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Kehlkopfmuskulatur

Videoempfehlung: Suprahyoidale Muskulatur [09:20]
Ursprünge, Ansätze, Innervationen und Funktionen der suprahyoidalen Muskeln.

Die Muskulatur des Kehlkopfes (Larynx) lässt sich in zwei Gruppen einteilen: die eigentliche Kehlkopfmuskulatur und die Zungenbeinmuskulatur. Erstere wirken auf die Kehlkopfknorpel und die Stimmbänder ein und werden in innere und äußere Kehlkopfmuskeln unterteilt. Ihre Benennung erfolgt nach der Kurzform der drei wichtigsten durch sie verbundenen Knorpel (crico-, ary- und thyro-) und sie werden über Äste des N. vagus innerviert.

Die Zungenbeinmuskeln dagegen, bestehend aus den infrahyalen und suprahyalen Muskeln, bewegen über das Zungenbein (Os hyoideum) den Kehlkopf als Ganzes und werden über Äste des Plexus cervicalis, N. mandibularis und N. facialis versorgt.

Kurzfakten
Kehlkopfmuskulatur Äußerer Kehlkopfmuskel:
M. cricothyroideus
Innere Kehlkopfmuskeln:

M. cricoarytenoideus posterior
M. cricoarytenoideus lateralis
M. arytenoideus transversus
M. arytenoideus obliquus
M. aryepiglotticus
M. thyroarytenoideus
M. vocalis
M. thyroepiglotticus
Zungenbeinmuskeln Infrahyale Muskeln:
M. sternohyoideus
M. sternothyroideus
M. thyrohyoideus
M. omohyoideus
S
uprahyale Muskeln:
M. geniohyoideus
M. mylohyoideus
M. digastricus
M. stylohyoideus
Inhalt
  1. Infrahyale Muskulatur
  2. Suprahyale Muskulatur
  3. Kehlkopfmuskeln
    1. Äußere Kehlkopfmuskeln
    2. Innere Kehlkopfmuskeln
  4. Literaturquellen
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Infrahyale Muskulatur

Die infrahyale Muskulatur (Mm. infrahyoidei) gehört zur Halsmuskulatur im eigentlichen Sinne. Entsprechend ihrer Position kaudal des Zungenbeins besteht ihre Hauptaufgabe darin, das Zungenbein während des Schluckaktes zu senken. Die Innervation erfolgt über die sogenannte Ansa cervicalis profunda, einer Nervenschlinge aus den Segmenten C1-C3.

Zu dieser Gruppe zählen folgende Muskeln, deren Ansätze und Ursprünge vom jeweiligen Namen abgeleitet werden können:

  • M. sternothyroideus: Manubrium sterni und Rippenknorpel der 1. Rippe → Schildknorpel (Linea obliqua)
  • M. thyrohyoideus: Schildknorpel (Linea obliqua) → Zungenbeinkörper (Margo inferior) und Cornu majus
  • M. omohyoideus: Venter superior: Zwischensehne → Zungenbeinkörper (Margo inferior); Venter inferior: Margo superior der Scapula → Zwischensehne 

Der M. omohyoideus stellt funktionell eine Besonderheit dar: Die Zwischensehne zwischen seinen zwei Bäuchen spannt die mittlere Halsfaszie (Lamina praetrachealis), die mit der Vagina carotica verwachsen ist. Somit wird das Lumen der V. jugularis interna offen gehalten und ein kontinuierlicher Blutabfluss aus dem Kopf gewährleistet.

Suprahyale Muskulatur

Die suprahyale Muskulatur (Mm. suprahyoidei) liegt kranial des Zungenbeins und bildet beim Schluckakt durch das Anheben des Knochens den Gegenpart zur infrahyalen Muskulatur. Zusätzlich stellt sie die muskuläre Grundlage des Mundbodens dar.

Folgende Muskeln zählen zu den suprahyalen Muskeln: 

  • M. geniohyoideus: entspringt an der Spina mentalis der Mandibula. (Innervation: Plexus cervicalis)
  • M. mylohyoideus: zieht von der Linea mylohyoidea der Mandibula und wird auch als Diaphragma oris bezeichnet. (Innervation: N. mylohyoideus des N. mandibularis)
  • M. digastricus: hat seinen Ursprung an der Fossa digastrica der Mandibula (Venter anterior) und Incisura mastoidea des Os temporale (Venter posterior). (Innervation: N. mylohyoideus des N. mandibularis [Venter anterior] und N. facialis [Venter posterior])
  • M. stylohyoideus: entspringt am Processus styloideus des Os temporale. (Innervation: N. facialis)

Erfahre mehr über die ventralen Muskeln des Halses, zu denen unter anderem auch die supra- und infrahyalen Muskeln gehören, mit unseren weiterführenden Lernmaterialien:

Kehlkopfmuskeln

Die Muskeln, die direkt am Kehlkopf entspringen oder ansetzen, werden zur eigentlichen Kehlkopfmuskulatur gezählt. Diese können mit umliegenden Strukturen verbunden sein (äußere oder extrinsische Kehlkopfmuskeln) oder nur innerhalb des Kehlkopfs verlaufen (innere oder intrinsische Kehlkopfmuskeln).

Der Larynx gehört zu den schwierigeren Themen der Anatomie. Aber keine Sorge! Wir erklären dir, wie du jede deiner Anatomieprüfungen gut bestehen wirst!

Äußere Kehlkopfmuskeln

Der M. cricothyroideus ist der einzige äußere Kehlkopfmuskel und der wichtigste Spanner der Stimmbänder und damit Regulator der Tonhöhe. Er entspringt von der Außenfläche des Ringknorpelbogens und inseriert am Unterrand und am Unterhorn des Schildknorpels. Er wird vom R. externus des N. laryngeus superior (Ast des N. vagus) innerviert.

Innere Kehlkopfmuskeln

Ein charakteristisches Merkmal der inneren Kehlkopfmuskeln ist, dass sie alle über den N. laryngeus recurrens innerviert werden, ebenfalls ein Ast des N. vagus.

Der M. cricoarytenoideus posterior entspringt an der Hinterseite des Ringknorpels und inseriert am Processus muscularis des gleichseitigen Aryknorpels (Stellknorpel). Er ist der einzige Öffner der Stimmritze, weshalb es bei beidseitigem Ausfall (z.B. durch Schädigung des N. laryngeus recurrens im Rahmen einer Schilddrüsen-OP) zu schwerwiegenden Atemstörungen kommt. Die klinische Bezeichnung für diesen Muskel lautet "Postikus".

Der M. cricoarytenoideus lateralis zieht lateral vom oberen Rand des Ringknorpels zum Processus muscularis des gleichseitigen Aryknorpels. Er schließt den vorderen Teil der Stimmritze (Pars intermembranacea) und entspannt dabei die Stimmbänder. Die klinische Bezeichnung für diesen Muskel lautet "Lateralis".

Der unpaare M. arytenoideus transversus verbindet die lateralen und dorsalen Flächen der beiden Aryknorpel miteinander. Somit verschließt er den hinteren Teil der Stimmritze (Pars intercartilaginea) und spannt dabei die Stimmbänder.

Der M. arytenoideus obliquus entspringt vom Processus muscularis des Aryknorpels und inseriert an der Spitze des kontralateralen Aryknorpels. Seine Fasern werfen zwischen Epiglottis und Aryknorpel eine Schleimhautfalte auf, die aryepiglottische Falte (Plica aryepiglottica), die bei Kontraktion zu einer Verengung des Kehlkopfeingangs (Aditus laryngis) führt.

Der M. aryepiglotticus ist eine sphinkterartige Fortsetzung des M. arytenoideus obliquus, der vom Stellknorpel zur Plica aryepiglottica am Seitenrand der Epiglottis verläuft. Er spannt die Plica aryepiglottica und verengt so den Aditus laryngis, was als Schutzfunktion beim Schluckakt dient.

Der M. thyroarytenoideus entspringt an der Innenfläche des Schildknorpels und setzt an der lateralen Fläche des Aryknorpels und am Processus muscularis an. Er zieht die Aryknorpel nach vorne, wodurch er die Stimmfalten verkürzt und somit die Glottis verschließt. Funktionell ist der M. thyroarytenoideus also der Gegenspieler des Postikus.

Der M. vocalis ( M. thyroartenoideus, Pars, interna) entspringt an der Innenfläche des Schildknorpels und strahlt lateral in den M. thyroarytenoideus ein und stellt streng genommen seine Pars interna dar. Er inseriert am Processus vocalis des Aryknorpels und lagert sich dem Stimmband von lateral an. Durch seine Kontraktion erlaubt er die Feinregulierung der Stimmritze und ist somit für die Stimmcharakteristik verantwortlich.

Der M. thyroepiglotticus entspringt am Schildknorpels und setzt am Seitenrand der Epiglottis an. Früher wurde er als Teil des M. thyroarytenoideus gesehen (Pars thyroepiglottica), doch heutzutage zählt er als eigenständiger Muskel. Anatomisch hebt er die Epiglottis, seine genaue Funktion ist jedoch nicht bekannt.

Das waren einige Muskeln, die du in diesem Artikel gelernt hast. Teste dein Wissen doch direkt einmal mit einem integrierten Quiz:

Unsere beiden Lerneinheiten über den Larynx, die Stimmbänder und ihre beteiligten Muskeln werden dir helfen, dieses Thema tiefergehend zu verstehen und lassen dich dein Wissen aktiv anwenden:

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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