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Os pisiforme (Erbsenbein)

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Das Os pisiforme (Erbsenbein) ist einer der acht Handwurzelknochen (Ossa carpi).

Es liegt in der distalen Reihe, palmar des Os triquetrums (Dreiecksbein).

Das Os pisiforme ist in die Sehne des Musculus flexor carpi ulnaris eingebettet und fungiert als Sesambein. Darüber hinaus ist es am Aufbau des Karpaltunnels (Canalis carpi) beteiligt.

Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, Lage und Funktion des Os pisiforme.

Kurzfakten zum Os pisiforme (Erbsenbein)
Aufbau Bildet ulnare Säule der Handwurzelknochen
Gelenkbeteiligung und Bänder Art. ossis pisiformis verstärkt durch Ligg. pisometacarpale und pisohamatum
Lig. collaterale carpi ulnare stellt Verbindung zum Proc. styloideus ulnae her
Mit Retinaculum extensorum verwachsen
Entwicklung Chondral
Verknöchert zwischen dem 8. und 12. Lebensjahr
Funktion  Sesambein der Sehne des M. flexor carpi ulnaris
Begrenzung des Canalis carpi
Ulnare Begrenzung der Guyon-Loge
Inhalt
  1. Aufbau
  2. Gelenkbeteiligung und Bänder
  3. Entwicklung
  4. Klinik
  5. Literaturquellen
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Aufbau

Das Os pisiforme bildet mit den Ossa triquetrum und hamatum die ulnare Säule der Handwurzelknochen. Neben der ulnaren Säule gibt es eine radiale (Ossa scaphoideum, trapezium und trapezoideum) und eine zentrale Säule (Ossa lunatum und capitatum).

Das Os pisiforme stellt eine Begrenzung des Canalis carpi dar. Dabei handelt es sich um einem Raum, der, je nach Literatur, neun bis zehn Beugesehnen des Unterarms und den N. medianus beinhaltet.

Desweiteren ist es ein Sesambein der Sehne des M. flexor carpi ulnaris. Sesambeine sind Knochen, die unter Sehnen mit hoher Druckbelastung als Stütze fungieren, Abstand zwischen Knochen und Sehne halten und - z.B. bei der Patella - eine biomechanische Funktion besitzen. Vor allem die ersten zwei Punkte sind wichtige Aufgaben des Os pisiforme als Sesambein, welches zugleich ein Ansatzpunkt des M. flexor carpi ulnaris ist.

Das Os pisiforme kann, weil es auf dem Os triquetrum nach palmar gerichtet ist, gut von palmar getastet werden. Unmittelbar proximal des Os pisiforme kann die A. ulnaris palpiert werden.

Gelenkbeteiligung und Bänder

Fast alle gelenkigen Verbindungen der Handwurzelknochen werden in den Artt. intercarpales zusammengefasst. Die Verbindung zwischen Os pisiforme und Os triquetrum (Art. ossis pisiformis), stellt eine Besonderheit dar, da sie eine eigene Gelenkkapsel besitzt. Verstärkt wird dieses Gelenk durch die Ligg. pisometacarpale und pisohamatum.

Außerdem werden die Ossa pisiforme und triquetrum durch das Lig. collaterale carpi ulnare mit dem Proc. styloideus ulnae verbunden. Der ulnare Verlauf macht ersichtlich, dass dieses Band die Radialabduktion der Hand begrenzt.

Zwischen der Eminentia carpi ulnaris und der Eminentia carpi radialis befindet sich das Lig. carpi transversum. Zwischen diesem Band und den darunter gelegenen Handwurzelknochen befindet sich der Canalis carpi.

Des Weiteren ist das Retinaculum extensorum (quer verlaufende Fasern über den Handextensoren, welche eine Verstärkung der Fascia antebrachii sind), ulnar an den Ossa pisiforme und triquetrum verwachsen. Die gegenseitige Befestigung ist der distale Radius.

Das Os pisiforme stellt außerdem die ulnare Begrenzung der Guyon-Loge (Ellenkanal) dar, in welcher N., A. und V. ulnaris verlaufen. Das Lig. carpi palmare begrenzt die Guyon-Loge palmar und zieht vom M. palmaris longus quer zum Os pisiforme. Eine weitere Begrenzung ist das Lig. pisohamatum, welches die Ossa pisiforme und hamatum verbindet.

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Entwicklung

Die Osteogenese des Os pisiforme ist chondral. Es wird zunächst Knorpelmatrix synthetisiert, welche dann zu Knochenmaterial umgewandelt wird. Ausgangspunkt der chondralen Ossifikation sind unter anderem die sog. Knochenkerne. Der Knochenkern des Os pisiforme, wie auch der restlichen Handwurzelknochen, wird erst nach der Geburt gebildet.

Der Knochenkern des Os pisiforme bildet sich zwischen 8. und 12. Lebensjahr aus und ist damit der Handwurzelknochen, welcher am spätesten verknöchert.

In den Handwurzelknochen existieren keine echten Wachstumsfugen, wie z.B. am Femur. Das Wachstum der Karpalknochen ist im Vergleich mit den Metakarpal- und Fingerknochen geringer und zeitlich kürzer, sodass die im Kindesalter große Handfläche die typischen Proportionen der Erwachsenenhand erlangt. Die acht Handwurzelknochen sind mit Erreichen des 9. Lebensjahres verknöchert.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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