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Mandibula (Unterkiefer)

Videoempfehlung: Unterkiefer (Mandibula) [13:07]
Knöcherne Strukturen des Unterkiefers.

Die Mandibula (Unterkiefer) ist der größte Knochen des Viszerokraniums (Gesichtsschädel) und besteht aus einem U-förmig gebogenem Körper (Corpus mandibulae) und zwei lateral aufsteigenden Ästen (Rami mandibulae). Sie ist durch das Kiefergelenk (Art. temporomandibularis) mit dem Os temporale verbunden, dient dabei als Ansatz für die Kaumuskulatur und trägt die untere Zahnreihe.

Kurzfakten
Anatomie Corpus mandibulae
- Facies externa: Protuberantia mentalis mit den paarigen Tubercula mentalia (Kinnhöcker)
- Facies interna: Spina mentalis superior und inferior, Fossa digastrica, Fovea sublingualis, Fovea submandibularis
Ramus mandibulae

- Facies externa: Processus coronoideus, Processus condylaris mit dem Caput mandibulae, Fovea pterygoidea
- Facies interna: Foramen mandibulae, Linea mylohyoidea,Lingula mandibulae
Gelenkbeteiligung und Bänder - Kiefergelenk (Art. temporomandibularis)
- Ligamentum laterale
: vom Arcus zygomaticus zum Collum mandibulae
Ligamentum stylomandibulare: vom Processus styloideus zum Angulus mandibulae.
Ligamentum sphenomandibulare: von Spina angularis zur Lingula mandibulae
Inhalt
  1. Anatomie
    1. Corpus mandibulae
    2. Ramus mandibulae
  2. Gelenkbeteiligung und Bänder
    1. Bänder
  3. Embryologie
  4. Klinik
  5. Literaturquellen
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Anatomie

Die Mandibula besteht aus dem medialen, U-förmig gebogenen Corpus mandibulae, an welchem sich die seitlichen Rami mandibulae anschließen. Der Übergang zwischen Corpus und Ramus mandibulae wird durch den gut tastbaren Angulus mandibulae gebildet.

An seiner Innen- und Hinterseite befindet sich die Tuberositas pterygoidea, welche Ansatz des M. pterygoideus medialis ist. An der Außenseite liegt die Tuberositas masseterica, ebenfalls Ansatz eines Kaumuskels, des M. masseter. Im Folgenden werden wichtige Knochenpunkte von Corpus und Rami mandibulae jeweils von außen und innen dargestellt.

Corpus mandibulae

Das medial und ventral gelegene Corpus besteht aus zwei Teilen, der Basis mandibulae kaudal und der Pars alveolaris kranial. Die Pars alveolaris enthält die insgesamt 16 Zahnfächer der Mandibula, in welchen die Zähne verankert sind.

Facies externa

Als Facies externa (Außenfläche) bezeichnet man die konvexe Seite der Mandibula. An der Außenfläche des Pars alveolaris befindet sich die Protuberantia mentalis mit den paarigen Tubercula mentalia (Kinnhöcker), welche das Kinn bilden.

Facies interna

Auf der Facies interna (Innenseite) befindet sich medial die Spina mentalis superior, Ursprungsort eines Zungenmuskels (M. genioglossus) und die Spina mentalis inferior, Ursprungsort eines suprahyoidalen Muskel (M. geniohyoideus).

Lateral der Spinae mentales findet man eine Vertiefung im Knochen, die Fossa digastrica. Hier setzt ein Teil des M. digastricus an. Kranial und dorsal der Spinae mentales befinden sich die Fovea sublingualis, in der die Glandula sublingualis liegt sowie die Fovea submandibularis mit der  Glandula submandibularis.

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Ramus mandibulae

Jeder der paarigen Rami mandibulae besitzt eine viereckige Grundform mit zwei Flächen (Facies externa und interna), vier Rändern und zwei Vorsprüngen (Processus coronoideus und condylaris).

Facies externa

Auf der Außenfläche (Facies externa) des Ramus mandibulae befindet sich der nach kranial zeigenden Processus coronoideus und dahinter der Processus condylaris mit dem Caput mandibulae. Der Processus condylaris mündet in das kurze Collum mandibulae.

Am Processus condylaris findet man medial eine Einkerbung, die Fovea pterygoidea. Sie ist Ansatz des M. pterygoideus lateralis, der einzige Kaumuskel, welcher die Öffnung des Kiefergelenks bewirkt . Die Einkerbung zwischen Processus coronoideus und Processus condylaris wird Incisura mandibulae genannt.

Vom Processus coronoideus geht die schräg nach vorne absteigende Linea obliqua aus, welche Basis und Pars alveolaris des Corpus mandibulae trennt.

Facies interna

Betrachtet man den Ramus mandibulae von innen (Facies interna), findet man unter anderem das Foramen mandibulae, welches den Beginn des Canalis mandibulae markiert. Hier verlaufen N. alveolaris inferior, A. alveolaris inferior und V. alveolaris inferior schräg nach vorne in Richtung Corpus mandibulae.

Der Canalis mandibulae endet am Foramen mentale des Corpus mandibulae, durch welches der Ramus mentalis der A. alveolaris inferior und der N. mentalis hindurchtreten.

Etwas weiter vor dem Foramen mandibulae liegt die Linea mylohyoidea, der Ansatz des M. mylohyoideus. Dieser Muskel wird von einem gleichnamigen Nerv versorgt, welcher aus dem N. alveolaris inferior abgeht. Er bildet durch seinen Verlauf im Ramus mandibulae den Sulcus mylohyoideus, welcher vom Foramen mandibulae ausgeht.

Ventral des Foramen mandibulae liegt die spitze Lingula mandibulae, welche Ansatz eines Bandes des Kiefergelenks (Lig. sphenomandibulare) ist.

Gelenkbeteiligung und Bänder

Das Kiefergelenk (Art. temporomandibularis) wird aus dem Caput mandibulae des Processus condylaris (Gelenkkopf) und der Fossa mandibularis des Os temporale (Gelenkpfanne) gebildet.

Die Gelenkflächen werden durch den Discus articularis in zwei Kammer geteilt (dithalamisches Gelenk), welche sich funktionell voneinander unterscheiden. Die untere Kammer ermöglicht Abduktion und Adduktion (Öffnungs- und Schließbewegung) der Mandibula.

Bei Protrusionsbewegungen (Vorwärtsbewegungen) der Mandibula kann das Caput mandibulae durch die weite obere Kammer auf das Tuberculum articulare gleiten. Die Rückstellbewegung wird als Retrusion bezeichnet.

Bänder

Die Bänder des Kiefergelenks limitieren die Abduktionsbewegung der Mandibula sowie Seitwärtsbewegungen:

  • Das Ligamentum laterale zieht vom Arcus zygomaticus zum Collum mandibulae und hemmt die Seitwärtsbewegung.
  • Das Ligamentum stylomandibulare verläuft zwischen Processus styloideus des Os sphenoidale und Angulus mandibulae.
  • Das Ligamentum sphenomandibulare verläuft von Spina angularis des Os sphenoidale zur Lingula mandibulae und markiert dadurch den Anfangsort des Canalis alveolaris.

Embryologie

Die Mandibula wird teilweise durch desmale Osteogenese gebildet. Bei der desmalen Osteogenese differenzieren sich Mesenchymzellen ohne vorherige Knorpelbildung zu Osteoblasten. Die desmale Osteogenese ist im Vergleich zur chondralen Osteogenese seltener und kommt bei Schädelknochen, Clavicula und Mandibula vor.

Beim Neugeborenen ist die Mandibula medial durch die Symphysis mandibulae verbunden. Die Symphysis mandibulae ist ebenso wie die Symphysis pubica ein Beispiel für eine Synarthrose (unechtes Gelenk) und besitzt einen faserigen Knorpel zur Verbindung der beiden Knochenteile. Die Symphysis mandibulae verknöchert mit zunehmendem Lebensalter.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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