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Zahn (Dens)

Videoempfehlung: Anatomie des Zahns [23:05]
Struktur des Zahns im Querschnitt.

Der Zahn (Dens) ist eine makroskopisch und histologisch komplexe Struktur der Mundhöhle. Die Zähne bilden das Gebiss und damit den Kauapparat, der den ersten Abschnitt des Verdauungstrakts darstellt. 

Jeder Zahn ist im Ober- und Unterkiefer jeweils paarig vorhanden, wo er im Zahnhalteapparat (Parodontium) liegt. Diese besondere Art der gelenkigen Verbindung wird als Gomphosis bezeichnet.

Grundkenntnisse zur Anatomie der Zähne sind nicht nur für Zahnmediziner von Bedeutung. Eine übersichtsweise kurze Beurteilung des Zahnstatus ist ein aufschlussreicher Teil jeder vollständigen körperlichen Untersuchung.

Kurzfakten zu den Zähnen
Schema Vier Quadranten mit jeweils zwei Schneidezähnen, einem Eckzahn, zwei Backenzähnen und zwei bis drei Mahlzähnen.
Aufbau Krone: sichtbarer Teil des Zahns, Zahnschmelz umgibt Zahnbein (Reich innerviert, bedingt die Schmerzempfindlichkeit der Zähne) und Pulpahöhle
Hals: verbindet Krone und Wurzel
Wurzel: im Zahnfleisch im Zahnfach des Processus alveolaris des Kiefers verankert
Pulpahöhle: enthält Pulpa aus Gefäßen, Nerven und Matrix
Histologie Zahnschmelz: 1 bis 2,3 mm dick, durch Ameloblasten gebildet die Amelgenin und Enamelin synthesieren
Hydroxylapatit wird durch Calcium und Phosphationen mineralisierte Proteine gebildet
Dentin: von Odontoblasten synthesiert
Besteht aus Kollagen Typ I und Hydroxylapatit-Kristallen
Pulpa: Pulpagewebe aus Fibroblasten, retikuläre Fasern, Immunzellen, Blut- und Lymphgefäße und Nervenfasern
Wurzelzement: Fibroblasten und Zementozyten, Hydroxylapatit Kristalle und Sharpey-Fasern

Arterien und Venen Arterien: A. maxillaris (Aa. alveolaris superior anterior und posterior, alveolares inferiores)
Venen:
entsprechend der Arterien, drainieren in Plexus pterygoideus oder V. facialis
Nerven Nn. alveorlares superiores und inferiores (Äste des N. maxillaris und N. mandibularis)
Funktion Zerkauen der Nahrung
Struktur- und Formgebung für das Gesicht
unterstützen das Sprechen
Inhalt
  1. Schema
  2. Aufbau
    1. Zahnkrone
    2. Zahnwurzel
    3. Zahnpulpa
    4. Arterien und Venen
    5. Nerven
  3. Funktion
  4. Klinische Aspekte
  5. Literaturquellen
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Schema

Im Laufe der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen findet ein einmaliger vollständiger Zahnwechsel statt, wobei die 20 Milchzähne (Dentes decidui) durch die 32 bleibenden Zähne (Dentes permanentes) ersetzt werden.

Innerhalb des Mundes werden die Zähne in vier Quadranten eingeteilt. Die Grenzen verlaufen einerseits horizontal zwischen Ober- und Unterkiefer und vertikal durch die Gesichtsmitte. In einem normalen Gebiss eines Erwachsenen befinden sich in jedem Quadranten bis zu acht Zähne:

  • zwei Schneidezähne (Dens incisivus)
  • ein Eckzahn (Dens caninus)
  • zwei Backenzähne bzw. Prämolaren (Dens premolaris)
  • zwei bis drei Mahlzähne bzw. Molaren (Dens molaris).

Der dritte Molar, auch als Weisheitszahn (Dens serotinus) bekannt, ist anatomisch äußerst unregelmäßig aufgebaut oder gar nicht angelegt. Er bricht - wenn überhaupt - erst in der späten Pubertät bzw. Adoleszenz durch und verursacht gehäuft Beschwerden.

In folgenden Lerneinheiten bekommst du einen noch besseren Überblick über den Aufbau der verschiedenen Zähne:

Aufbau

Der Zahn besteht aus einer Krone (Corona dentis), einem Hals (Cervix dentis) sowie einer oder mehreren Wurzeln (Radix dentis).

Die Krone ist der sichtbare Teil des Zahns im Mund, die Wurzel dagegen ist im Zahnfleisch (Gingiva) und Alveolarknochen verborgen. Der Zahnhals stellt den kurzen Übergang zwischen Krone und Wurzel dar.

Im Inneren des Zahns befindet sich die Pulpahöhle (Cavum dentis), welche die Pulpa (Zahnmark) enthält.

Zahnkrone

Die Zahnkrone ragt aus dem Zahnfleisch heraus und wird charakteristischerweise von Zahnschmelz (Enamelum) ummantelt, der härtesten Substanz im menschlichen Körper. Abhängig von der Dicke des Zahnschmelzes, aber auch dem Alter, der Mundhygiene und dem Lebensstil, hat die Zahnkrone eine perlweiße bis gelbe Farbe.

Unter dieser harten Außenschicht liegt eine zweite weichere Schicht, das Dentin (Zahnbein), welches eine etwas dunklere Farbe besitzt. Dentin stellt die Kapsel dar, die das äußere harte Gewebe von der weichen und zerbrechlichen Pulpahöhle trennt. Zahnschmelz und Dentin müssen intakt sein, damit der Zahn lebendig und gesund bleibt. Sobald Bakterien in die Pulpahöhle eindringen, ist der Schaden irreversibel.

Zahnwurzel

Die Zahnwurzeln liegen im Zahnfach (Alveole) des Processus alveolaris des Ober- bzw. Unterkiefers. Die Schneide- und Eckzähne, auch Frontzähne genannt, haben jeweils nur eine Wurzel, wobei die der Eckzähne deutlich länger sind. Backenzähne haben in der Regel ebenfalls eine Wurzel, können allerdings vereinzelt im Oberkiefer auch zwei aufweisen. Mahlzähne besitzen im Oberkiefer drei Wurzeln, im Unterkiefer dagegen nur zwei.

Zahnpulpa

In der Pulpahöhle liegt die mesenchymal-gallertartige Pulpa, bestehend aus Blutgefäßen, Nerven und einer Matrix aus Bindegewebe (v.a. Kollagenfasern Typ II) und Zellen (v.a. Odontoblasten und Fibroblasten). Der Ein- und Austritt der Arterien, Venen und Nervenfasern geschieht durch die Wurzelöffnung (Foramen apicale dentis). Von dort verlaufen sie weiter über den Wurzelkanal (Canalis radicis dentis) zur Pulpahöhle.

Arterien und Venen

Die Blutversorgung der Zähne stammt aus der Arteria maxillaris, dem größten Endast der Arteria carotis externa. Dieser ist für die Versorgung der tiefliegenden Strukturen des Gesichts verantwortlich.

Die spezifischen Arterien, die die Zähne mit Blut versorgen, verlaufen durch den Wurzelkanal und werden folgendermaßen benannt:

  • Arteria alveolaris superior anterior
  • Arteria alveolaris superior posterior
  • Arteriae alveolares inferiores

Die Venen der Zähne entsprechen denen der Arterien und haben auch ähnliche Namen. Sie fließen in den Plexus pterygoideus oder in die Vena facialis.

Nerven

Die Nerven, die die Zähne versorgen, begleiten auch die Arterien durch die Wurzelkanäle und stammen von den Nn. maxillaris und mandibularis aus dem fünften Hirnnerven, dem Nervus trigeminus. In der Nähe der Zähne verzweigen sich diese großen Nerven zu folgenden Ästen:

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Funktion

Die Hauptaufgabe der Zähne besteht im Zerkauen der Nahrung zu einem Brei, der leicht geschluckt und besser verdaut werden kann. Die Schneidezähne werden zum Schneiden und Beißen verwendet, die Eckzähne dienen dem Halten und die Prämolaren und Molaren dem Zermahlen.

Dazu sind die einander berührenden Oberflächen der Zahnkronen je nach Funktion des Zahns geformt. So besitzen die Frontzähne vom rechten Eckzahn bis zum linken Eckzahn eine einzelne Schneidekante, die ein Stück Nahrung einklemmen und daran reißen kann, während die Prämolaren und Molaren Zacken, Vertiefungen und Klüfte aufweisen, die eine Portion Nahrung zerreiben und zerquetschen können, damit sie essbar wird.

Außerdem geben die Zähne dem Gesicht Struktur und Form, stützen das Hautgewebe und unterstützen die Aussprache verschiedener Laute beim Sprechen.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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