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Lageverhältnisse im Abdomen und Becken

Videoempfehlung: Beckenorgane und Perineum des Mannes [37:21]
Inhalt des männlichen Beckens (inkl. Organe und Perineum).

Bauch- und Beckenbereich werden in zwei unterschiedliche Höhlen (Peritonealhöhle und Extraperitonealraum) eingeteilt, die zueinander in einem topographischen und funktionellen Verhältnis stehen.

Bauchhöhle (Cavitas abdominalis) und Beckenhöhle (Cavitas pelvis) selbst gehen ohne Trennung, durch besonders dafür verantwortliche anatomischen Strukturen, ineinander über.

Kurzfakten
Gliederung Intraperitoneal, retroperitoneal, supbperitoneal
Cavitas abdominalis, Cavitas pelvis
Oberbauch, Unterbauch, kleines Becken
Männliches Becken Spaties retropubicum
Harnblase mit Paracystium
Spatium rectovesicale
Excavatio rectovesicalis
Rectum mit Paraproktium
Spatium retroperitoneale
Weibliches Becken Spatium retropubicum
Harnblase mit Paracystium
Excavatio vesicouterina
Cervix uteri
Uterus (teilweise subperitoneal, überwiegend von Perimetrium umgeben)
Douglas - Raum
Rektum mit Paraproktium
Spatium retroperitoneale
Inhalt
  1. Gliederung des Bauch- und Beckenbereiches
  2. Topographische Beziehungen
    1. Bauch- und Beckenorgane
    2. Beckenorgane
  3. Terminologie
  4. Literaturquellen
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Gliederung des Bauch- und Beckenbereiches

Bezogen auf die Verhältnisse der Organe zum Peritoneum (Bauchfell), sind drei Bezeichnungen gebräuchlich, die sich auf den stehenden Menschen (Neutral-Null-Stellung) beziehen:

  • intraperitoneal (in der Bauchhöhle)
  • retroperitoneal (dorsal der Bauchhöhle)
  • subperitoneal (kaudal der Bauchhöhle)

Bauch- und Beckenräume werden neben ihrem Verhältnis zum Peritoneum auch in transversale "Stockwerke" geteilt. Dabei hat sich sowohl anatomisch wie auch klinisch die folgende Einteilung durchgesetzt:

Uterus und Adnexen werden gelegentlich auch dem kleinen Becken zugerechnet.

Topographische Beziehungen

Bauch- und Beckenorgane

Die Bauchorgane der Peritonealhöhle liegen "auf" den Beckenorganen. Getrennt sind diese nur durch das Peritoneum selbst.

Die Harnblase liegt subperitoneal, dorsal folgt der Uterus bzw. beim Mann direkt das Rektum. Beide bzw. alle drei Organe (Harnblase, Uterus, Rektum) sind also teilweise von Peritoneum umgeben und damit subperitoneal. Das Peritoneum wirft in diesem Bereich Falten und bildet Recessus, die als Raum für pathologische Flüssigkeitsansammlungen dienen können.

Unterhalb des Peritoneums befindet sich der subperitoneale Raum mit der Fascia diaphragmatis pelvis superior.

Teste dein Wissen über die Peritonealverhältnisse mit folgendem Quiz!

Beckenorgane

Die Fascia diaphragmatis superior liegt dem M. levator ani auf, der an seiner kaudalen Fläche von der Fascia diaphragmatis inferior begrenzt wird. Er zieht V-förmig bis an den Damm heran. Etwa parallel dazu liegt der M. obturatorius internus.

Zwischen beiden Muskeln befindet sich die subfasziale Ebene, die Bindegewebe und Leitungsbahnen enthält. Am lateralen Rand befindet sich der Alcock-Kanal.

Männliches und weibliches Becken besitzen eine unterschiedliche Verhältnistopographie. Für beide gilt jedoch, dass sie durch ein System von Bindegewebspfeilern geprägt ist. Diese bestehen im Wesentlichen aus lockerem kollagenen Bindegewebe, das beweglich und verschieblich ist. Da es jedoch um die Organe herumliegt, ist es dennoch ortsständig.

Für diese organnahen Bindegewebsstrukturen gilt der Präfix Para, gefolgt vom Organ, z.B. Paracystium für den Bindegewebspfeiler der Harnblase.

Wie verhindert man eigentlich, durch eine Anatomieprüfung zu fallen? Unser Lernstrategien Artikel erklärt es dir!

Männliches Becken

Ventral liegt hinter dem Os pubis das Spatium retropubicum. Darauf folgt die Harnblase, die zu etwa 3/4 von einem organeigenen Bindegewebe umgeben ist, dem Paracystium. Dorsal befindet sich das Rektum, jedoch sind beide Organe durch das Septum rectovesicale getrennt. Dabei handelt es sich um eine Art Bindegewebsplatte.

Kranial davon "hängt" das Peritoneum hinab und bildet eine Höhle, die Excavatio rectovesicalis, der tiefste peritoneale Punkt des Mannes in aufrechter Körperhaltung (Neutral-Null-Stand). Um das Rektum herum liegt das Paraproktium, dorsal davon das Spatium retroperitoneale. Daran schließt sich dorsal das Os sacrum an.

Weibliches Becken

Wie beim Mann liegt dorsal des Os pubis das Spatium retropubicum, gefolgt von der Harnblase, die insgesamt ein geringeres Fassungsvolumen und nicht selten ein schwächer ausgeprägtes Paracystium besitzt.

Dorsal davon liegt die Cervix uteri bzw. der subperitoneale Anteil des Uterus. Der überwiegende Anteil des Uterus ist jedoch von Peritoneum umgeben, das als Perimetrium bezeichnet wird. Dorsal von Zervix uteri bzw. Uterus schließt sich das Rektum an, das ebenfalls von Paraproktium umgeben ist und dem am posterioren Rand das Spatium retroperitoneale anliegt.

Der Uterus "ragt" von kaudal in das Peritoneum hinein und erzeugt dadurch zwei Höhlen, die Excavatio vesicouterina und die Excavatio rectouterina. Letztere wird klinisch als Douglas-Raum bezeichnet, häufig wird dieser Begriff auch fälschlicherweise für die Excavatio rectovesicalis des Mannes verwendet.

Alles verstanden? Die folgenden Lerneinheiten werden dir bei den Lage- und Peritonealverhältnisse des Bauchraums und des Beckens behilflich sein:

Terminologie

Bei der Schmerzbeschreibung im Krankenblatt oder sonstigen Befunden der körperlichen Untersuchung sind exakte Angaben zu machen. Diese kann in Form der anatomischen Regionen geschehen oder anhand von einheitlichen Landmarken, bspw. "auf Höhe der Beckenschaufeln, 4 cm medial der linken Beckenschaufel" oder "3 cm kaudal und 2 cm links lateral des Bauchnabels".

Es sollte vermieden werden, die Angabe von Schmerzen basierend auf der vermeintlichen Lage eines Organs zu machen, ohne dass dies bildgebend oder anders gestützt ist. Das bedeutet, dass Angaben wie "Leberschmerzen" diagnostisch wertlos sind.

Zumal Schmerzen innerer Organe sehr häufig übertragen werden und damit die Angabe des Schmerzes auf der Körperoberfläche nicht bedeutet, dass das in diesem Hautareal liegende Organ auch der Verursacher ist.

Alle Angaben sind hierbei ungefähr, es gibt keine anatomischen Grenzen und sie dienen der groben Orientierung.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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