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Glandula submandibularis (Unterkieferspeicheldrüse)

Die paarige Glandula submandibularis (Unterkieferspeicheldrüse) zählt zu den drei großen Speicheldrüsen des Menschen. Sie ist eine gemischte, seromuköse Drüse und befindet sich im Trigonum submandibulare.

Sie trägt wesentlich zur täglichen Speichelproduktion bei und sezerniert etwa 60-70% des gesamten Speichels. Dieser enzymreiche und antibakterielle Speichel beginnt den Verdauungsprozess im Körper und ist ebenfalls sehr wichtig für die Mundhygiene.

Dieser Artikel befasst sich mit der Anatomie, Histologie und Funktion der Glandula submandibularis.

Kurzfakten zur Glandula submandibularis
Lage Trigonum submandibulare zwischen Unterkiefer und M. digastricus
Läuft U-förmig um den M. mylohyoideus
Ductus mandibularis (Wharton-Gang) mündet auf der Caruncula sublingualis
Gefäß-Nerven-Versorgung Arterien: A. submentalis und A. facialis
Venen: V. lingualis oder V. submentalis in V. facialis oder V. jugularis interna
Innervation: Ncl. salivatorius superior über Chorda tympani (parasympathisch) und Ggl. cervicale superius über Plexus caroticus externus (sympathisch)
Histologie Gemischt seromuköse Drüse
Von-Ebner-Halbmonde
Myoepithelzellen
Ductus submandibularis mit mehrreihig bis mehrschichtigem Zylinderepithel
Funktion Sezerniert in Ruhe die größte Speichelmenge
Mundhygiene
Inhalt
  1. Lage
  2. Aufbau
  3. Versorgung
    1. Gefäße und Lymphabfluss
    2. Innervation
  4. Histologie
    1. Histologische Differentialdiagnose
  5. Embryologie
  6. Funktion
  7. Klinik
  8. Literaturquellen
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Lage

Die Glandula submandibularis befindet sich unter dem Zungengrund (Diaphragma oris) im Trigonum submandibulare zwischen dem Unterkiefer und den beiden Köpfen des M. digastricus.

Dabei umfasst sie U-förmig den hinteren Rand des M. mylohyoideus und wird von diesem in einen äußeren und einen inneren Teil gegliedert. Der äußere Teil ragt damit aus dem Trigonum submandibulare heraus und wird außerdem von der äußeren Halsfaszie bedeckt. Zwischen der Glandula submandibularis und der Glandula parotidea liegt das Lig. stylomandibulare.

Der etwa 5 cm lange Ductus submandibularis, auch als Wharton-Gang bezeichnet, verläuft oberhalb des Zungengrunds nach ventral, vereinigt sich mit dem Ductus sublingualis major und mündet gut sichtbar neben dem Frenulum linguae auf der Caruncula sublingualis. Zudem überkreuzt er den N. lingualis. Dorsal der Drüse verlaufen die A. und V. facialis, medial der N. hypoglossus.

Aufbau

Wie alle großen Speicheldrüsen befindet sich die Glandula submandibularis in einer bindegewebigen Kapsel, von der Bindegewebssepten ins Innere ziehen und das Drüsengewebe in Läppchen und Lobuli unterteilen.

Die Drüse besitzt ein verzweigtes Duktalsystem, das die Speichelproduktion aus den Azini (den grundlegenden sekretorischen Einheiten) zum Hauptausführungsgang leitet.

Die vielen kleinen Ausführungsgänge fließen somit zum Ductus submandibularis zusammen, der den Speichel aus der Drüse in den Mundraum führt.

Versorgung

Gefäße und Lymphabfluss

Die arterielle Blutzufuhr erfolgt wie bei der Glandula sublingualis über die A. facialis und außerdem über die A. submentalis.

Das venöse Blut fließt über die V. lingualis oder die V. submentalis in die V. facialis oder direkt in die V. jugularis interna.

Die Glandula submandibularis besitzt keine intraglandulären Lymphknoten, der Lymphabfluss mündet in die Nodi lymphatici submandibulares et submentales im lateralen und dorsokaudalen Bereich der Drüse.

Innervation

Die parasympathische sekretorische Innervation der Unterkieferspeicheldrüse erfolgt über präganglionären Fasern aus dem Nucleus salivatorius superior, die mit dem N. intermedius nervi facialis zur Chorda tympani und von dort über den N. lingualis zum Ganglion submandibulare ziehen. Dort erfolgt die Umschaltung auf postganglionäre parasympathische Fasern, die mit dem N. lingualis zur Drüse verlaufen.

Die sympathischen Fasern stammen aus dem Ganglion cervicale superius und gelangen über den Plexus caroticus externus zur Drüse.

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Histologie

Die Läppchen des Drüsenparenchyms sind von lockerem kollagenem Bindegewebe umgeben. Vereinzelt finden sich dicht gepackte Zellen univakuolären Fettgewebes.

Die Glandula submandibularis besitzt sowohl seröse als auch muköse Endstücke, die regional unterschiedlich stark vertreten sind. Insgesamt finden sich jedoch mehr seröse Endstücke.

An seröse und muköse Abschnitte schließen sich Ausführungsgänge an, bestehend aus Schaltstücken, Streifenstücken und größeren Ausführungsgängen.

Schaltstücke nehmen das Sekret aus den Azini auf. Die serösen Azini sind in der Hämatoxylin-Eosin-Färbung dunkel gefärbt und haben ein enges, fast nicht mehr erkennbares Lumen.

Streifenstücke sind größer als Schaltstücke, besitzen eine Wand aus einem einschichtigen hochprismatischen Epithel und münden in größere Ausführungsgänge. Typischerweise haben Streifenstücke ein rundes Lumen und die Zellen besitzen eine basale Streifung.

Seröse Regionen enthalten viele Streifenstücke, während muköse Bereiche häufig als gemischte von-Ebner-Halbmonde vorliegen, bei denen seröse Endstücke den mukösen Tubuli aufgelagert sind.

In den Bindegewebssepten verlaufen weiterhin Nerven, Blut- und Lymphgefäße sowie Ausführungsgänge mit hochprismatischem Epithel. Die Endstücke sind von Myoepithelzellen umgeben, die eine Kontraktion und damit ein Herausdrücken des Sekrets ermöglichen.

Der Ductus submandibularis weist ein mehrreihiges bis mehrschichtiges zylindrisches Epithel auf.

Histologische Differentialdiagnose

Beim histologischen Präparat der Glandula submandibularis bestehen Verwechslungsmöglichkeiten mit der Glandula sublingualis sowie mit der Glandula parotidea.

Erstere ist jedoch mukoserös mit einer großen Zahl muköser Drüsen. Jedoch kann auch die Glandula submandibularis mukoserös erscheinen, wenn sie ungünstig angeschnitten wurde. Es muss daher immer das gesamte Präparat gründlich untersucht werden.

Die Parotis enthält im Gegensatz zur Submandibularis mehr Schalt- und Streifenstücke, vor allem aber enthält sie zahlreiche Anschnitte des Nervus facialis.

Embryologie

Die Unterkieferspeicheldrüse entwickelt sich in der sechsten und siebenten Embryonalwoche aus dem Mundbodenepithel, indem ein Zellstrang vorwächst und verdickte Enden ausbildet, aus denen sich später die Endstücke differenzieren.

Die Zellstränge bilden Lumina aus. Das Bindegewebe und die Kapsel stammen aus dem umliegenden Mesenchym.

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Funktion

Die Glandula submandibularis sezerniert gemischtes, seromuköses Sekret, das sowohl Enzyme als auch Muzine enthält. Es dient unter anderem der Befeuchtung der Mundschleimhaut, der Verdauung und dem Gleitfähigmachen der Nahrung.

Wir haben für dich eine Lerneinheit über die Speicheldrüse zusammengestellt:

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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