Keine Verbindung. Bitte aktualisiere die Seite.
Online
Kontakt Besser lernen Login Registrieren
Bereit zu lernen?
Wähle die beste Lernmethode für dich

Der perfekte Anatomie-Lernplan

Schädel - ventrale Ansicht

Anatomie ist eines der schwierigsten Fächer, das du in deinem Studium oder deiner Ausbildung lernen musst.

Sie wird in zwei große Bereiche unterteilt: die makroskopische und mikroskopische Anatomie. Erstere beschäftigt sich mit den großen Strukturen, die schon mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Die mikroskopische Anatomie behandelt diese Strukturen dann auf zellulärer Ebene und erklärt, wie sie aus den verschiedensten Zellen und Geweben aufgebaut sind.

Sich all diese anatomischen Strukturen und ihre jeweiligen Funktionen zu merken, ist ganz schön schwer. Und bei dieser Flut an Informationen kann man schnell den Überblick verlieren. Aber keine Angst - wir lassen dich nicht im Stich und geben unser Bestes, dich sicher durch das Wirrwarr an Knochen, Muskeln, Nerven und Organen zu leiten. 

Bereit? Dann lass uns loslegen! :-)

Inhalt
  1. Grundlagen
  2. Anatomische Regionen
    1. Obere Extremität
    2. Untere Extremität
    3. Rumpf
    4. Thorax
    5. Abdomen und Becken
    6. Kopf und Hals
    7. Neuroanatomie
  3. Histologie
  4. Schnittbildanatomie
  5. Was du in Anatomie lernen musst...
    1. ... im Medizinstudium
    2. ... in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung
    3. ... in der Physiotherapieausbildung 
  6. Lerntipps und Lernstrategien
    1. Anatomie Lerntipps
    2. Anatomie in 3D lernen
  7. Anatomie Fun Facts
  8. Literaturquellen
+ Zeige alles

Grundlagen

Bevor du anfängst, anatomische Strukturen wie Muskeln oder Knochen zu lernen, solltest du dich zunächst mit den Grundbegriffen der anatomischen Terminologie wie Lage- und Richtungsbezeichnungen vertraut machen. 

Das kann dir am Anfang so vorkommen, als müsstest du eine neue Sprache lernen. Aber mit ein bisschen Geduld und Übung wirst du sie bald wie deine Muttersprache beherrschen. Um dir eine gute Grundlage zu schaffen, schau einfach mal in die folgenden Lernmaterialien. Hier findest du alles, was du zur anatomischen Terminologie wissen musst.

Außer zur Terminologie und den Richtungsbezeichnungen musst du dich auch mit den Begriffen für die verschiedenen Arten von Körperbewegungen auskennen.

Schau dir das folgende Video an, in dem sie leicht verständlich erklärt werden. Danach kannst du mit dem Quiz testen, wie gut du sie verstanden hast.

Anatomische Regionen

Obere Extremität

Die obere Extremität ist meist eines der ersten Themen, die im Anatomiekurs behandelt werden. Und das kommt nicht von ungefähr. Verletzungen und Knochenbrüche des Armes oder der Hand sind einige der häufigsten im klinischen Alltag. Deshalb sind gute Kenntnisse der Anatomie der oberen Extremität unverzichtbar.

Weißt du, wie die Vene heißt, die man beim Blutabnehmen punktiert? Oder der Nerv, der für die Schmerzen verantwortlich ist, wenn man sich den “Musikantenknochen” stößt?

Untere Extremität

Nachdem du jetzt alles über die obere Extremität weißt, macht es Sinn, sich als Nächstes die untere Extremität anzuschauen. Hast du dir schon mal das Bein gebrochen? Frakturen, Bänderrisse, Verstauchungen… das alles sind häufige Verletzungen von Patienten. Daher führt kein Weg daran vorbei, die Anatomie von der Hüfte bis zum kleinen Zeh zu lernen. ;-)

Zur unteren Extremität zählt man vier Abschnitte: Hüfte, Ober- und Unterschenkel und Fuß. Und das Hüft-, Knie- und Sprunggelenk sorgen dafür, dass du laufen, springen, dich hinknien und das Tanzbein schwingen kannst. Tauche mit den folgenden Lernmaterialien in dieses Thema ein.

Rumpf

Die obere und untere Extremität haben wir geschafft! Lass uns mit dem Rumpf weitermachen. Er wird in verschiedene Regionen unterteilt: dazu zählen der Thorax, das Abdomen, das Becken und der Rücken.

Mittig durch den Rücken verläuft die Wirbelsäule, die auch das Rückenmark enthält. Und die Rückenmuskulatur hilft dir dabei, Haltung zu bewahren, deinen Oberkörper zu beugen, die Arme zu bewegen, mit den Schultern zu zucken und bei noch vielem mehr. Große Bauchmuskeln, wie z.B. der M. rectus abdominis, zählt man ebenfalls zum Rumpf. Das ist der Muskel, der für das typische Sixpack verantwortlich ist, für das viele Sportbegeisterte so hart trainieren.

Thorax

Jetzt bist du bestens vorbereitet, um dich als Nächstes mit einem der spannendsten Themen in der Anatomie zu befassen: die inneren Organe.

Schauen wir uns als Erstes die des Thorax an. Erkrankungen von Herz und Lunge können leicht zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Dich gut mit der Anatomie dieser Organe auszukennen, wird dir daher besonders in Notfallsituationen aber auch bei der Therapie chronischer Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugute kommen.

In der Anatomie wird der Brustkorb Thorax genannt und bezeichnet die Region zwischen dem Hals und dem Abdomen. Sie bildet im wahrsten Sinne des Wortes das Herzstück des Kreislaufsystems sowie der Atmung. Hauptakteur für die Atmung ist, neben der Lunge, das Zwerchfell.


Der Thorax ist innen genauso komplex aufgebaut wie außen. Im Inneren besteht er aus der Brusthöhle, in der sich die Lungen befinden. Würde man die beiden Lungenflügel auseinander breiten, ergäbe sich eine Oberfläche von der Größe eines Tennisplatzes! Zwischen den beiden Lungenflügeln liegt das Mediastinum. Das ist ein bindegewebiger Raum, der Blut- und Lymphgefäße, Nerven und natürlich auch das Herz enthält. Dieses lebenswichtige Organ pumpt jeden Tag 5 Liter Blut pro Minute durch deinen Körper!

Abdomen und Becken

Auf unserem Weg weiter nach unten, gelangen wir zur Bauchhöhle. Diese wird in das Abdomen selbst und das Becken unterteilt. Das größte Organsystem, das hier beheimatet ist, ist der Gastrointestinaltrakt. Der Darm, der für die Aufnahme von Nährstoffen verantwortlich ist, windet sich in zahlreichen, dicht nebeneinander liegenden Schlingen durch die Bauchraum und hat eine Gesamtlänge von über 7,5 Metern!

Vier weitere Organe unterstützen den Verdauungstrakt in seiner Funktion. Das sind die Leber, die Gallenblase, die Bauchspeicheldrüse und die Milz. Sie helfen besonders bei der Verdauung von Proteinen und Fetten und spielen eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel.

Man könnte leicht denken, dass der Bauchraum allein schon durch diese ganzen Organe mehr als gut gefüllt ist. Aber es gibt tatsächlich noch weitere! Organe wie die Nieren, Harnleiter, die Harnblase und die Fortpflanzungsorgane sind hier ebenfalls zu finden. Sie bilden gut aufeinander abgestimmte Organsysteme, die dir dabei helfen, Schadstoffe auszuscheiden, auf Stressreaktionen zu reagieren und dich fortzupflanzen.

Kopf und Hals

In vielen Lehrplänen folgt als nächstes großes Thema die Kopf- und Halsregion. Dir diese Strukturen gut einzuprägen wird dir dabei helfen, später wichtige Vitalfunktionen am Patienten einschätzen und beschreiben zu können.

Neben den Extremitäten ist auch der Hals direkt mit dem Rumpf verbunden. Er ist sehr flexibel, aber auch kräftig. Und das er muss auch sein. Schließlich trägt er den bis zu 5 kg schweren Kopf. Lebenswichtige Blutgefäße und Nerven verlaufen durch den Hals und verbinden so den Kopf mit dem Rest des Körpers.

Nach diesen Grundlagen können wir uns den Kopf genauer ansehen. Er besteht aus mehreren Knochen, die zusammen den Schädel bilden. Ein Teil des Schädels umgibt und schützt das Gehirn und der andere Teil formt das Gesichtsskelett. Zum Kopf gehören noch einige begleitende Sturkturen wie die Augen, die Nase, die Ohren und der Mund. Sie alle erfüllen eine Vielzahl an Aufgaben wie Sehen, Riechen, Hören, Schmecken und Sprechen, um nur einige zu nennen.

Der Hals dient als Verbindungsstraße zwischen dem Kopf und dem Thorax. Die Nasen- und Mundhöhle gehen beide in den Rachen (Pharynx) über. Durch ihn werden Flüssigkeiten und Nahrung in die Speiseröhre (Ösophagus) und Luft in die Luftröhre (Trachea) weitergeleitet. Der Hals beherbergt viele Muskeln, Organe, Blutgefäße und Nerven, z.B. den Kehlkopf (Larynx), die Schilddrüse und den Plexus cervicalis.

Neuroanatomie

Läsionen des Gehirns wie z.B. ein Schlaganfall oder eine Verletzung des Rückenmarks haben meist schwerwiegende Folgen für die Patienten. Deswegen schauen wir uns die Anatomie dieser Strukturen genauer an, um besser verstehen zu können, wie sie mit dem Rest des Körpers kommunizieren.

Wie signalisiert das Gehirn anderen Körperregionen, z.B. der Hand, Bewegungen auszuführen und wie kann es die Sinneseindrücke wie Berührungen verarbeiten? Das alles wird durch Nerven möglich gemacht.

Die Neuroanatomie beschäftigt sich mit dem Nervensystem, das jede Funktion des Körpers steuert. Dazu gehören beispielsweise physiologische Prozesse wie die Regulierung der Körpertemperatur, bewusste Bewegungen und übergeordnete Denkprozesse wie Bewusstsein und Emotionen.

Das Nervensystem besteht aus zwei Teilen: dem zentralen und dem peripheren Nervensystem. Das zentrale Nervensystem (ZNS) besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark. Beide werden durch mehrere Schichten, den Hirnhäuten (Meningen), geschützt und vom Hirnwasser (Liquor cerebrospinalis) umspült.

Das Gehirn ist die Hauptzentrale für die Steuerung aller Körperfunktionen und besteht aus vier Teilen: das Großhirn, subkortikale StrukturenHirnstamm und Kleinhirn. Das Großhirn wird in 5 Lappen unterteilt und macht den größten Anteil des menschlichen Gehirns aus.

Aber natürlich erfüllen auch all die anderen Teile des Gehirns wichtige Aufgaben. Weißt du zum Beispiel, welche andere Hirnstruktur einen komatösen Patienten am Leben hält, während das Großhirn in solchen Fällen funktionslos ist? Es ist der Hirnstamm!

Das Rückenmark ist die Fortsetzung des Hirnstamms und verläuft durch die Wirbelsäule. Es wird in 5 Abschnitte unterteilt:  Zervikalmark, Thorakalmark, Lumbalmark, Sakralmark und Kokzygealmark. Die Spinalnerven treten aus dem Rückenmark durch die Wirbel aus und leiten dann so die Nervenimpulse in die Peripherie. Das Gehirn und das Rückenmark kommunizieren über Nervenbahnen miteinander. Aufsteigende Bahnen leiten Informationen aus der Peripherie zum Gehirn und absteigende Bahnen leiten Informationen vom Gehirn in die Peripherie.

Zum peripheren Nervensystem (PNS) gehören alle neuronalen Strukturen, die außerhalb des ZNS liegen. Es besteht aus den 12 Hirnnervenpaaren, den 31 Spinalnervenpaaren und all ihren Ästen. Das PNS erreicht und innerviert jede einzelne Struktur im Körper.

Histologie

Jetzt bist du bestens vorbereitet, dir all diese Strukturen auf einer mikroskopischen Ebene anzuschauen. In der Histologie betrachtet man gesunde Zellen und Gewebe von jedem Organ, meist mithilfe eines Mikroskops. Gute Kenntnisse dieser normalen histologischen Merkmale sind essentiell, um dann später pathologische Veränderungen und erkranktes Gewebe erkennen zu können.

Schnittbildanatomie

Anatomische Schnittbilder entstehen durch das “Zerschneiden” von Organen, Gefäßen, Nerven, Knochen, Gewebe oder des ganzen Körpers in imaginäre Scheiben oder eines echten Körpers. Dadurch wird zwischen den einzelnen anatomischen Strukturen eine dreidimensionale Beziehung hergestellt und alle Strukturen zu einem Gesamtbild verknüpft.

Schnittbilder vertiefen so dein Verständnis, festigen dein Wissen und ermöglichen die Wiederholung des Gelernten. Und auch moderne Bildgebungsverfahren wie Ultraschall, CT und MRT basieren auf solchen Schnittbildern. Daher ist die Kenntnis von Schnittbildern unabdingbar, um eine präzise Diagnose stellen zu können, eine Therapie zu planen oder radiologisch gestützte Eingriffe durchzuführen.

Die Anatomie des Körpers anhand von Schnittbildern zu lernen, ist eine tolle Art dein Wissen zu festigen und später Strukturen auf radiologischen Bildern leichter zuordnen zu können.

Was du in Anatomie lernen musst...

Sehr gute Kenntnisse der menschlichen Anatomie sind im praktischen Alltag in allen Gesundheitsberufen unerlässlich. Trotzdem gibt es unterschiedliche Anforderungen zwischen den einzelnen Berufsgruppen, die wir dir im Folgenden etwas genauer erklären wollen. So kannst du besser einschätzen, was in Sachen Anatomie auf dich zukommt, je nachdem für welche Ausbildung oder welches Studium du dich interessierst. :-)

... im Medizinstudium

Ärzte sind später diejenigen, die Diagnosen stellen, Befunde auswerten und entscheiden, welche Therapie notwendig ist. Deshalb ist es notwendig, dass Medizinstudenten Anatomie am detailliertesten lernen müssen. Die Themen reichen dabei dabei von makro- und mikroskopischer Anatomie, über Neuroanatomie und Histologie bis hin zum Präpkurs. Es gibt so gut wie kein Thema in der Anatomie, womit Medizinstudenten beim Lernen verschont bleiben. Die Armen!

... in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung

Krankenschwestern und -pfleger helfen und unterstützen Ärzte bei der Betreuung und Versorgung von Patienten. Daher brauchen auch sie sehr gute Kenntnisse von der Anatomie des Körpers. Ihr Unterricht geht allerdings nicht so sehr ins Detail, wie im Medizinstudium, d.h. ein Präpkurs oder Schnittbildanatomie steht meist nicht auf Stundenplan.

... in der Physiotherapieausbildung 

Physiotherapeuten sind Spezialisten, wenn es darum geht, Patienten nach Verletzungen von Knochen, Bändern, Gelenken oder Muskeln zu behandeln und zu unterstützen. Daher liegt das Hauptaugenmerk in der Ausbildung auf dem muskuloskelettalen System. Viele Schulen verzichten daher auf Themen wie Histologie oder radiologische Anatomie.

Lerntipps und Lernstrategien

Anatomie Lerntipps

Es gibt einige Do’s and Don’ts, die du beim Lernen unbedingt beachten solltest. Prokrastinieren, Lernmythen, Merktipps, Prüfungsangst oder Bammel vor dem Physikum oder Examen? Wir haben die wichtigsten Tipps recherchiert und für dich zusammengestellt! 

Übrigens können wir dir auch hilfreiche Tipps geben, wie du dir die Kosten für die Ausbildung und das Studium vom Staat zurückholen kannst.

Willst du mehr zu den gängigsten Lernmethoden und Lerntipps, ihre Vor- und Nachteile wissen? Dann lies in unserem umfassenden Guide, wie du richtig Anatomie lernst

Anatomie in 3D lernen

Es gibt immer wieder Diskussionen, ob es sinnvoll ist, Anatomie mithilfe von 3D-Modellen zu lernen. Und es gibt durchaus Themen, bei denen das keine Vorteile bringt. Wenn es aber um das Lernen der verschiedenen Muskeln geht, können wir dir diese Lernmethode nur wärmstens empfehlen!

Muskeln sorgen dafür, dass wir uns dreidimensional im Raum bewegen können. Deshalb macht es einfach Sinn, sie ihre Anatomie und Funktion auch in 3D anschauen zu können.

Neugierig? Auf der folgenden Seite findest du zu jedem einzelnen Muskel der unteren Extremität ein Video in 3D!

Du willst mehr über das Thema Der perfekte Anatomie-Lernplan lernen?

Unsere Videotutorials, interaktiven Quizze, weiterführenden Artikel und ein HD Atlas lassen dich Prüfungen mit Bestnoten bestehen.

Womit lernst du am liebsten?

”Ich kann ernsthaft behaupten, dass Kenhub meine Lernzeit halbiert hat.” – Mehr lesen.

Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
© Sofern nicht anders angegeben, sind alle Inhalte, inklusive der Illustrationen, ausschließliches Eigentum der kenHub GmbH. Sie sind durch deutsches und internationales Urheberrecht geschützt. Alle Rechte vorbehalten.

Jetzt registrieren und gratis Anatomie-Lernguide als eBook erhalten!