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Radiokarpalgelenk (Art. radiocarpalis)

Videoempfehlung: Knochen der Hand und des Handgelenks [20:05]
Knöcherne Strukturen und Bänder der Hand und des Handgelenks.

Das Radiokarpalgelenk (Art. radiocarpalis) verbindet den Radius mit den proximalen Handwurzelknochen (Os scaphoideum, Os lunatum, Os triquetrum) und wird auch als proximales Handgelenk bezeichnet.

Es ermöglicht die Bewegung der Hand in zwei Ebenen: Palmarflexion (Beugung) und Dorsalextension (Streckung) sowie Radialabduktion und Ulnarabduktion. 

Kurzfakten
Artikulierende Knochen
Radius, proximale Handwurzelknochen
Gelenkart Eigelenk
Muskeln Flexion: Mm. flexor digitorum superficialis und profundus
Extension:
 Mm. extensor digitorum sowie extensor carpi radialis longus und brevis
Ulnarabduktion:
 M. flexor carpi ulnaris, M. extensor carpi ulnaris
Radialabduktion:
 M. flexor carpi radialis (ventral), Mm. extensor carpi radialis longus und brevis (dorsal)
Funktion Bewegung der Hand in 2 Ebenen
Inhalt
  1. Aufbau
    1. Kapsel
    2. Bänder
  2. Mechanik
  3. Muskulatur
    1. Flexion
    2. Extension
    3. Ulnarabduktion
    4. Radialabduktion
  4. Klinik
  5. Literaturquellen
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Aufbau

Das Radiokarpalgelenk ist ein Eigelenk und besitzt als solches einen konvexen und einen konkaven Gelenkteil (Gelenkkopf und -pfanne).

Die proximal konvex geformten Ossa scaphoideum und lunatum artikulieren mit der konkav geformten Facies articularis carpalis des Radius. Das Ausmaß der Artikulation der einzelnen Knochen hängt von der Stellung der Hand bzw. der Handwurzelknochen zum Unterarm ab. 

Da das Radiokarpalgelenk ca. 20° nach ulnar und ca. 10° nach palmar geneigt ist, weicht in anatomischer Neutral-Null-Stellung die Hand, im Vergleich zur Achse des Unterarms, leicht in diese Richtungen ab.

Bei Palmarflexion der Hand kann man am distalen Unterarm in der Regel drei Hautfalten beobachten. Die mittlere Falte (Linea restricta oder Restricta) liegt dabei fast direkt über dem radiokarpalen Gelenkspalt.

Direkt neben dem Radiokarpalgelenk befindet sich das Ulnokarpalgelenk, welches dicken Faserknorpel (Discus articularis) besitzt, um den großen Abstand zwischen Caput ulnae und Os triquetrum auszugleichen. 

Radius und Ulna sind unmittelbar proximal des Radiokarpalgelenks in dem distalen Radioulnargelenk (Art. radioulnaris distalis) miteinander verbunden. 

Kapsel

Die Kapsel des Radiokarpalgelenks ist dicht an der Knorpel-Knochen-Grenze angeheftet und mit ihrer weiten und dünnen Form dem großen Bewegungsausmaß des Radiokarpalgelenks angepasst. Die Gelenkhöhle des proximalen Handgelenks kommuniziert in der Regel nicht mit der des distalen Handgelenks (Art. mediocarpalis), welches zwischen proximaler und distaler Reihe der Handwurzelknochen gebildet wird.

Bänder

Die am Radiokarpalgelenk beteiligten Knochen werden durch Bänder in ihrer Position fixiert, welche auch auf das distale Handgelenk wirken.

  • Lig. collaterale carpi radiale: Dieses Band zieht vom Proc. styloideus radii zu dem radialseitigen Os scaphoideum. Es begrenzt die Ulnarabduktion der Hand.
  • Lig. collaterale carpi ulnare: Analog zum Lig. collaterale carpi radiale läuft dieses Band zwischen Proc. styloideus ulnae zum Os triquetrum und dem ihm aufliegenden Os pisiforme. Dies führt zu einer Begrenzung der Radialabduktion der Hand.
  • Ligg. radiocarpalia dorsale und palmare: Diese Bänder laufen von der dorsalen bzw. palmaren Knorpel-Knochen-Grenze des distalen Radius schräg zu ulnar gelegenen Handwurzelknochen. Die dorsalen Bandzüge sind meist am Os triquetrum befestigt, die palmar laufenden Bänder ziehen zu den Ossa triquetrum, capitatum und lunatum. Aufgrund ihres schrägen Verlaufs von proximal-radial nach distal-ulnar, hemmen diese Bänder die Radialabduktion der Hand. 

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Mechanik

Funktionell bilden das Radiokarpalgelenk und das distale Handgelenk eine Einheit, dennoch erfolgen die Handbewegungen Flexion, Extension, Radial- und Ulnarabduktion in den beiden Gelenken unterschiedlich stark. Das Radiokarpalgelenk hat dabei einen wesentlichen größeren Bewegungsspielraum als das verzahnte, distale Handgelenk. Die Angaben zur Größe der möglichen Bewegung beziehen sich auf den rechtwinklig flektierten Unterarm mit Pronationsstellung der Hand.

  • Die Palmarflexion bzw. Dorsalextension findet in einer Achse statt, die senkrecht zur Längsachse des Unterarms von radial nach ulnar verläuft. Palmarflexion und Dorsalextension sind zu ca. 80° bzw. 60° möglich. Die Palmarflexion ist stärker möglich als die Dorsalextension, da  der dorsale Bandapparat etwas schwächer ist als die palmaren Bänder. Zudem sind die proximalen Handwurzelknochen gegenüber dem Radius um ca. 10° nach palmar geneigt.

Die Palmarflexion ist zum größten Teil Leistung des Radiokarpalgelenks. Bei der Dorsalextension sind die Verhältnisse genau umgekehrt.

  • Die Achse von Radial- bzw. Ulnarabduktion (20°/0°/40°) läuft dorsopalmar, senkrecht durch die Handfläche durch das Os capitatum. Bei der Radialabduktion bewegen sich die distal gelegenen Ossa trapezium und trapezoideum nach proximal. Das proximal gelegene Os scaphoideum führt eine Ausweichbewegung nach palmar durch, wodurch eine leichte Flexion der Hand entsteht. Die  Ossa trapezium und trapezoideum gleichen die Palmarbewegung des Os scaphoideum mit einer leichten Bewegung nach dorsal aus. Bei der Ulnarabduktion finden wegen des großen Abstands zum Proc. styloideus ulnae diese Bewegungen kaum statt. Die Bewegung des Os scaphoideum nach palmar ist bei Radialabduktion gut zu tasten.
  • Die Bewegungen Radiokarpalgelenk und dem distalen Handgelenk werden durch die Pro- und Supinationsbewegungen der Artt. radioulnares ergänzt, wodurch die Hand die Freiheitsgrade eines Kugelgelenks besitzt. 

Muskulatur

Die Lage der Unterarmmuskeln gibt wichtige Informationen über die Bewegungsmöglichkeiten im Handgelenk. Die dorsalen Muskeln fungieren als Extensoren im Handgelenk, die ventral gelegenen Muskeln als Flexoren. Des Weiteren können Muskeln, welche an den Fingergliedern ansetzen, fast immer auch eine Bewegung im Radiokarpalgelenk und dem distalen Handgelenk hervorrufen. Ob ein Muskel eine Radial- oder Ulnarabduktion bewirkt, ergibt sich aus seiner Verlaufsachse zwischen Ursprung und Ansatz.

Flexion

Extension

Extensionsbewegungen hingegen werden hauptsächlich durch

Ulnarabduktion

Die Ulnarabduktion beschreibt die Bewegung der Hand Richtung Ulna. Sie wird durch den ventral gelegene

  • M. flexor carpi ulnaris als auch den

Radialabduktion

Die Radialabduktion ist die Bewegung der Hand nach radial. Die wichtigsten Muskeln für diese Bewegung sind

  • die Mm. extensor carpi radialis longus und brevis (dorsal).

Muskeln mit Ansatz am Daumen

Vertiefe mithilfe der folgenden Lerneinheit den Wissen über Gelenke:

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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