Glandula sublingualis - Histologie
Die Glandula sublingualis (Unterzungenspeicheldrüse) ist die kleinste der großen Speicheldrüsen und eine muko-seröse Drüse. Sie besteht aus Drüsenläppchen, welche durch zarte Bindegewebssepten gegliedert werden.
Aufbau und Merkmale
Das Drüsenparenchym ist dicht gepackt und gelappt. Die Läppchen sind von lockerem kollagenem Bindegewebe umgeben, zudem finden sich Pakete univakuolären Fettgewebes. Diese sind jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt. In manchen Präparaten sind es feine Inseln mit wenigen Zellen, in anderen finden sich viele groß angelegte Fettgewebsareale.
An die serösen Abschnitte schließen sich Ausführungsgangsysteme (Schaltstücke, Streifenstücke und größere Ausführungsgänge) an. Die Schaltstücke nehmen Sekret aus den Azini, den funktionellen Einheiten der Drüse, auf. Etwas größer als diese sind die Streifenstücke, welche eine Wand aus einschichtigem hochprismatischem Epithel besitzen. Sie münden in die größeren Ausführungsgänge. Diese sind von Bindegewebe umgeben und besitzen ein zweireihiges Epithel sowie ein weites Lumen.
Die Glandula sublingualis ist morphologisch eine tubuloazinöse Drüse, in der tubulöse Endstücke mit mukösen Zellen vorherrschen. Ihre mukösen Tubuli tragen seröse Halbmonde (von Ebner-Halbmonde) als Spüleinrichtung und sind häufig verzweigt. Die Schalt- und Streifenstücke hingegen sind sehr kurz und daher im Präparat sehr selten anzutreffen.
Histologische Differentialdiagnose
Es bestehen Verwechslungsmöglichkeiten mit der Glandula submandibularis sowie der Glandula parotidea. Die Glandula submandibularis ist jedoch seromukös, sodass der Anteil seröser und muköser Bereiche unterschiedlich ist. Von der Glandula parotidea ist sie abzugrenzen, da diese serös ist und Anschnitte des Nervus facialis enthält.