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Hand

Videoempfehlung: Knochen der Hand und des Handgelenks [20:05]
Knöcherne Strukturen und Bänder der Hand und des Handgelenks.

Die Hand des Menschen ist eine faszinierende Struktur. Auf der einen Seite kann eine Hand stark genug sein, einen Kletterer am Berg festzuhalten. Auf der anderen Seite können mit der Hand kleinste Objekte präzise bewegt werden und manche Menschen weisen eine bewundernswerte Fingerfertigkeit auf. 

Die Hand selbst besteht aus vielen kleinen Knochen, an denen wiederum zahlreiche Muskeln ansetzen. Außerdem befinden sich in diesem Bereich sehr viele Gefäße und Nerven, die die Hand mit Blut versorgen und sie innervieren. Die Muskeln der Hand selbst sind interessanterweise nur teilweise an den Bewegungen der Finger und der Hand beteiligt. Es sind vielmehr die Muskeln des Unterarms, die mit ihren langen Sehnen in die Hand einstrahlen und an Handwurzel- und Fingerknochen ansetzen. Sie sind hauptverantwortlich für die Bewegungen die im Handgelenk und den Fingergelenken durchgeführt werden können. 

Um den Aufbau, die Funktionen und Krankheiten der Hand so richtig verstehen zu können, musst du die Anatomie gut im Griff (Wortspiel ;-)) haben. Auf dieser Seite werden wir uns die Anatomie der Hand strukturiert anschauen. 

Kurzfakten zum Aufbau der Hand
Knochen Handwurzelknochen: Os scaphoideum, Os lunatum, Os triquetrum, Os pisiforme, Os trapezium, Os trapezoideum, Os capitatum, Os hamatum
Mittelhandknochen: Röhrenknochen mit Basis, Schaft und Kopf
Fingerknochen: Phalanx proximalis, medialis und distalis
Muskeln Thenarmuskeln: Mm. abductor pollicis brevis, adductor pollicis, flexor pollicis brevis, opponens pollicis
Hypothenarmuskeln: Mm. abductor digiti minimi, flexor digiti minimi brevis, opponens digiti minimi, palmaris brevis
Muskeln des Handtellers: Mm. lumbricales, interossei palmares und dorsales
Nerven Der Nervus medianus und seine Äste (Nn. digitales palmares communes und digitales proprii) innervieren hauptsächlich die Thenarmuskulatur.
Der Nervus radialis innerviert die Außenseite des Daumen sensibel.
Der Nervus ulnaris und seine Äste (Rr. superficialis, profundus und dorsalis) innervieren die Hypothenarmuskulatur und die anderen Muskeln der Hand.
Arterien Alle Arterien stammen von den Aa. radialis und ulnaris.
Dazu gehören: Aa. palmaris superficialis und profundus, Aa. digitales palmares communes und propriae, Rete carpale dorsale, Aa. metacarpales dorsales, Aa. digitales dorsales und A. princeps pollicis

Venen Arcus venosus palmaris superficialis und profundus, Rete venosum dorsale, Vv. digitales palmares, Vv. metacarpales palmares
Die Venen münden alle in die V. radialis oder ulnaris.
Inhalt
  1. Knochen
    1. Handwurzelknochen
    2. Mittelhandknochen und Fingerknochen
  2. Muskeln
    1. Handtellermuskeln
    2. Hypothenarmuskeln
    3. Thenarmuskeln
  3. Blutversorgung
  4. Nerven
  5. Klinik
  6. Literaturquellen
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Knochen

Die Knochen der Hand unterteilen sich in:

Handwurzelknochen

Die Handwurzelknochen bestehen aus insgesamt acht kleinen Knochen. Direkt an Ulna und Radius (Elle und Speiche) grenzt die Hälfte der acht Ossa carpi an. Von radial nach ulnar:

Durch diese vier Knochen wird zusammen mit dem Radius das proximale Handgelenk (Art. radiocarpalis) gebildet.

Das distale Handgelenk (Art. mediocarpalis) besteht aus den o.g. Knochen der proximalen Reihe und denen der distalen Reihe.

Diese sind von radial nach ulnar:

Die Handwurzelknochen haben natürlich auch eine klinische Relevanz. Sie werden beispielsweise vom Retinaculum flexorum überspannt. Dieses Band bildet den Karpaltunnel, in dem u.a. der Nervus medianus liegt.

Mittelhandknochen und Fingerknochen

An die Handwurzel grenzen die Mittelhandknochen (Ossa metacarpalia) an. Distal davon befinden sich die Fingerknochen.

Die Ossa digitorum bestehen aus drei Knochen:

  • Phalanx proximalis
  • Phalanx medialis
  • Phalanx distalis

Die Ausnahme hiervon bildet der Daumen, der nur aus Phalanx proximalis und Phalanx distalis besteht.

Durch diese Knochen bilden sich an den Fingern 2-5 jeweils drei Gelenke, nämlich das Fingergrundgelenk, das proximale Interphalangealgelenk (PIP) und das distale Interphalangealgelenk (DIP).

Der Daumen (Pollex) besteht lediglich aus dem Grundgelenk und dem Endgelenk.

Muskeln

An der Hand selbst gibt es lange und kurze Handmuskeln. Die langen Handmuskeln haben in ihren Ursprung am Unterarm und werden hier nicht weiter beschrieben. Die kurzen Muskeln kann man in Muskeln des Handtellers, Muskeln des Kleinfingerballens und Muskeln des Daumenballens einteilen.

Handtellermuskeln

Die Muskeln des Handtellers bestehen aus:

Die wichtigsten Funktionen der beiden letztgenannten Muskelgruppen sind die Beugung der Fingergrundgelenke, sowie die Streckung der Mittelgelenke. Innerviert werden die Mm. interossei vom Ramus profundus des N. ulnaris. Wichtigste Aufgabe der Mm. lumbricales besteht in der Streckung der Endgelenke und der Beugung der Grundgelenke. Die Lumbricales des 2. und 3. Fingers werden vom N. medianus innerviert, die des 4. und 5. Fingers vom Ramus profundus des N. ulnaris.

Hypothenarmuskeln

Die Hypothenarmuskeln (Muskeln des Kleinfingerballens) bestehen aus:

Alle diese Muskeln werden vom N. ulnaris versorgt. Die wichtigsten Funktionen dieser Muskeln sind die Beugung des Kleinfingers im Grundgelenk, die Abduktion (M. abductor digiti minimi), sowie die Opposition (M. opponens digiti minimi). Unter Opposition versteht man die Bildung einer „Hohlhand“ mit den Fingern.

Thenarmuskeln

Zu den Thenarmuskeln (Muskeln des Daumenballens) zählen folgende Muskeln:

Die ersten beiden werden vom N. medianus innerviert, während der M. adductor pollicis vom N. ulnaris innerviert wird, der M. flexor pollicis brevis wird von beiden Nerven innerviert.  

Aufgabe des M. abductor pollicis ist, wie der Name schon vermuten lässt, die Abduktionsbewegung des Daumens. Der M. flexor pollicis brevis beugt das Grundgelenk, streckt das Endgelenk und kann im Daumensattelgelenk sowohl abduzieren, als auch adduzieren. Eine Rotation und Flexion im Daumensattelgelenk wird durch den M. opponens pollicis erzeugt. Der wichtigste Adduktor des Daumens ist der M. adductor pollicis.

Interessierst du dich für Lernstrategien? Dann schau gleich in unsere Tipps zum aktiven Erinnern beim Anatomie lernen.

Blutversorgung

Die Hand ist die distalste Struktur der oberen Extremitäten. Aus diesem Grund findet man in der Hand einige Anastomosen, die dort ein komplexes Netzwerk von Gefäßen bilden. Die Arterien der Hand kommen alle ursprünglich aus den zwei großen Gefäßen des Unterarms: der Arteria radialis und der Arteria ulnaris. Wie ihr Name ja schon verrät, verläuft die eine auf der radialen und die andere auf der ulnaren Seite des Unterarms vom Ellenbogen bis zur Hand.

Die Arteria radialis und die Arteria ulnaris geben zusammen folgende arterielle Äste an die Hand ab: 

  • Arcus palmaris superficialis 
  • Arcus palmaris profundus
  • Arteriae digitales palmares communes
  • Arteriae digitales palmares propriae
  • Rete carpale dorsale
  • Arteriae metacarpales dorsales
  • Arteriae digitales dorsales
  • Arteria princeps pollicis

Die Venen der Hand verlaufen ähnlich wie die Arterien. Hast du einmal die arterielle Versorgung der Hand verstanden, dann ist der Verlauf der Venen kein Problem mehr für dich. In dem letzten Video gibt es auch einen Beitrag zu den Venen der Hand. 

Die Venen der Hand fließen ihrerseits dann entweder in die Vena radialis oder die Vena ulnaris. 

Zu den Venen der Hand gehören die Folgenden:

  • Arcus venosus palmaris superficialis
  • Arcus venosus palmaris profundus
  • Rete venosum dorsale
  • Venae digitales palmares
  • Venae metacarpales palmares

Sieh dir unsere Lernmaterialien an, um mehr über die Gefäß-Nerven-Versorgung der Hand zu erfahren:

Nerven

Die Nerven der Hand und des Handgelenkes entstammen einer Struktur, die als Plexus brachialis bezeichnet wird. Er befindet sich proximal des unteren Anteils des Halses und der Axillarregion. Der Plexus brachialis wird durch die Vereinigung der vorderen Äste der Spinalnerven C5-Th1 gebildet. Er ist für die motorische und sensible Innervation der oberen Extremitäten verantwortlich.

Die wichtigsten Nerven des Plexus brachialis sind der N. medianus, der N. ulnaris und der N. radialis. Sie innervieren die Hand und das Handgelenk:

  • Der N. medianus verläuft durch den Canalis carpi (Karpaltunnel), unterhalb des Retinaculum flexorum der Hand. Er teilt sich distal in die Rr. recurrentes und die Rr. digitales palmares communes. Der R. recurrens nervi mediani versorgt die drei Mm. thenares motorisch, während der erste und zweite M. lumbricalis von den Rr. digitales palmares innerviert wird. Darüber hinaus versorgen die Rr. digitales palmares die Haut von Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und der seitlichen Hälfte des Ringfingers sowie das distale Drittel der dorsalen Seite derselben Finger.
  • Der N. ulnaris tritt unterhalb des oberflächlichen Teils des Retinaculum flexorum, durch die Guyon-Loge, in die Hand ein. Dort teilt er sich dann in seine Rr. profundi und Rr. superficiales. Die Rr. profundi innervieren hauptsächlich motorisch und versorgen die Mm. hypothenares, interossei und die beiden medialen Mm. lumbricales. Außer ihrer motorischen Innervation des M. palmaris brevis, innervieren die Rr. superficiales hauptsächlich sensibel. Sie versorgen die Haut des kleinen Fingers und die mediale Hälfte des Ringfingers. 
  • Der letzte Nerv, der bei der Innervation der Hand und des Handgelenkes eine Rolle spielt, ist der N. radialis, und zwar sein R. superficialis. Der N. radialis innerviert die Hand sensibel. Er gibt über die Foveola radialis, auch anatomische Tabatière oder Speichengrübchen genannt, eine Reihe von Rr. digitales dorsales ab. Diese Äste innervieren die Haut der proximalen zwei Drittel des Daumens, Zeigefingers, Mittelfingers und der seitlichen Hälfte des Ringfingers sowie den lateralen Aspekt des Handrückens und des Daumenballens.
Nerven der Hand
N. medianus Äste: Rr. palmares, Rr. recurrentes, Rr. digitales palmares comunes, Rr. digitales palmares proprii
Motorische Innervation:
Mm. thenares und Mm. lumbricales (1. und 2.)
Sensible Innervation:
Laterale ⅔ der Handfläche; Palmarfläche und distale ⅓ auf der Rückseite der lateralen 3 ½ Finger
N. ulnaris Äste: Rr. digitales dorsales, Rr. palmares, Rr. superficiales (Rr. digitales palmares comunes und Rr. digitales palmares proprii), Rr. profundi
Motorische Innervation:
Mm. hypothenares, interossei, und Mm. lumbricales (3. und 4.)
Sensible Innervation:
Mediale ⅓ der Handfläche; Palmarflächen der medialen 1 ½ Finger
N. radialis Äste: Äste: R. superficialis (Rr. digitales dorsales)
Sensible Innervation:
Laterale ⅔ des Handrückens; proximale ⅔ auf der Rückseite der lateralen 3 ½ Finger

Mithilfe des folgenden Quizzes wirst du dein Wissen über die Gefäß-Nerven-Versorgung der Hand ganz leicht vertiefen und festigen können:

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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