea) und einem größeren knorpelig-elastischen Anteil (Pars cartilaginea).

Pars ossea

Der knöcherne Teil der Ohrtrompete nimmt etwas ein Drittel der Tubenlänge ein und befindet sich am hinteren Ende des unteren Nasengangs (Meatus nasi inferior). Er mündet über eine Öffnung (Ostium tympanicum tubae auditivae) an der vorderen Wand der Paukenhöhle ein.

Die Pars ossea besitzt einen Wulst (Torus tubarius) und ist mit einschichtigem Flimmerepithel überzogen, welches die Tubenmandel (Tonsilla tubaria) ausbildet. Am Übergang vom knöchernen zum knorpeligen Anteil befindet sich eine Engstelle (Isthmus tubae auditivae).

Pars cartilaginea

Der Knorpelanteil verläuft weiter nach medial und besteht nur zum Teil tatsächlich aus Knorpel, nämlich an der mittleren und oberen Wand. An der seitlichen und unteren Wand wird die Tube durch die bindegewebige Lamina membranacea zu einer Röhre verschlossen.

Aus ihr entspringen auch die Musculi tensor und levator veli palatini, die die Tube beim Schlucken oder Gähnen erweitern. Sind diese Muskeln inaktiv, ist der Knorpelanteil bis hin zu seiner Einmündung im Epipharynx am Ostium pharyngeum tubae auditivae spaltartig verengt.

Auch der Knorpelanteil ist mit einem Flimmerepithel ausgekleidet, welches jedoch mehrschichtig ist.

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Versorgung

Die Blutversorgung der Ohrtrompete erfolgt sowohl über Äste der A. carotis interna als auch externa. Aus der Interna ziehen die Aa. caroticotympanicae durch die Vorderwand der Paukenhöhle zur Schleimhaut. Den größten Anteil tragen jedoch die vier Aa. tympanicae aus der Externa:

Das venöse Blut fließt primär über den Plexus pterygoideus ab, der u.a. mit dem Sinus cavernosus, der V. facialis und V. retromandibularis in Verbindung steht. Ein kleinerer Teil drainiert auch in den Plexus pharyngeus.

Die sensible und parasympathische Innervation (zuständig für die Sekretion) erfolgt über den N. tympanicus, einem gemischten Nerven aus dem N. glossopharyngeus. Das Ende der Pars cartilaginea wird darüber hinaus durch einen Ast des Ganglion pterygopalatinum innerviert, bei dem es sich um einen indirekten Ast des N. maxillaris handelt.

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Begrenzungen

Die Ohrtrompete befindet sich innerhalb der unteren Etage des Canalis musculotubarius, dem Semicanalis tubae auditivae. Der Semicanalis musculi tensoris tympani liegt, durch eine Knochenleiste (Septum canalis musculotubarii) abgegrenzt, direkt darüber innerhalb dieses Kanals.

Medial der Pars ossea befindet sich der Canalis caroticus, durch den die A. carotis interna verläuft. Die Pars cartilaginea liegt unterhalb des Felsenbeins und ist hier durch Bindegewebe fest angebunden.

Embryologie und kindliche Entwicklung

Die Ohrtrompete entsteht wie die Paukenhöhle auch aus der ersten Schlundtasche. Diese erweitert sich zu Beginn der Schwangerschaft zum Recessus tubotympanicus und wächst nach außen, wobei sie mit dem Boden der ersten Schlundfurche in Berührung kommt (spätere Entstehung des Trommelfells).

Der vordere Abschnitt des Recessus bildet sich zur Ohrtrompete aus, wodurch letztlich die Verbindung der Paukenhöhle zum Rachenraum entsteht bzw. erhalten wird. Bis zum siebten Schwangerschaftsmonat ist die Röhre noch mit lockerem Mesenchym gefüllt, welches nach und nach abgebaut wird.

In den ersten Lebensjahren des Kindes ist die Ohrtrompete noch weiter, kürzer und flacher als später beim Erwachsenen, wodurch Infektionen leichter in die Paukenhöhle und angrenzende Gebiete aufsteigen können.

Zudem wird das Tubenostium oftmals von übergroßen Rachenmandeln (Tonsilla pharyngealis) verdeckt, sodass der Druckausgleich und die Belüftung eingeschränkt ist. Daher sind Tubenfunktionsstörungen bei Kindern häufiger.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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