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Venen des Gehirns (Venae cerebri)

Neben der Versorgung mit nähr- und sauerstoffreichem Blut ist auch der Abtransport des desoxygenierten und nährstoffarmen Blutes für die Funktion des Gehirns von großer Bedeutung. Dadurch wird eine Akkumulation der für das Gehirn toxischen Metabolite vermieden.

Der Abtransport geschieht über ein weitläufiges venöses System, dessen erste Instanz aus den Hirnvenen (Venae cerebri) besteht. In zweiter Instanz wird das Blut den venösen Sinus durae matris (Hirnblutleiter) zugeführt und aus dem Schädel geleitet.

Auch der Liquor, der im Plexus choroideus entsteht, wird im Rahmen der Liquorzirkulation über dieses System abgeleitet.

Kurzfakten
Gliederung oberflächliche, tiefe Venen, Kleinhirnvenen, Hirnstammvenen
Funktion Abtransport desoxygenierten Blutes
Inhalt
  1. Hirnvenen
    1. Oberflächliche Hirnvenen
    2. Tiefe Hirnvenen
    3. Venen des Kleinhirns und des Hirnstamms
  2. Hirnsinus
  3. Klinischer Fall
  4. Literaturquellen
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Hirnvenen

Im Gegensatz zu den extrakraniellen Venen, verlaufen die größeren intrakraniellen Venen nicht parallel zu den entsprechenden Arterien, sondern bilden ein eigenes Gefäßnetz. Dabei werden große Gruppen unterschieden, welche über Kollaterale miteinander verbunden sind: 

  • die oberflächlichen Venen (Vv. cerebri superficiales), 
  • die tiefen Venen (Vv. cerebri profundae), 
  • die Kleinhirnvenen (Vv. cerebelli) 
  • die Venen des Hirnstamms (Vv. trunci encephali).

Oberflächliche Hirnvenen

Die oberflächlichen Venen leiten das Blut aus dem kortikalen Gehirnbereich und dem äußeren Anteil des Marks ab. Sie treten aus der Pia mater in den Subarachnoidalraum ein und verlaufen dann subdural als Brückenvenen weiter. Die Brückenvenen stellen den Übergang zum zweiten Abschnitt des venösen Systems, den Sinus durae matris dar. Zu den oberflächlichen Venen gehören

  • die Vv. cerebri superiores und inferiores und
  • die V. cerebri media superficialis.

Als Vv. cerebri superiores werden die

  • Vv. prefrontales,
  • Vv. frontales,
  • Vv. parietales und
  • Vv. occipitales zusammengefasst.

Sie verlaufen entlang der Sulci cerebrales und leiten das Blut aus der oberen lateralen und medialen Hemisphäre in den Sinus sagittalis superior.

Die Vv. cerebri inferiores liegen in variabler Zahl und Größe vor. Sie transportieren Blut aus den unteren lateralen Anteilen der Temporal- und Okzipitallappen zu den Sinus transversus und sigmoideus.

Die V. cerebri media superficialis verläuft vom Gyrus angularis aus innerhalb des Sulcus lateralis und drainiert das Blut aus den umliegenden Großhirnbereichen hauptsächlich zum Sinus cavernosus.

Über die zwei Verbindungsvenen V. anastomica superior (Trolard-Vene) und inferior (Labbé-Vene) ist sie mit einzelnen Vv. cerebri superiores und den Sinus sagittalis superior sowie Sinus transversus verbunden.

Dadurch entsteht letztlich ein Kanal zwischen diesen beiden Sinus.

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Tiefe Hirnvenen

Die tiefen Venen leiten das Blut aus dem End-, Zwischen- und Mittelhirn und dem Liquorsystem ab. Dabei münden zahlreiche Venen in die größeren Vv. cerebri internae und basalis, welche sich zur V. cerebri magna (Galen-Vene) vereinen. Durch die Verbindung der Venen entsteht, ähnlich dem Circulus arteriosus cerebri, der Circulus venosus cerebri an der Hirnbasis.

Die paarige V. cerebri interna entsteht am Foramen interventriculare aus dem Zusammenfluss mehrerer Venen, die das Blut aus dem Thalamus, Pallidum und Striatum ableiten. Beide Vv. cerebri interna ziehen zur Dorsalseite des Mittelhirns und schließen sich zur V. cerebri magna zusammen.

Die ebenfalls paarig vorliegende V. basalis (Rosenthal-Vene) entsteht im Bereich der Substantia perforata anterior aus den Vv. cerebri anterior und cerebri media profunda.

Damit erhält sie Blut aus

Nach ihrer Entstehung verläuft sie weiter um den Hirnstamm, wobei weitere Gefäße aus dem Hypothalamus, Thalamus und Plexus choroideus einmünden. Dorsal des Mittelhirns gehen die Vv. basalis in die V. cerebri magna ein.

Die V. cerebri magna verläuft nur wenige Zentimeter hinter der Epiphyse, bis sie schließlich in den Sinus rectus mündet.

Die Venen des Gehirns sind eng mit dem Ventrikelsystem verknüpft. Erfahre mehr dazu hier:

Venen des Kleinhirns und des Hirnstamms

Zu den Vv. cerebelli  zählen alle Gefäße, die Blut aus dem Kleinhirn ableiten. Dazu gehören:

  • V. superior vermis und precentralis cerebelli, welche  in die V. magna cerebri drainieren.
  • V. inferior vermis, die in den Sinus rectus mündet.
  • Vv. superiores und Vv. inferiores cerebelli medialis und lateralis, münden gemeinsam in den Sinus transversus.
  • V. petrosa, über welche das Blut in den Sinus petrosus superior abgeführt wird.

Die Venen des Hirnstamms (Vv. truncus encephali) bilden ein Längs- und Quersystem aus, das sich bis zu den Rückenmarksvenen fortsetzt. Sie anastomosieren außerdem nach kranial mit den tiefen Hirnvenen. Somit ergeben sich vier Wege über die das Blut abfließen kann:

  • Vv. basalis,
  • V. petrosa,
  • Sinus marginalis oder
  • die Rückenmarksvenen.

Unsere Arbeitsblätter für die Neuroanatomie geben dir einen leichten Einstieg in die Organisation der Hirnstrukturen.

Hirnsinus

Durch die beschriebenen Venen fließt Blut aus allen Gehirnbereichen in die Sinus durae matris (Sinus sagittalis superior, - rectus, - transversus, - sigmoideus und - cavernosus) ein. Sie  gehen ineinander über und bilden dadurch ein Kanalsystem aus, welches das Blut schließlich mit der V. jugularis interna aus dem Schädel leitet.

An der Basis der Falx cerebri befindet sich der Sinus sagittalis superior, in den das Blut aus den Vv. cerebri superficiales über die Brückenvenen einfließt. Daneben ragen Arachnoidalzotten in den Kanal ein, durch die Liquor aus dem Liquorsystem geleitet wird. Er verläuft weiter nach dorsal und mündet in den Confluens sinuum, einem venösem Hohlraum am Polus occipitalis ein.

Die Vv. cerebri profundae leiten Blut über den Sinus sagittalis inferior oberhalb der Balkens in den Sinus rectus ein. Dieser mündet ebenso wie der Sinus sagittalis superior am Confluens sinuum, welcher zu beiden Seiten als Sinus transversus fortgeführt wird. Bereits nach wenigen Zentimetern verläuft der Sinus transversus nach kaudal als Sinus sigmoideus weiter. 

Das kaudale Ende des Sinus sigmoideus mündet in die V. jugularis interna, die durch das Foramen jugulare aus dem Schädel austritt.

Indirekt ist auch der Sinus cavernosus über kleine Kanäle mit dem Confluens sinuum und dem Sinus sigmoideus verbunden. Er befindet sich an der Gehirnbasis zwischen den Corpus ossis sphenoidalis und leitet das Blut aus dem Orbital- und Temporallappen sowie oberflächlichen Gesichtsvenen ab.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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