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Organsysteme

Videoempfehlung: Respiratorisches System [27:47]
Hauptorgane des respiratorischen Systems.

Der menschliche Körper ist wie eine biologische Maschine, die aus verschiedenen Organsystemen besteht. Diese Organsysteme enthalten mehrere Organe, die alle funktionell zusammenarbeiten. Nur wenn diese Systeme untereinander gut funktionieren, ist Leben überhaupt erst möglich.

Häufig verliert man sich im Studium in der Histologie oder der Molekularbiologie in winzigen Details. Da kann es hilfreich sein, ab und an heraus zu zoomen, um das größere Ganze wieder in den Blick zu bekommen.

Aus diesem Grunde wollen wir euch auf dieser Seite eine kleine Einleitung zu den Organsystemen des menschlichen Körpers geben. Wenn du dann in der Zukunft von einem bestimmten Organ liest, dann kannst du es gleich einem der großen Organsysteme des Körpers zuordnen.

Kurzfakten zu den menschlichen Organsystemen
Organsystem Eine Gruppe von Organen, die gemeinsam eine oder mehrere Funktionen im Körper wahrnehmen.
Muskuloskelettales System Mechanische Stütze, Körperhaltung und Fortbewegung
Herz-Kreislauf-System Transport von Sauerstoff, Nährstoffen und Hormonen durch den Körper und Beseitigung zellulärer metabolischer Abfallstoffe
Atmungssystem Austausch von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid zwischen dem Körper und der Luft, Säure-Basen-Regulation, Phonation
Nervensystem Initiierung und Regulation der vitalen Körperfunktionen, Sensibilität und Körperbewegungen
Verdauungssystem Mechanische und chemische Zersetzung von Nahrung mit dem Ziel der Absorption in den Körper sowie Energiegewinnung.
Harnsystem Filterung des Blutes und Beseitigung überflüssiger Bestandteile und Abfallstoffe durch Produktion und Ausscheidung von Urin.
Endokrines System Produktion von Hormonen zur Regulation vielfältiger Körpermechanismen (z. B. Menstruationszyklus, Blutzucker usw.)
Lymphatisches System Ableitung überschüssiger Gewebeflüssigkeit, Immunabwehr des Körpers
Fortpflanzungssystem Produktion von Keimzellen und deren Bereitstellung im Rahmen des Fortpflanzungsprozesses
Haut Physikalischer Schutz der Körperoberfläche, Aufnahme von Reizen, Vitamin-Synthese
Inhalt
  1. Skelettsystem
  2. Muskuläres System
  3. Herz-Kreislauf-System
  4. Atmungssystem
  5. Nervensystem
    1. Zentrales Nervensystem
    2. Peripheres Nervensystem
    3. Somatisches und vegetatives Nervensystem
  6. Verdauungssystem
  7. Harnsystem
  8. Endokrines System
  9. Lymphatisches System
  10. Fortpflanzungsssystem
  11. Haut
  12. Literaturquellen
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Skelettsystem

Das Skelettsystem besteht aus Knochen und Knorpel, die jeweils einem von zwei Skeletten zugeordnet werden; dem Achsenskelett oder dem Extremitätenskelett.

Das Achsenskelett setzt sich aus den Knochen von Kopf und Rumpf zusammen. Das Extremitätenskelett dagegen besteht aus den Knochen der Extremitäten sowie dem Schulter- und Beckengürtel.

Es gibt 206 einzelne Knochen im knöchernen Skelett eines Erwachsenen. An der Stelle, wo zwei Knochen aufeinander treffen, befindet sich ein Gelenk, auf Latein "Articulatio". Gelenke sind häufig zum Schutz von Gelenkknorpel überzogen und von starken Bändern umgeben.

Die Funktionen des Skelettsystems sind vielfältig. Es ermöglicht Stabilität, Bewegung und hat eine Schutzfunktion. Außerdem ist es ein wichtiger Calciumspeicher, beteiligt an der endokrinen Regulation und auch noch Ort der Blutzellproduktion.

Die Bestandteile des Skelettsystems sind häufig genau an das Körperteil, zu dem sie gehören, und dessen Funktion angepasst. Deshalb werden die Knochen, Gelenke und Bänder in der Anatomie topographisch eingeteilt. So wirst du in deinen Lerneinheiten die folgenden Unterkapitel vorfinden: die Knochen des Kopfes und des Halses, die Knochen des Rumpfes, die Knochen der oberen sowie der unteren Extremität.

Die folgende Lerneinheit wird dir dabei helfen, die Anatomie des Skelettsystems besser zu verstehen:

Muskuläres System

Das muskuläre System setzt sich aus allen Muskeln des Körpers zusammen. Es gibt drei Arten von Muskeln: glatte Muskulatur, Herzmuskulatur und Skelettmuskulatur.

Glatte Muskeln befinden sich zum Beispiel in Gefäßwänden oder in der Wand von Hohlorganen wie dem Magen oder dem Dick- und Dünndarm. Das Herzmuskelgewebe ist der Hauptbestandteil des Herzens. Man nennt es auch Myokard. Die Skelettmuskeln setzen an den Knochen an und befinden sich beinahe überall im Körper.

Unter den drei Muskelarten kann nur der Skelettmuskel willkürlich angespannt werden. Durch die willkürliche Kontraktion eines Skelettmuskels kann eine Bewegung durchgeführt werden. Die Funktion der glatten Muskulatur und der Herzmuskulatur wird dagegen durch das vegetative Nervensystem gesteuert und bleibt damit unbewusst (ohne unmittelbare willkürliche Kontrolle).

Histologisch sind sich der Herzmuskel und der Skelettmuskel relativ ähnlich, da sie beide parallel laufende Myofibrillen enthalten, die durch Querstreifen in regelmäßigen Abständen voneinander getrennt werden. Wegen dieses repetitiven Musters von Querstreifen nennt man diese histologische Form des Muskelgewebes auch quergestreifte Muskulatur. Glatte Muskulatur hat im Gegensatz dazu keine regelmäßige Anordnung dieser kontraktilen Elemente aus Myofibrillen. Deshalb stellt sie einen histologisch eigenen Muskeltyp dar.

Erfahre noch mehr zum muskulären System und den Hauptmuskeln des Körpers mit dem folgenden Lernmaterial:

Herz-Kreislauf-System

Das Herz-Kreislauf-System (oder auch kardiovaskuläres System) setzt sich aus dem Herzen und dem Blutgefäßsystem zusammen. Das Herz besteht aus vier Herzhöhlen: zwei Vorhöfen, den Atrien, und zwei Kammern, den Ventrikeln.

Venöses Blut, das zum Herzen fließt, fließt zunächst in einen Vorhof (entweder rechts oder links), von dort aus in die seitengleiche Kammer und danach entweder in den Lungenkreislauf (wenn aus dem rechten Herzen kommend) oder in den Körperkreislauf (wenn aus dem linken Herzen kommend). Die Herzklappen verhindern einen Rückstrom des gerichteten Blutstroms durch das Herz.

Das Herz musst du dir als Doppelpumpe vorstellen. Die rechte Seite des Herzens pumpt das sauerstoffarme Blut zur Lunge, während das linke Herz gleichzeitig das sauerstoffreiche Blut von der Lunge in den Körperkreislauf, also in die Peripherie, pumpt. Der regelmäßige Herzschlag wird durch das herzeigene Erregungsleitungssystem gesteuert.

Das Blutgefäßsystem nennt man auch vaskuläres System. Es besteht aus Arterien, Venen und Kapillaren. Sie alle sind Teile eines miteinander verbundenen Systems aus Gefäßen, die das Blut durch den gesamten Körper schleusen.

Die Blutgefäße, die vom Herzen kommen, nennt man Arterien. Sie verzweigen sich in ihrem Verlauf immer weiter auf in kleinere Arterien und schließlich in Arteriolen, die einen viel kleineren Durchmesser haben. Arteriolen verzweigen sich ebenfalls weiter und münden in einem Netzwerk winziger Blutgefäße, die man Kapillaren nennt. Durch die gefensterte Gefäßwand der Kapillaren findet der Austausch von Blutgasen und Nährstoffen statt.

Die kleinsten Venen, die das venöse Blut dann aus dem Kapillarbett aufnehmen nennt man Venolen. Die Venolen schließen sich im Verlauf mit anderen Venolen zusammen und bekommen immer größere Durchmesser. Ab einem bestimmten Durchmesser nennt man sie Venen. Venen sind all diejenigen Gefäße, die Blut zurück zum Herzen tragen. Arterien und Venen unterscheiden sich zwar histologisch, ihr wichtigster Unterschied liegt allerdings in der Fließrichtung des Blutes, das durch sie hindurchfließt: Arterien führen Blut vom Herzen in die Peripherie und Venen führen Blut von peripheren Geweben zurück zum Herzen.

Es gibt insgesamt drei Unterkreisläufe innerhalb des Blutkreislaufsystems. Der Lungenkreislauf, oder auch kleiner Kreislauf genannt, befördert das Blut vom Herzen zur Lunge und wieder zurück. Der Koronarkreislauf versorgt das Herz selbst mit Blut. Und der Körperkreislauf, oder auch großer Kreislauf genannt, versorgt den gesamten Rest des Körpers mit Blut. Die großen Arterien des Körperkreislaufs sind die Aorta und ihre Äste. Die Hauptvenen des Körperkreislaufs sind die Vena cava superior und die Vena cava inferior.

Der perfekte Einstieg in die Anatomie des Blutkreislaufs sind unsere Arbeitsblätter zum Ausdrucken und Beschriften.

Die wichtigsten Funktionen des Herz-Kreislauf-Systems sind selbstverständlich der Transport von Sauerstoff, Nährstoffen und Hormonen durch den Körper und der Abtransport von Kohlendioxid und Abfallstoffen mit dem Blut.

Mit den folgenden Lernmedien kannst du voll in das Herz-Kreislauf-System eintauchen!

Atmungssystem

Das Atmungssystem (oder auch respiratorisches System) besteht aus verschiedenen Organen, durch die die Luft bis in die Lunge und auch wieder aus ihr heraus strömen kann: die Nasenhöhle, die Mundhöhle, der Rachen (oder Pharynx), der Kehlkopf (oder Larynx), die Luftröhre, also die Trachea, und die Lungen mit den Bronchien, den Bronchiolen und den Alveolen.

Die Nasenhöhle, die Mundhöhle und der Pharynx bilden gemeinsam die oberen Atemwege. Der Rest zählt in der Anatomie zu den unteren Atemwegen.

Der Großteil der Atemwege sind allesamt vor allem luftleitende Abschnitte des Atmungssystems, mit Ausnahme von den respiratorischen Bronchiolen und den Alveolen. Durch die Atemmuskulatur (hauptsächlich das Diaphragma und die Musculi intercostales) kann ein Unterdruck in den Atemwegen erzeugt werden, der wiederum einen Einstrom von Luft bewirkt.

Die eingeatmete Luft strömt auf diese Weise bis in die Alveolen (der Ort des Gasaustausches) und gelangt dort nahe an das kapilläre Blut des Lungenkreislaufs. Kohlendioxid wird dem Blut entzogen und gleichzeitig das Blut mit Sauerstoff angereichert. Du siehst also, die Hauptfunktion des Atmungssystems ist die Eliminierung von Kohlendioxid und die Aufnahme von Sauerstoff ins Blut.

Mit den folgenden Materialien kannst du dein Wissen über das Atmungssystem noch vertiefen und festigen!

Nervensystem

Zu den Organen des Nervensystems zählen das Gehirn, das Rückenmark und die Sinnesorgane. Sie alle sind durch Nervenfasern und Neurone miteinander vernetzt. Über sie können Signale in den gesamten Körper gesendet werden.

Das Nervensystem kann morphologisch und topographisch in zwei Teile geteilt werden: in das zentrale Nervensystem (ZNS) und das periphere Nervensystem (PNS). Funktionell wird hingegen ein somatisches oder willkürliches Nervensystem von einem vegetativen oder autonomen Nervensystem unterschieden.  

Zentrales Nervensystem

Im zentralen Nervensystem werden alle Reize, die auf den Körper einwirken oder im Körper selbst wahrgenommen werden, verarbeitet. Außerdem findet im ZNS das Denken statt und beinahe die gesamte Aktivität des menschlichen Körpers wird hier reguliert und kontrolliert. Im Allgemeinen wirken also andauernd Reize auf das ZNS ein und Signale gelangen aus dem ZNS über das periphere Nervensystem in die Peripherie.

Das ZNS umfasst das Gehirn und das Rückenmark. Das Gehirn befindet sich im Cranium, dem knöchernen Schädel. Zum Gehirn gehört das Großhirn, das Kleinhirn und der Hirnstamm (Mesencephalon, Pons und Medulla oblongata). Im Gehirn selbst gibt es flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, die man Hirnventrikel nennt. Die Flüssigkeit, mit der sie gefüllt sind, ist Liquor cerebrospinalis (kurz: Liquor). Dieser Liquor befindet sich nicht nur innerhalb der Hirnventrikel sondern auch zu Teilen außen um das Gehirn herum. Außerdem schwimmt das Rückenmark im Spinalkanal auch im Liquor.

Das ZNS besteht aus Neuronen und ihren Fortsätzen (den Axonen). Die graue Substanz des Gehirns beschreibt die Bereiche, in denen ganz besonders viele Nervenzellkörper liegen. Graue Substanz befindet sich in der Großhirnrinde und in den zentralen Bereichen des Rückenmarks.

An den Stellen, an denen sich wenige Nervenzellkörper aber viele Axone befinden, spricht man von der weißen Substanz. Impulse werden also am ehesten in der grauen Substanz generiert und über Nervenfasertrakte der weißen Substanz bis zu den Zielorganen geleitet.

Peripheres Nervensystem

Das periphere Nervensystem leitet Informationen vom ZNS zu den Zielgeweben in der Körperperipherie und von der Peripherie zurück ins ZNS. Es besteht aus Nerven und ihren Ganglien. Periphere Nerven, die Informationen von peripheren Sinnesorganen (zum Beispiel den Augen, der Zunge, der Nasenschleimhaut, den Ohren oder der Haut) ins ZNS leiten, enthalten Afferenzen. Diese Afferenzen sind somatosensible oder sensorische Nervenfasern.

Nervenfasern, die Informationen vom ZNS in die Peripherie (zu Muskeln oder Drüsen) leiten, werden Efferenzen genannt. Efferenzen sind häufig motorische Fasern.

Ein Ganglion ist eine Ansammlung von Nervengewebe (vor allem Nervenzellkörper) außerhalb des ZNS. Ganglien können entweder sensible oder vegetative Ganglien sein. Die sensiblen Ganglien spielen vor allem bei den Spinalnerven und einigen Hirnnerven (HN V, VII, IX, X) eine Rolle.

Hirnnerven
Nervus olfactorius (I) Sensorisch: Nase
Nervus opticus (II) Sensorisch: Auge
Nervus oculomotorius (III) Motorisch: alle Augenmuskeln (außer die, die von HN IV und HN VI innerviert werden)
Nervus trochlearis (IV) Motorisch: Musculus obliquus superior
Nervus trigeminus (V) Somatosensibel: Gesicht, Sinus paranasales, Zähne;
Motorisch: Kaumuskulatur
Nervus abducens (VI) Motorisch: Musculus rectus lateralis
Nervus facialis (VII) Motorisch: mimische Muskulatur
Nervus vestibulocochlearis (VIII) Sensorisch: Innenohr
Nervus glossopharyngeus (IX) Sensorisch/somatosensibel: Hinteres Drittel der Zunge, Tonsillen, Pharynx
Motorisch: Rachenmuskulatur
Nervus vagus (X) Sensorisch/somatosensibel: Herz, Lunge, Bronchien, Trachea, Larynx, Pharynx, Gastrointestinaltrakt, Außenohr
Motorisch: Herz, Lunge, Bronchien, Gastrointestinaltrakt
Nervus accessorius (XI) Motorisch: Musculus trapezius, Musculus sternocleidomastoideus
Nervus hypoglossus (XII) Motorisch: Zungenmuskulatur

Periphere Nerven stammen immer aus dem ZNS. Es gibt insgesamt 12 Hirnnervenpaare, die direkt aus dem Gehirn entspringen. Außerdem gibt es 31 Spinalnervenpaare, die auf verschiedenen Höhen aus dem Rückenmark kommen. Die Hirnnerven werden in einer Reihenfolge von rostral nach kaudal (entsprechend ihres Austritts aus dem Gehirn) von HN I bis HN XII durchnummeriert.

Die Spinalnerven werden ebenfalls abhängig ihrer Austrittsstelle aus dem Rückenmark in 8 zervikale, 12 thorakale, 5 lumbale, 5 sakrale und 1 coccygealen Spinalnerv unterteilt.

An gewissen Stellen im Körper schließen sich einige periphere Nerven zusammen oder vernetzen sich neu mit anderen und bilden sogenannte Nervengeflechte, oder Nervenplexus. Die wichtigsten Nervenplexus sind die folgenden:

Somatisches und vegetatives Nervensystem

Das somatische Nervensystem und das vegetative Nervensystem sind Teile des peripheren Nervensystems. Zu beiden Untergruppen gehören Nervenfasern, die in den Hirnnerven und Spinalnerven verlaufen.

Das somatische Nervensystem unterliegt unserer willkürlichen Kontrolle. Es ist auf die Verarbeitung von Umweltreizen über die Haut oder die Sinnesorgane und das motorische System mit der Skelettmuskulatur spezialisiert. Das somatische Nervensystem bildet sozusagen die Infrastruktur, über die Umweltreize aufgenommen, ins ZNS geleitet und gegebenenfalls motorische Antworten ausgesandt werden können. Einige Beispiele für große somatische Nerven sind der Nervus medianus, der Nervus ischiadicus und der Nervus femoralis.

Das vegetative Nervensystem arbeitet dagegen ganz überwiegend unbewusst; das heißt, es unterliegt im Wesentlichen nicht unserer willkürlichen Kontrolle. Aus diesem Grund wird es gelegentlich auch autonomes Nervensystem genannt. Das vegetative Nervensystem reguliert beispielsweise die Funktion vieler innere Organe und beeinflusst dort die glatte Muskulatur oder Drüsen.

Funktionell kann man das vegetative Nervensystem weiter in das sympathische Nervensystem und das parasympathische Nervensystem unterteilen. Dabei spielt das sympathische Nervensystem vor allem in emotionalen oder körperlichen Stresssituationen eine Rolle. Es aktiviert Körperfunktionen, die den Körper für einen möglichen “Kampf oder eine Flucht” (auf Englisch: fight or flight) vorbereiten. Im Gegensatz dazu dominiert das parasympathische Nervensystem in Ruhesituationen und koordiniert “Ruhe- und Verdauungsphasen” (auf Englisch: rest and digest) des Körpers.

Die vegetativen Zentren beider Nervensysteme befinden sich im Hirnstamm und im Rückenmark. Sie stehen in Verbindung mit sympathischen und parasympathischen vegetativen Ganglien im gesamten Körper. An dieser Stelle soll gesagt sein, dass es kaum einen Nerven im Körper gibt, der ausschließlich sympathische oder parasympathische Fasern enthält. Meistens sind die vegetativen Nervenfasern Teil eines somatischen Nervens und machen diesen damit zu einem gemischten Nerven.

Das Nervensystem kontrolliert und reguliert unsere Interaktion mit der Umwelt und unsere Reaktionen auf Umweltreize. Es steuert somit auch sämtliche Organe der anderen Organsystem des Körpers.

Wenn du mehr über das Nervensystem herausfinden möchtest, dann empfehlen wir dir die folgenden Materialien von Kenhub. Schau doch mal rein!

Verdauungssystem

Das Verdauungssystem zerkleinert und spaltet (kurz gesagt: verdaut) die aufgenommenen Nahrungsmittel in immer kleinere Bestandteile, bis sie klein genug sind, um vom Körper aufgenommen zu werden. Diese Nährstoffe können dann weiterverarbeitet oder als Energiestoffe genutzt werden. Das Verdauungssystem besteht aus einer Aneinanderreihung von gastrointestinalen Hohlorganen und einigen daran angeschlossenen (Hilfs-)Organen.

Die Organe des Verdauungssystems erstrecken sich vom Mund bis hinunter zum Analkanal. Im Grunde genommen ist der Gastrointestinaltrakt ein Rohr, das mit dem Mund beginnt. Darunter schließt sich der Pharynx, der Ösophagus und der Magen an. Darauf folgt dann der Dünndarm, der Dickdarm und der Analkanal.

Es gibt aber auch zusätzliche dem Gastrointestinaltrakt angeschlossene Organe, die an der mechanischen oder chemischen Spaltung der Nahrung beteiligt sind. Dazu gehören zum Beispiel die Zunge, die Speicheldrüsen, das Pankreas, die Leber und die Gallenblase.

Um tiefer in die Materie einzusteigen, schau dir doch mal den folgenden Lernmaterialien an, mit denen du dein Wissen ausweiten und anhand unserer integrierten Quizze aktiv testen kannst.

Harnsystem

Das Harnsystem besteht aus mehreren Organen, die auf die Produktion und Ausscheidung von Harn spezialisiert sind. Zu den Harnorganen zählen die Nieren, die Ureteren, die Harnblase und die Urethra.

Die Niere ist ein paarig angelegtes, bohnenförmiges Organ. Sie befindet sich im Retroperitonealraum und wird extrem gut durch die prominente Arteria renalis durchblutet. Die Nephrone filtern das Blut, das durch die Kapillarnetze (Glomeruli) innerhalb des Nierenparenchyms fließt. Dieses Ultrafiltrat, das Primärharn genannt wird, fließt folglich durch mehrere Tubuli und Sammelrohre, bis es schließlich zum Sekundärharn, dem Urin, wird.

Der Urin wiederum wird über die Harnleiter, die Ureteren, von der Niere in die Harnblase abgeleitet. Die Harnblase ist ein muskuläres Hohlorgan, das den Urin sammelt und speichert, bis er über die Harnröhre, die Urethra, ausgeschieden werden kann (Miktion).

Zu den Hauptfunktionen des Harnsystems gehören also die Ausscheidung von löslichen Abfallstoffen, die Regulation des Blutvolumens und des Blutdrucks, die Regulation der Elektrolyte und des Säure-Base-Haushalts im Blut.

Endokrines System

Das endokrine System umfasst einige spezialisierte Organe (endokrine Drüsen), die sich an ganz verschiedenen Stellen des Körpers befinden. Diese Organe produzieren Hormone, die sie direkt ins Blut abgeben. Die wichtigsten endokrinen Drüsen sind in der folgenden Abbildung abgebildet.

Hinsichtlich der Funktionen des endokrinen Systems solltest du dir merken, dass die Hormone der unterschiedlichen endokrinen Drüsen ganz unterschiedliche und weitreichende Effekte haben. Sie regulieren ein großes Spektrum an verschiedenen Körperfunktionen. Zum Beispiel reguliert das Schilddrüsenhormon Trijodthyronin (T3) den Grundstoffwechsel des Körpers. Östrogen und Progesteron hingegen steuern den Menstruationszyklus.

Endokrine Drüsen sezernieren ihre Hormone direkt ins Blut und können damit auch weiter entfernte Zielorgane und -strukturen beeinflussen.
Damit haben wir dir kurz das endokrine System als solches vorgestellt. Mehr dazu findest du unter den folgenden Links:

Lymphatisches System

Das lymphatische System ist ein Teil des Immunsystems. Es wird von einem Netzwerk von Lymphgefäßen, die die Gewebsflüssigkeit (Lymphe) aus dem Extrazellularraum drainieren, gebildet. Die aufgenommene Lymphe wird in den Lymphknoten an mehreren Stellen gefiltert, von dort sitzenden Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) “überprüft” und schließlich wieder dem Blutkreislauf zugeführt.

Zum lymphatischen System gehören neben der Lymphe und den Lymphgefäßen allerdings noch lymphatische Plexi, Lymphknoten und lymphatische Organe. Die Hauptfunktionen des lymphatischen Systems bestehen darin, Schadstoffe aus dem Körper abzutransportieren und zu eliminieren, gewisse Proteine aus dem Extrazellularraum zurück ins Blutgefäßsystem zu bringen und den Körper vor potentiell schädlichen Mikroorganismen zu schützen.

Die Lymphe ist eine wässrige Gewebsflüssigkeit, die eine ähnliche Zusammensetzung hat wie Blutplasma. Am Anfang ist die Lymphe nichts weiter als die Gewebsflüssigkeit zwischen den Zellen im Interstitium. Sie wird von Lymphkapillaren aufgenommen und über lymphatische Plexus in immer größere Lymphgefäße abtransportiert. Auf dem Weg fließt sie immer wieder durch Lymphknoten hindurch, in denen sie gefiltert wird.

Oberflächliche Lymphgefäße findet man in der Regel im subkutanen Fettgewebe in der Nähe oberflächlicher Venen. Diese oberflächlichen Lymphgefäße fließen dann in tiefere Lymphgefäße, die meist entlang tief liegender Arterien verlaufen. Lymphgefäße münden in lymphatische Trunci, die sich letztlich zu einem der beiden großen lymphatischen Gefäße zusammenschließen: entweder dem Ductus thoracicus oder dem Ductus lymphaticus dexter.

Der Ductus thoracicus beginnt seinen Verlauf an der Cisterna chyli und empfängt auf seinem Verlauf nach kranial die Lymphe aus den unteren Extremitäten, dem Abdomen, der linken oberen Extremität und der linken Seite von Kopf, Hals und Thorax. Schließlich mündet der Ductus thoracicus im linken Venenwinkel (dem Zusammenschluss der linken Vena jugularis interna und der linken Vena subclavia).

Der Ductus lymphaticus dexter drainiert die Lymphe aus dem Rest des Körpers und mündet seinerseits im rechten Venenwinkel. An den jeweiligen Venenwinkeln wird die gefilterte Lymphe wieder dem Blutgefäßsystem zugeführt. Das einzige Organsystem im menschlichen Körper, das keine klassischen Lymphgefäße besitzt, ist das zentrale Nervensystem. Dort wird die überschüssige interstitielle Gewebsflüssigkeit direkt in den Liquor cerebrospinalis abgeleitet. Neuere Forschung zeigt allerdings, dass das ZNS dem Lymphsystem ähnliche Strukturen besitzt.

Lymphatische Organe kann man in primäre und sekundäre lymphatische Organe unterteilen. Primäre lymphatische Organe sind spezialisierte Gewebe, in denen Lymphozyten gebildet werden und reifen. Die zwei primären lymphatischen Organe sind der Thymus und das rote Knochenmark. Zu den sekundären lymphatischen Organen zählen die Lymphknoten, die Tonsillen, der Appendix und die Milz.

Lymphknoten sind kleine Ansammlungen von Lymphozyten und lymphatischem Gewebe mit Anschluss zu Lymphgefäßen. In den Lymphknoten werden Zellabfall, Fremdkörper, überschüssige Gewebsflüssigkeit und aus dem Blut ausgetretene Plasmaproteine gefiltert. An Schlüsselstellen im Körper befinden sich Ansammlungen gleich mehrerer Lymphknoten: zervikal, axillär, tracheal, inguinal, femoral und die tiefen Lymphknoten nahe der Aorta.

Fortpflanzungsssystem

Das Fortpflanzungssystem, auch unter Genital- oder Reproduktionssystem bekannt, besteht aus den inneren und äußeren männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen. Sie alle dienen mit ihrer jeweiligen Funktion hauptsächlich der Fortpflanzung, also der Reproduktion. Im Gegensatz zu den meisten anderen Organsystemen des menschlichen Körpers unterscheidet sich dieses System zwischen den Geschlechtern ganz besonders.

Zu den äußeren Geschlechtsorganen der Frau zählt die Vulva (dazu gehören die Labien, die Klitoris und die Öffnung der Vagina). Die inneren Geschlechtsorgane der Frau sind die Ovarien, die Tuben, der Uterus und die Vagina. Die Vulva ist dabei der Zugang zur Vagina und zum Uterus. Gleichzeitig bietet sie Schutz vor äußeren Einflüssen und hält die inneren Geschlechtsorgane warm und feucht. Das feuchtwarme Milieu der Vulva und der Vagina erleichtert den Geschlechtsverkehr. Die Vulva spielt außerdem eine große Rolle bei sexueller Erregung und für den Orgasmus bei Frauen.

Die Vagina ist ein muskulärer Kanal, der von der Vulva bis zur Zervix, dem Gebärmutterhals, reicht. Die Ovarien sezernieren Hormone und produzieren die Eizellen, die über die Tuben in den Uterus gelangen. Der Uterus wiederum bietet einem Embryo oder Fötus Schutz, Nährstoffe und Möglichkeiten zur Elimination von Abfallstoffen. Außerdem ermöglichen erst die kontrollierten Kontraktionen der Uteruswand (Wehen) die vaginale Geburt des Kindes.

Die äußeren Geschlechtsorgane des Mannes sind der Hodensack (Skrotum) und der Penis. Zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes zählen die Testes (Hoden), die Nebenhoden, der Ductus deferens und einige angeschlossene Drüsen (Prostata, Bläschendrüse, Bulbourethraldrüse).

Funktionell kann man sie in drei Kategorien unterteilen. Zum einen die Produktion und Speicherung von Spermien, die in den Hoden (Testes) und Nebenhoden (Epididymis) geschieht. Desweiteren die Produktion von Ejakulat: im Ductus deferens, der Bläschendrüse und der Prostata. Die dritte funktionelle Kategorie der männlichen Geschlechtsorgane bilden die Organe, die für die Kohabitation und die Ejakulation nötig sind: Penis, die Urethra und Ductus deferens.

Haut

Die Haut ist ein flächiges Organ, das den gesamten Körper bedeckt. Zur Haut als Organsystem zählt natürlich die Haut mit ihren Schichten, aber auch diverse Hautanhangsgebilde, Schweißdrüsen und sensible Rezeptoren.

Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie besteht aus drei Schichten: der Epidermis, der Dermis und der Subcutis. Die Epidermis ist ein dickes, mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel. Darunter schließt sich direkt die Dermis an. Die Dermis besteht aus Bindegewebe mit Blutgefäßen und Nerven, welche die Haut versorgen. Darunter liegt die Subcutis, die hauptsächlich aus Fettgewebe und einigen Hautanhangsgebilden (Haarfollikel, Nägel, Talg- und Schweißdrüsen) besteht und die auf der allgemeinen Körperfaszie aufliegt.

Die Haut hat viele Funktionen. Sie bildet zum einen eine beinahe durchgehende Schicht, die den Körper vor schädlichen Umweltreizen (Verletzungen, Flüssigkeitsverlust, Hitze, UV-Strahlen) schützen soll. Zum anderen scheidet sie Abfallstoffe aus, enthält Schmerz-, Berührungs-, Druck- und Temperatursensoren und spielt bei der Synthese von Vitamin D eine entscheidende Rolle.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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