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Diaphragma (Zwerchfell)

Das Zwerchfell (Diaphragma) schließt die Bauchhöhle nach kranial hin zur Brusthöhle (Thorax) ab. Es handelt sich um einen flächigen Muskel, bzw. eine Muskelplatte.

Es hat seinen Ursprung in der unteren, inneren Thoraxapertur (Apertura thoracis inferior) sowie an der Wirbelsäule, den Rippen und dem Sternum.

Die Höhenlokalisation ist abhängig von der Atmung, bei tiefer Ausatmung steht das Zwerchfell etwa auf Höhe der Brustwarzen.

Kurzfakten zum Zwerchfell
Ursprünge Pars sternalis: posterior am Processus xiphoideus
Pars costalis: Innenseiten der unteren sechs Rippenknorpel
Pars lumbalis: Ligg. arcuatum mediale et laterale (lumbocostale Bögen), Wirbelkörper L1-L3 sowie deren intervertebrale Disci, Lig. longitudinale anterius
Beziehungen Pleurahöhlen, perikardialer Sack, Leber, rechte und linke Niere, rechte und linke Nebenniere, Magen, Milz
Durchtrittsstellen Foramen venae cavae: Vena cava inferior, Ramus phrenicoabdominalis dexter des N. phrenicus
Hiatus oesophageus: Ösophagus, Truncus vagalis anterior et posterior
Hiatus aortae: Aorta descendens, Ductus thoracicus
Medialer Lumbalspalt: N. splanchnicus major, V. azygos, V. hemiazygos, (manchmal auch N. splanchnicus minor)
Lateraler Lumbalspalt: Truncus sympathicus, meist N. splanchnicus minor
Trigonum sternocostale: 
A. et V. thoracica interna
Innervation Nn. phrenici (C3-C5), sensible Innervation der Peripherie durch Nn. intercostales 6-11
Funktionen Erweiterung des Thoraxraumes durch Senkung der Rippenknorpel, Hauptmuskel der Atmung (Inspiration)
Inhalt
  1. Aufbau
  2. Funktion
  3. Muskulatur
  4. Innervation
  5. Klinik
  6. Literaturquellen
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Aufbau

Das Diaphragma ist eine Muskel-Sehnen-Platte. Es besteht aus drei muskulären Teilen (die Pars sternalis, die Pars costalis und die Pars lumbalis). Jeder dieser Teile hat zwar seinen eigenen Ursprung, sie setzen aber alle am Centrum tendineum in der Mitte des Diaphragmas an.

Das Diaphragma bildet mit seinem muskulären Anteil zwei Zwerchfellkuppeln; jeweils eine zu jeder Seite. Die rechte Zwerchfellkuppel liegt ein Stück höher als die linke, weil sie der Leber im rechten Oberbauch aufliegt. Zwischen den beiden Zwerchfellkuppeln bildet das Diaphragma eine kleine Delle, die durch das Herz und den Herzbeutel, also das Perikardium, gebildet wird.

Das Diaphragma hat zwei Oberflächen: eine thorakale und eine abdominale. Die thorakale Fläche des Diaphragmas steht in direktem Kontakt mit den Lungen und dem Pericardium. Auf abdomineller Seite grenzt das Diaphragma an die Leber, den Magen und die Milz.

Das Diaphragma trennt den Thorax nicht vollständig vom Abdomen. Diverse Strukturen verlaufen vom Thorax kommend durch das Diaphragma hindurch ins Abdomen hinein. Dafür gibt es einige Durchtrittsstellen, sogenannte Hiatus im Diaphragma. Ein Hiatus ist in der Anatomie als Öffnung, Schlitz oder Lücke definiert, die es gewissen Strukturen erlaubt, durch sie hindurch zu verlaufen. 

Zu den größten und wichtigsten gehören das Foramen venae cavae, der Hiatus oesophageus und der Hiatus aortae. Durch sie verlaufen unter anderem die Vena cava inferior und Aorta descendens, der Ösophagus, Nervus vagus, Teile des Nervus phrenicus sowie der Ductus thoracicus hindurch. 

Weitere Durchtrittsstellen sind die mediale und laterale Lumbalspalte und das Trigonum costale. Durch sie treten die Vena azygos und hemiazygos, der Truncus sympahticus, die Nervi splanchnici major et minor sowie die Arteria thoracica interna und Vena thoracica interna hindurch.

Bei der Hiatushernie verlagern sich Teile des Magens durch den Hiatus oesophageus in den Thorax hinein.

Funktion

Das Diaphragma ist der wichtigste Atemmuskel. Spannen sich die Muskelfasern des Diaphragmas an, flacht das Diaphragma ab. Auf diese Weise wird dann der Thoraxraum erweitert und der Abdominalraum verkleinert. Die Erweiterung des Thoraxraumes führt zu einer Verkleinerung des intrapulmonalen Drucks. Luft strömt in die Lungen ein; die Einatmung. Entspannt sich das Diaphragma, verkleinert sich der Thoraxraum, der intrapulmonale Druck steigt und Luft strömt aus den Lungen heraus; die Ausatmung.

Wenn sich das Diaphragma zusammen mit der anterolateralen Bauchmuskulatur anspannt, erhöht sich der intraabdominelle Druck. Diesen Vorgang nennt man dann “Bauchpresse”. Die Bauchpresse kommt beim Husten, Erbrechen, bei der Defäkation, der Miktion und beim Geburtsvorgang zum Einsatz.

Das Diaphragma übernimmt einen wichtige Aufgabe bei der Atmung. Zusätzlich sind weitere Organe bei diesem lebenswichtigen Prozess beteiligt. Ob du sie alle kennst, kannst du mit unserem Arbeitsblatt zum Beschriften der Atmungsorgane überprüfen.

Eine weitere wichtige Funktion des Diaphragmas haben wir oben bereits besprochen: die Trennung von Thorax und Abdomen mit diversen Durchtrittsstellen (Foramen venae cavae, Hiatus oesophageus, Hiatus aortae).

Muskulatur

Die Muskulatur des Diaphragmas hat verschiedene Ursprünge, aber nur einen Ansatz: das Centrum tendineum diaphragmatis.

Kurzfakten zum Diaphragma
Ursprung Pars sternalis: Hinterseite des Processus xiphoideus
Pars costalis: Innenseiten der unteren sechs Rippenknorpel
Pars lumbalis: Ligamentum arcuatum laterale und mediale (Arcus lumbocostalis lateralis und medialis), Wirbelkörper L1-L3 (+ Disci intervertebrales), Ligamentum longitudinale anterius
Ansatz Centrum tendineum diaphragmatis
Innervation Nervi phrenici (C3-C5), sensible Innervation der Peripherie durch die Nervi intercostales 6-11
Funktion Senkt die Rippenknorpel (-> erweitert den Thoraxraum)

Innervation

Die motorische Innervation des Diaphragmas wird durch die beiden Nervi phrenici (C3-C5) garantiert. Der Nervus phrenicus tritt zunächst von kranial kommend durch das Diaphragma hindurch in das Abdomen und innerviert es von dort; also von seiner abdominellen Fläche aus.

Die sensible Innervation (Schmerz und Propriozeption) des Centrum tendineums geschieht ebenfalls durch die Nervi phrenici. Die peripheren Randbereiche des Diaphragmas werden von den Nervi intercostales 6-11 sensibel innerviert.

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”Ich kann ernsthaft behaupten, dass Kenhub meine Lernzeit halbiert hat.” – Mehr lesen. Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver

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